Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)
in dem Keller aussieht interessiert doch keinen mehr!“
„Aber wie finden wir in unsere Welt zurück?“, fragte Lars, der zum eigentlichen Thema zurück wollte. „Selbst wenn wir zwischen den Realitäten wechseln könnten, bei dieser Auswahl an Welten namens Erde reichen doch zehn Menschenalter nicht annähernd aus, um die, die wir verloren haben, wieder zu finden!“
Hans Lubronski hob einen Zeigefinger. „Es gibt noch eine Hoffnung. Ich sagte eben doch, dass man mit einem solchen Tor immer nur von einer Halle zu einem Ort auf der Erde wechseln kann. Also werden wir die Hallen der Unendlichkeit bereisen, bis wir meine Bibliothek gefunden haben. Wir nehmen uns das Tor in Einzelteilen auf den Rücken, verlassen diese Halle und suchen die, die ich als meine Halle kenne. Dort setzen wir das Tor wieder zusammen und treten in unsere alte Realität wieder ein. Ihr habt euer Leben zurück und ich das meine.“
Lars und Mike warfen sich einen Blick zu. Gab es etwa doch noch Hoffnung?
Lars war noch nicht ganz zufrieden gestellt. „Aber die Hallen der Unendlichkeit sind doch auch in Zahlen nicht zu messen. Wie sollen wir dann deine Bibliothek wieder finden?“
„Das ist die Crux dieser Sache“, räumte Hans Lubronski ein. „Aber wie gesagt sind viele der Hallen bevölkert. Den Leuten dort werden wir meine Halle beschreiben und nach dem Weg dorthin fragen. Das mag auch ganz schön lange dauern, und außerdem habe ich nicht die geringste Ahnung, was wir bis dahin alles erleben werden, aber so oder so: Es ist die einzige Möglichkeit, die wir haben, um in unsere alte Existenz zurückzukehren.“
Mike ging ein bestimmter Satz Hans Lubronskis im Kopf herum. „Was meinst du damit, dass du nicht weißt, was wir alles erleben werden?“
Der Anflug eines Lächelns hing unter dem Schnurrbart im hageren Gesicht des Mannes. „Jede der Hallen der Unendlichkeit sieht anders aus. Diese hier ist ein relativ gemütlicher Ort. Es gibt aber auch andere. Manche dieser Orte sind bizarr. Einige sind auch ganz schön gefährlich. Deshalb denke ich gerade …“ Er schwieg einen Moment. „Auch wenn es mir nicht passt: Wir müssen noch einmal durch das Tor auf die Erde zurück, die uns fremd ist, denn wir brauchen eine Ausrüstung. Ich denke da an Schlafsäcke, Rucksäcke, Wanderschuhe und solche Dinge.“
„Gute Idee!“, sagte Mike spontan. „Wir haben ähnliches sowieso dabei, denn wir haben letzte Nacht auf dem Golfplatz Hummelbachaue gezeltet. Wir müssen die Sachen nur von den Gepäckträgern unserer Fahrräder holen.“
„Sehr gut!“, sagte Hans Lubronski. „Und ich werde hoffentlich in dem Haus fündig, dessen Besitzer verstorben ist und der ohnehin nichts mehr mit den Sachen anfangen kann. Und dann begeben wir uns auf die Reise durch die Hallen der Unendlichkeit. Ich verspreche euch jetzt schon, dass es das größte Abenteuer eures Lebens werden wird. – Los, Jungs, wir setzen den Rahmen wieder ins Gestell.“
Die Suche nach dem ersten Übergang
Das Tor war schnell wieder zusammengesetzt. Die Jungen und Hans Lubronski betraten wieder das unheimliche, verlassene Haus. Ein Blick aus einem Fenster zeigte ihnen, dass Schlicherum nach wie vor nicht existierte. Der Mann durchsuchte die Kleiderschränke, fand etwas Unterwäsche und Socken, einen Rucksack, Wanderstiefel und eine Wetterjacke. Der Eigentümer des Hauses musste die gleiche Größe wie Hans Lubronski gehabt haben, denn zum Glück passten die Dinge wie angegossen. Die drei fanden auch noch einige nützliche Sachen wie zum Beispiel eine große Stablampe und passende Batterien, Streichhölzer, ein Fernglas. Darüber hinaus nahmen sie von den Wänden noch drei große, dolchartige Messer ab und hängten sich die Waffen an ihre Gürtel. Lars und Mike holten ihre Sachen von den Gepäckträgern und Satteltaschen ihrer Fahrräder. Danach verloren sie keine Zeit mehr und kehrten in die Bibliothek im Turm zurück.
Dort baute Hans das Tor auseinander und verpackte die Einzelteile in eine lederne Hülle, die er ebenfalls gefunden hatte und die mit Sicherheit irgendwann einmal für das Tor genäht worden war. Dann nahm er kurz den Rucksack ab, ging zu einer Truhe und sah hinein. Unwillig brummend wandte er sich dann einem fast mannshohen, schmalen Schrank zu, der zwischen zwei Regalen stand. Als er diesen öffnete sagte er wesentlich zufriedener: „Na also, wusste ich´s doch!“
Er fand mehrere Fächer mit Flaschen, die Getränke enthielten. Außerdem gab
Weitere Kostenlose Bücher