Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Titel: Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
gefunden ...«, hatte sie gesagt. Und so war es auch gewesen.
    Großartig. Und voller Wärme und Bedeutung.
    Und doch kamen die Gedanken wieder zurück.
    Ein Name, der ihm vor vierundzwanzig Stunden noch nichts gesagt hatte, war plötzlich eine unbekannte Macht, mit der man rechnen mußte. Unabhängig voneinander hatten zwei Menschen ihn erwähnt, die vor einer Woche noch Fremde gewesen waren.
    Chatellerault. Der Marquis de Chatellerault.
    Er war in Savanna-la-Mar, an der Südwestküste von Jamaika.
    Charles Whitehall würde sich in Kürze mit ihm treffen, wenn er es inzwischen nicht schon getan hatte. Der schwarze Faschist und der französische Finanzier. Es hörte sich an wie eine Varieténummer.
    Bis auf die Tatsache, daß Alison Booth einen todbringenden Zylinder in ihrer Handtasche mit sich trug für den Fall, daß sie Chatellerault einmal begegnen sollte. Oder den Leuten, die für ihn arbeiteten.
    Wo war der Zusammenhang? Es mußte einen geben.
    McAuliff streckte sich, wobei er sich bemühte, Alison nicht zu wecken. Obwohl er sie wecken und in die Arme nehmen und ihren Körper spüren und mit ihr schlafen wollte.
    Es ging nicht. Er hatte zuviel zu tun. Er mußte über zuviel nachdenken.
    Er fragte sich, wie seine Anweisungen lauten würden. Wie lange es dauern würde, bis er sie erhielte. Was für ein Mensch sein Kontaktmann mit Arthritis in dem Fischgeschäft namens Tallon’s war. Und — nicht weniger von Bedeutung — wo in Gottes Namen Sam Tucker war. Er sollte morgen in Kingston sein. Es sah Sam überhaupt nicht ähnlich, nicht zu kommen, ohne ein Wort zu sagen. Dazu war
er zu höflich. Natürlich, manchmal hatte es Augenblicke gegeben...
    Wann würde man sie auffordern, in den Norden der Insel zu fliegen und mit der eigentlichen Arbeit für die Vermessung zu beginnen?
    Solange er in Alison Booths Bett lag und an die Decke starrte, würde er die Antworten auf seine Fragen nicht bekommen. Doch sein Telefon konnte er nicht benutzen.
    Er lächelte, als er an die >miesen kleinen Käfer< in seinem Koffer dachte. Gab es auch miese kleine Männer, die in dunklen Zimmern vor Flüssigkristallskalen hockten und auf Geräusche warteten, die niemals kamen? Der Gedanke daran tröstete ihn irgendwie.
    »Ich kann hören, wie du denkst.« Alisons Stimme wurde von dem Kissen gedämpft. »Ist das nicht bemerkenswert? «
    »Das ist erschreckend.«
    Sie rollte sich zu ihm herum, die Augen geschlossen, lächelte und langte unter der Decke mit der Hand nach ihm. »Du streckst dich sehr sinnlich.« Sie fuhr über seinen flachen Bauch, dann über seine Oberschenkel, und da wußte McAuliff, daß die Antworten warten mußten. Er zog sie an sich. Alison öffnete die Augen und schlug die Decke zurück, damit nichts mehr zwischen ihnen war.
     
    Das Taxi setzte ihn an der South Parade von Victoria ab. Der Name paßte zu dieser Straße, hier sah es aus wie im neunzehnten Jahrhundert. Scharen von Menschen drängten sich durch das Tor in den Park und heraus wie eine Herde leuchtend bunter Pfaue, die vorbeistolzierten, leicht mit dem Kopf nickten und nur dann schneller trippelten, wenn sie etwas entdeckt hatten, das sie sich näher ansehen wollten.
    McAuliff betrat den Park. Er bemühte sich, wie ein Tourist auszusehen, der einen kleinen Spaziergang machte. Als er auf dem Kiesweg zum Zentrum des Parks ging, spürte er feindselige, fragende Blicke. Ihm fiel auf, daß er keinen anderen Weißen hier gesehen hatte. Das hatte er nicht erwartet. Er hatte das Gefühl, er wäre ein Objekt, das man zwar tolerierte,
aber im Auge behielt. Und dem man im Grunde genommen nicht traute.
    Er war ein Außenseiter mit einer ungewöhnlichen Hautfarbe, der auf die Spielwiese dieser Menschen vorgedrungen war. Als eine junge Jamaikanerin ihr lächelndes Kind auf die andere Seite des Weges führte, um ihm auszuweichen, mußte er beinahe lachen. Das Kind war offensichtlich von der großen hellen Gestalt fasziniert gewesen. Die Mutter — ruhig und sicher — wußte es besser. Mit Würde.
    McAuliff bemerkte das rechteckige weiße Schild mit den braunen Buchstaben: QUEEN STREET, EAST. Der Pfeil deutete nach rechts, auf einen anderen, schmaleren Kiesweg. Er ging darauf zu.
    Er dachte an Hammonds Worte: Machen Sie nicht den Eindruck, als hätten Sie es eilig. Nie, wenn es geht. Vor allem niemals dann, wenn Sie Kontakt aufnehmen. Es gibt nichts Auffälligeres als einen Mann, der durch eine Menschenmenge hetzt. Nur eine Frau fällt noch mehr auf. Oder ein Mann, der

Weitere Kostenlose Bücher