Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON
Tagen nach. Während ich weg bin, möchte ich nicht, daß du — oder ein anderes Mitglied des Teams — etwas mit der Polizei oder sonst jemandem zu tun bekommst. Wir sind hier, um eine Vermessung durchzuführen. Dafür bin ich verantwortlich. Und für dich bin ich auch verantwortlich. Ich kann keine Verzögerungen gebrauchen. «
Sie kam die Stufe der Terrasse herunter, trat aus dem farbenfrohen Rahmen heraus und stellte sich vor ihn hin. »Du bist ein erbärmlicher Lügner, Alex. Mit ›erbärmlich‹ meine ich >schlecht<.«
»Ich gehe jetzt zur Polizei. Anschließend werde ich — falls es noch nicht zu spät ist — vielleicht im Ministerium vorbeischauen und Latham besuchen. Ich war ein bißchen grob zu ihm.«
»Für mich klang es, als hättet ihr euch sehr freundlich voneinander verabschiedet.«
Alison entdeckt Hammonds >Kleinigkeiten<, dachte McAuliff. Sie war besser als er. »Du hast nur mich gehört, nicht ihn ... Wenn ich bis sieben nicht zurück bin, warum rufst du dann nicht die Jensens an und gehst mit ihnen essen? Ich werde mich euch anschließen, sobald ich kann.«
»Die Jensens sind nicht hier.«
»Wie bitte?«
»Nicht aufregen. Ich wollte mit ihnen zu Mittag essen. Sie haben an der Rezeption eine Nachricht hinterlassen, daß sie einen Ausflug machen, weil heute ihr freier Tag ist. Port Royal, Spanish Town, Old Harbour. Der Hoteldirektor hat eine Tour für sie zusammengestellt.
»Ich hoffe, es macht ihnen Spaß.«
Seiner Verfolger wegen erzählte McAuliff dem Fahrer, er habe ungefähr eine halbe Stunde Zeit, die er mit einer Stadtrundfahrt totschlagen wolle, bevor er in der Duke Street zum Cocktail erwartet werde. Die genaue Adresse sei ihm nicht bekannt, aber er werde das Restaurant schon finden. Er überlasse es dem Fahrer, was er ihm in dieser Zeit bieten wolle.
Der Fahrer protestierte — dreißig Minuten seien kaum genug Zeit, um im Nachmittagsverkehr vom Courtleigh aus in die Duke Street zu kommen. McAuliff zuckte mit den Schultern und erwiderte, daß es ihm nicht auf die Minute ankomme.
Genau das wollte der Fahrer hören. Er fuhr die Trafalgar Street entlang, dann auf der Lady Musgrave nach Süden und in die Old Hope Road. Er rühmte die kommerziellen Tugenden des neuen Kingston, dessen Entwicklung er mit olympischen Bestleistungen verglich. In monotonem Tonfall beschrieb er überschwenglich die >vielen amerikanischen Millionen<, die das tropische und menschliche Chaos, aus dem Kingston bestehe, in das Finanzzentrum der Karibik verwandeln würden. McAuliff verstand, daß die Millionen auch aus Deutschland oder England oder Frankreich kommen konnten — je nachdem, welchen Akzent der Fahrgast hatte.
Es spielte keine Rolle. Nach wenigen Minuten wußte McAuliff, daß der Fahrer wußte, daß er nicht zuhörte. Er starrte durch die Heckscheibe und beobachtete den Verkehr hinter ihnen.
Da sah er den Wagen.
Ein grüner Chevrolet, einige Jahre alt. Zwei oder drei Autos waren zwischen ihnen. Jedesmal, wenn das Taxi abbog oder andere Fahrzeuge überholte, tat der grüne Chevrolet das gleiche.
Auch der Fahrer hatte den Chevrolet gesehen.
»Haben Sie Schwierigkeiten, Mann?«
Es hatte keinen Sinn zu lügen. »Ich weiß es nicht.«
»Ich schon, Mann. Dieser verdammte grüne Chevy fährt uns schon die ganze Zeit nach. Er stand auf dem Parkplatz des Courtleigh Manor. Am Steuer sitzen zwei Schwarze.«
McAuliff sah den Fahrer an. Beim letzten Satz des Jamaikaners fielen ihm Robert Hanleys Worte ein. Zwei Schwarze haben Sams Sachen abgeholt. Alex wußte, daß der Zusammenhang weit hergeholt war und die Koinzidenz in einem Land, dessen Bevölkerung zum größten Teil aus Schwarzen bestand, auch Zufall sein konnte, aber zur Zeit war das sein einziger Anhaltspunkt. »Sie können sich zwanzig Dollar verdienen«, sagte er rasch zu dem Fahrer. »Wenn Sie zwei Dinge für mich tun.«
»In Ordnung, Mann.«
»Zuerst lassen Sie den Chevy so dicht herankommen, daß ich sein Kennzeichen lesen kann, und wenn mir das gelungen ist, hängen Sie ihn ab. Glauben Sie, Sie können das?«
»Na, dann passen Sie mal auf, Mann!« Der Jamaikaner riß das Steuer nach rechts. Das Taxi scherte kurz auf die rechte Spur aus, wo es um ein Haar mit einem entgegenkommenden Bus zusammengestoßen wäre, dann schlingerte es wieder nach links, hinter einen Volkswagen. McAuliff kauerte sich auf dem Sitz zusammen, den Kopf gegen die rechte Seitenscheibe gedrückt. Der grüne Chevrolet folgte dem Taxi und war jetzt zwei Autos
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