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Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Titel: Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. H. T. Osenger
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sonstigen Kartenwerkes, war in Leder gebunden, nicht schwerer als die anderen, auf der oberen Fläche war eine dicke Staubschicht …
    Als Lars das Buch aufschlagen wollte wurde es so schwer, dass er es sehr schnell auf den Boden legen musste. Was zum Teufel war das denn? Auf der ersten Seite stand einfach nur „Aufklappen!“. „Hans, schau mal, kann hierbei irgendetwas passieren? Das Ding ist so schwer geworden!“
    Hans und Mike kamen im Nu angeflitzt und starrten auf das aufgeschlagene Buch. Hans griff entschlossen nach der obersten Seite, die er allerdings nur im rechten Winkel zum Einband nach unten bewegen konnte. Die hier entstandene Doppelseite klappte er nach rechts, schließlich faltete er das Buch wie eine Karte auf. Beim letzten Umschlagen entstand auf dem Boden eine Öffnung, in der steinerne Stufen nach unten in eine pechschwarze Finsternis führten. Hans strahlte. „Du hast den Zugang zur nächsten Halle entdeckt. Großartig, Junge!“
    Mike klopfte Lars leicht gegen die Schulter. „Au Mann, ich hab´s immer schon gewusst, dass du der Klügere von uns beiden bist.“
    Lars war von seinem Fund nicht so sehr begeistert und zog eine Grimasse. „Ich mag aber nicht da `runter gehen.“
    „Kann ich verstehen“, sagte Hans. „Uns stehen aber noch ganz andere Sachen bevor als nur der Gang über eine düstere Treppe.“ Aus seinem Gepäck nahm er die Stablampe, die er schon mit Batterien gefüllt hatte. Dann nahm er seinen Rucksack und das verpackte Tor wieder auf und ließ den Lichtstrahl auf die Stufen fallen, auf die er seine Füße setzte. Mike schloss sich ihm an. Widerwillig und ängstlich folgte auch Lars.

Der Irrgarten der Hallen
     
    Die Wasserstadt
     
     
    Die Stufen führten in einen Gang, dessen steiniger Grund feucht schimmerte. Der Strahl der Lampe tanzte voraus. Das Geräusch fallender Tropfen und plätschernden Wassers drang nach wenigen Schritten an ihr Ohr. Es wurde begleitet von menschlichen Stimmen, die wie aus weiter Entfernung zu ihnen herüber klangen. Was war das nur? Kriegsgeschrei? Oder Gesang und Gelächter?
    Mehr um seine Stimme zu hören und sich zu beruhigen sagte Lars in dieser unheimlichen Umgebung: „Eigentlich müssten wir hier doch in der Luft neben dem Turm sein, oder? Kann mir mal jemand sagen, wie das hier funktioniert?“
    Hans sagte ruhig und gelassen: „Nein, ich habe es auch nie begriffen! Vermutlich geht es über das Fassungsvermögen eines Normalsterblichen hinaus. Wir sind bereits jetzt wieder in anderen Dimensionen, nehme ich an. Versuche dich damit abzufinden.“
    Nach einigen Metern wurden die menschlichen Stimmen lauter. Es war tatsächlich Gesang, Gelächter und fröhliches Schreien und Rufen. Was würde jetzt auf sie zukommen? Wer feierte denn da?
    Schließlich endete der Gang. Es wurde ein wenig heller. Voraus war ein Fluss oder ein Kanal, nach links fiel eine Mauer ins Wasser ab, rechts führte eine Treppe nach oben. Über ihnen befanden sich zusammengesetzte Steinquader, an die von den Wellen des kabbeligen Wassers Lichtreflexe gespiegelt wurden. Es dauerte einen Moment, bis den drei Abenteurern klar wurde, dass sie sich unter einem Brückenbogen befanden. Hans, der voraus gegangen war, zögerte keinen Moment und stieg die schmale Treppe hinauf. Die Lampe schaltete er aus, obwohl es noch ein wenig dunkel war. Die Jungen folgten ihm.
    Das Treppchen führte auf einen steinernen Gehsteig, auf dem sie zunächst verwundert stehen blieben. Staunend sahen sie sich ihre beleuchtete Umgebung an. Der Weg führte tatsächlich an einem Wasserlauf entlang, der, soweit sie feststellen konnten, keine Strömung hatte. Einige Boote, die an Gondeln erinnerten, schaukelten träge auf dem Wasser. Auf der gegenüberliegenden Seite war ein gleichartiger Gehsteig. Auf beiden Seiten erhoben sich die Fassaden alter Bauwerke. Es waren mit Stuck verzierte, altertümliche Wohnhäuser und Paläste. Auf der Brücke und den Gehsteigen tanzten und schwankten prächtig kostümierte und teils maskierte Menschen. Daher also das Singen und Lachen! Über dem ganzen spannte sich ein Abendhimmel, an dem ein Vollmond stand. Überall an den Häusern und Palästen waren brennende Fackeln und leuchtende Lampions angebracht.
    Mike begann über das ganze Gesicht zu strahlen. „Das ist ja irre! Ich wollte immer schon mal zum Karneval nach Venedig!“
    „Ich glaube kaum, dass es sich hierbei um das Venedig der Erde handelt“, sagte Hans skeptisch, warf dabei wachsame Blicke um sich und

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