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Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Titel: Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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worden — er sei tot.

12.
    Walter Piersall, Amerikaner, Dr. phil., Anthropologe, Karibikforscher, Autor einer präzisen Studie über Jamaikas erste bekannte Bewohner, die Arawak-Indianer. Besitzer eines Hauses namens High Hill in der Nähe von Carrick Foyle im Bezirk Trelawny.
    Das waren in aller Kürze die Informationen, die Mr. Latham vom Kultusministerium geben konnte.
    »Eine Tragödie, Mr. McAuliff. Er war ein geachteter Mann, ein Mann mit einem Titel. Jamaika wird ihn sehr vermissen. «
    »Ihn vermissen! Wer hat ihn getötet, Mr. Latham?« »Soweit ich weiß, gibt es nur sehr wenige Anhaltspunkte. Das Auto ist mit hoher Geschwindigkeit davongefahren. Niemand konnte es beschreiben.«
    »Es ist am hellen Tag passiert.«
    Latham zögerte. »Ich weiß, Mr. McAuliff. Was soll ich dazu sagen? Sie sind Amerikaner; er war Amerikaner. Ich bin Jamaikaner, und diese furchtbare Geschichte ist auf einer Straße in Kingston passiert. Ich bin zutiefst erschüttert, aus verschiedenen Gründen. Aber ich kannte diesen Mann nicht.«
    Lathams Aufrichtigkeit war sogar über das Telefon zu spüren. Alex sprach leiser. »Sie sagten >diese furchtbare Geschichte<. Wollen Sie damit sagen, daß außer dem Unfall noch etwas passiert ist?«
    »Nein. Kein Überfall, kein Diebstahl. Es war ein Unfall. Zweifellos durch Rum und Langeweile verursacht. Von beidem gibt es in Kingston zuviel, Mr. McAuliff. Die Fahrer des Wagens, vielleicht sogar Kinder, die dieses Verbrechen begangen haben, sind jetzt sicher schon in den Bergen. Wenn die Wirkung des Rums nachläßt, werden sie Angst bekommen und sich verstecken. Die Polizei von Kingston kann sehr unfreundlich sein.«
    »Ich verstehe.« McAuliff war versucht, Sams Namen zu erwähnen, aber dann tat er es doch nicht. Er hatte Latham lediglich erklärt, daß Piersall eine Nachricht für ihn hinterlassen
habe. Mehr würde er ihm zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. »Wenn es irgend etwas gibt, das ich tun kann ...«
    »Piersall war Witwer. Er lebte allein in Carrick Foyle. Die Polizei sagte, sie würde sich mit einem Bruder in Cambridge, Massachusetts, in Verbindung setzen. Wissen Sie, warum er Sie angerufen hat?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Ein großer Teil der Vermessung wird in Trelawny stattfinden. Vielleicht hat er davon gehört und wollte Sie zu sich einladen.«
    »Vielleicht. Mr. Latham, ist es denn anzunehmen, daß er von der Vermessung gewußt hat?« Alex hörte Lathams Antwort konzentriert zu. Wieder Hammond: Achten Sie auf die Kleinigkeiten.
    »Anzunehmen? Mr. McAuliff, was ist in Jamaika schon anzunehmen? Es ist ein schlecht gehütetes Geheimnis, daß das Ministerium — mit großzügiger Unterstützung unseres ehemaligen Mutterlandes — eine längst fällige wissenschaftliche Untersuchung durchführt. Ein schlecht gehütetes Geheimnis ist eigentlich kein Geheimnis mehr. Vielleicht können wir nicht unbedingt davon ausgehen, daß Dr. Piersall davon gewußt hat, aber es ist auf alle Fälle möglich.«
    Kein Zögern, keine hastigen Antworten, keine einstudierten Worte.
    »Dann nehme ich an, er hat mich deswegen angerufen. Es tut mir leid.«
    »Ich bin zutiefst bekümmert.« Wieder machte Latham eine Pause. Es war keine Effekthascherei. »Obgleich es vielleicht unangebracht erscheint, Mr. McAuliff, würde ich jetzt gern einige geschäftliche Angelegenheiten mit Ihnen besprechen.«
    »Natürlich. Bitte.«
    »Alle Genehmigungen für die Vermessung sind heute am späten Morgen eingetroffen — innerhalb von weniger als vierundzwanzig Stunden. In der Regel dauert das fast eine Woche... «
    Die schnelle Bearbeitung war tatsächlich ungewöhnlich, aber Alex hatte sich inzwischen daran gewöhnt, von Dunstone Limited das Ungewöhnliche zu erwarten. Die Barrieren,
die einem sonst im Weg standen, wurden mit ungewöhnlicher Leichtigkeit beiseite geräumt. Überall beschleunigten unsichtbare Helfer die Vorgänge und waren Julian Warfield zu Diensten.
    Latham sagte, das Ministerium habe mehr Schwierigkeiten erwartet, nicht weniger, da das Vermessungsteam ins Cock-Pit-Gebiet reise, ein riesiges, unbewohntes Gebiet. Genaugenommen: ein Dschungel. Die Expedition benötigte Begleiter, Führer, die sich in der tückischen Umgebung auskannten. Außerdem hatte man Vereinbarungen mit den offiziellen Nachfahren des Volkes der Maroon treffen müssen, die aufgrund eines Vertrages von 1739 den größten Teil dieses Gebietes besaßen. Die Maroon, ein hochmütiges, kriegerisches Volk, waren als Sklaven auf die

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