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Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Titel: Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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brauchen, um die Backsteine in der Zisterne zu finden und herauszubrechen. Wir graben zuerst das Wachstuchpäckchen aus. Kommt!«
    Barak Moore führte sie um das kleine Wäldchen auf dem Grundstück herum auf die gegenüberliegende Seite, das alte Weideland. Dann deckte er das Licht seiner Taschenlampe mit der Hand ab und rannte zu den Brotfruchtbäumen, die am Nordende der mit Felsbrocken übersäten Wiese standen. Dort angekommen, kauerte er sich am Stamm des am weitesten entfernten Baumes nieder. Die anderen taten es ihm gleich. Als Barak anfing zu sprechen, war kaum mehr als ein Flüstern zu hören.
    »Sprecht ganz leise. Der Wind hier in den Hügeln trägt jeden Laut weiter. Das Päckchen ist in der Erde vergraben, vierundvierzig Schritt rechts von dem vierten großen Felsbrocken auf der nordwestlichen Diagonalen von diesem Baum aus.«
    »Er hat viel von Jamaika gewußt«, sagte Whitehall leise.
    »Wie meinen Sie das?« Im Mondlicht konnte McAuliff das
grimmige Lächeln auf dem Gesicht des Wissenschaftlers erkennen.
    »Die Symbolik der Arawak für den Todesmarsch eines Kriegers schrieb Einheiten von vier vor, immer nach rechts von der untergehenden Sonne aus gesehen.«
    »Das klingt nicht gerade ermutigend«, sagte Alex.
    »Genau wie die Indianer in Amerika«, erwiderte Whitehall, »wurden die Arawaks vom weißen Mann nicht gerade gut behandelt.«
    »Die Afrikaner auch nicht, Charley-Man.« Barak starrte Whitehall im Mondlicht an. »Manchmal habe ich den Eindruck, du vergißt das.« Er drehte sich zu McAuliff und Floyd um. »Folgt mir. Hintereinander.«
    In gebückter Haltung rannten sie hinter dem schwarzen Revolutionär durch das hohe Gras. Jeder zählte mit, als sie an den großen, aus der Erde ragenden Felsbrocken vorbeikamen. Eins, zwei, drei, vier.
    Beim vierten Felsen, etwa einhundertfünfzig Meter vom Stamm des Brotfruchtbaumes entfernt, knieten sie sich hin. Barak legte die Hände um seine Taschenlampe und richtete den Strahl nach oben auf den Felsen. Eine Markierung war — kaum zu erkennen — darauf eingemeißelt. Whitehall beugte sich über den Stein.
    »Dr. Piersall hatte eine ziemlich lebhafte Fantasie — was die Geschichte betrifft. Er ist von den Arawak zu den Coromantees gesprungen. Hier, seht.« Im Schein der Taschenlampe fuhr Whitehall mit dem Zeigefinger über die Markierung und sprach leise weiter. »Dieser verdrehte Halbmond ist der Mond der Ashanti, den die Coromantees auf der Jagd zurückließen, um Angehörigen des Stammes, die zwei oder drei Tage später folgten, ein Zeichen zu geben. Die Kerben auf der konvexen Seite des Halbmondes legen die Richtung fest: eine — nach links, zwei — nach rechts. Die Position auf dem Rand gibt den Winkel an. Da — zwei Kerben, genau in der Mitte. Also von dem Stein aus, der unter dem Ende des Halbmondes liegt, nach rechts.« Whitehall deutete mit der rechten Hand nach Nordosten.
    »Wie Piersall mir gesagt hat.« Barak nickte. Er machte erst
gar keinen Versuch zu verbergen, daß er sich über Charley-Mans Erklärung ärgerte. Und doch lag auch ein gewisser Respekt in seinem Groll, fand McAuliff, während er Moore zusah, wie dieser die vierundvierzig Schritte abzählte.
    Piersall hatte die Stelle getarnt, die er sich als Versteck ausgesucht hatte. Auf dem Stück Gras am Ende der vierundvierzig Schritte wuchs ein Dickicht aus Molluskenfarnen, die ihr Grün in alle Richtungen streckten. Sie waren so geschickt wieder eingepflanzt worden, daß der Eindruck entstehen mußte, hier wäre schon seit Jahren nicht mehr gegraben worden.
    Floyd zog eine kleine Schaufel aus dem Gürtel, klappte den Stiel aus und fing an, die Erde auszuheben. Charles Whitehall kniete sich hin und half ihm, indem er mit den bloßen Händen zu graben begann.
    Die rechteckige Kassette lag tief in der Erde. Wären die Anweisungen nicht so präzise gewesen, hätten sie vielleicht zu suchen aufgehört, ohne sie zu finden. Das Loch war jetzt schon über drei Fuß tief. Whitehall vermutete, daß es am Ende genau vier Fuß messen würde. Die Arawak-Einheit vier.
    In dem Moment, als Floyds kleine Schaufel auf das Gehäuse aus Metall stieß, schoß Whitehalls rechte Hand nach unten, riß die Kassette aus der Erde und fuhr mit den Fingern über den Rand, um sie zu öffnen. Doch das war unmöglich, wie Whitehall innerhalb von wenigen Sekunden erkannte. Er selbst hatte diese Art von Behälter schon unzählige Male verwendet. Es war eine hermetisch versiegelte Archivkassette, deren weiche

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