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Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Titel: Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Jensens blieben im Bengal Court. Ferguson bat McAuliff um einen Vorschuß und besorgte sich ein Taxi, das ihn nach Montego Bay bringen sollte. McAuliff, Sam Tucker und Alison fuhren mit dem Lastwagen nach Ocho Rios. Charles
Whitehall folgte ihnen in einem alten Kombi, zusammen mit Floyd und Lawrence. Die Revolutionäre hatten darauf bestanden.
     
    Barak Moore lag im hohen Gras, ein Fernglas an die Augen gepreßt. Die Sonne ging gerade unter. Orangefarbene und gelbe Sonnenstrahlen fielen durch die grünen Bäume über ihm und prallten auf den weißen Steinen von Walter Piersalls Haus ab, das vierhundert Meter entfernt stand. Zwischen den Grashalmen sah Moore Beamte der Polizei von Trelawny, die um das Haus gingen und die Fenster und Türen überprüften. Sie würden mindestens einen Mann als Wache zurücklassen. Wie immer.
    Für heute hatte die Polizei die Untersuchung beendet — die längste Untersuchung, dachte Barak, die je in diesem Bezirk stattgefunden hatte. Fast zwei Wochen hatten sie dafür gebraucht. Ganze Gruppen von Zivilisten waren aus Kingston gekommen. Männer in gebügelten Anzügen, was bedeutete, daß sie mehr als nur Polizisten waren.
    Sie würden nichts finden, dessen war Barak Moore sicher.
    Wenn Walter Piersall sein Versteck richtig beschrieben hatte.
    Barak konnte nicht mehr länger warten. Das Päckchen aus Wachstuch auszugraben wäre kein großes Problem — er war kaum einhundertfünfzig Meter davon entfernt; alles andere war nicht so einfach. Er brauchte Charles Whitehalls Unterstützung — mehr, als es Whitehall bewußt war -, und deshalb mußte er in Piersalls Haus eindringen und den Rest von dessen Vermächtnis herausholen. Die Unterlagen des Anthropologen.
    Die Unterlagen. Sie waren in der Wand einer alten, nicht mehr benutzten Zisterne in Piersalls Keller eingemauert.
    Walter Piersall hatte vorsichtig einige Backsteine der Zisterne herausgebrochen, eine Nische in die Erde dahinter gegraben und die Steine wieder eingesetzt. In einer dieser Nischen hatte er seine Notizen über die Halidon vergraben.
    Charles Whitehall würde ihm erst helfen, wenn er diese Papiere sah. Barak brauchte die Hilfe von Charley-Man.

    Die Polizisten aus Trelawny stiegen in ihre Autos. Ein uniformierter Wachposten winkte ihnen nach, während die Streifenwagen die Straße hinunterfuhren.
    Er, Barak, Revolutionär für sein Volk, mußte mit Whitehall zusammenarbeiten, dem politischen Kriminellen. Ihre Auseinandersetzung, ihr Krieg — vielleicht ein Bürgerkrieg — war auf später verschoben worden wie bei so vielen anderen jungen Nationen.
    Zuerst kam der weiße Mann. Und sein Geld und seine Firmen und sein nicht enden wollender Durst nach dem Schweiß der Schwarzen. Das kam zuerst, zuallererst, Mann!
    Barak hatte sich auf seine Gedanken konzentriert, und so hatte er blind in sein Fernsehglas gestarrt. Jetzt war der Wachposten nicht mehr zu sehen. Moore ließ die Augen über das Gelände wandern und stellte die Zeiss-Ikon-Linsen wieder scharf, als er die Seiten des Hauses und den leicht abfallenden Rasen dahinter absuchte. Ein schönes Haus, das Haus eines Weißen, dachte er.
    Es lag auf einem Hügel, zu dem die Straße in langen Windungen vom George’s Valley im Westen und dem Martha Brae im Osten heraufführte. Mangobäume, Palmen, Hibiskussträucher und Orchideen standen am Eingang und um das anderthalbstöckige weiße Steinhaus herum. Das Haus selbst war ziemlich lang, die meisten der großzügigen Räume lagen im Erdgeschoß. Vor den Fenstern und den Türen waren schwarze Eisengitter angebracht. Nur die Schlafzimmer im ersten Stock hatten Glasfenster mit Fensterläden aus Teakholz.
    Der rückwärtige Teil von High Hill, wie das Haus genannt wurde, war am schönsten. Östlich von der alten Weide mit dem hochgewachsenen Gras, auf der Barak lag, breitete sich ein leicht abfallender Rasen zwischen den Wäldern und Feldern aus, bepflanzt mit einer karibischen Grasart, die so samtig wie ein Golfplatz war. Die weiß angestrichenen Felsen sahen aus wie die Schaumkronen von Wellen in einem grünen Meer.
    In der Mitte dieser Fläche hatte Piersall einen mittelgroßen Pool anlegen lassen, mit blauen und weißen Fliesen, von denen
die Sonne ebenso stark reflektiert wurde wie von dem blaugrünen Wasser darin. Um den Pool und auf dem angrenzenden Rasen standen Tische und Stühle aus weißem Gußeisen, die zwar zierlich aussahen, aber sehr stabil waren.
    Jetzt kam der Wächter wieder in Sicht, und Moore hielt den Atem

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