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Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Titel: Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. H. T. Osenger
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auch aufkeimender Verzweiflung an. Hans fragte: „Hat etwa jemand von euch die Sanduhr umgedreht?“
    „Ja, natürlich!“ Pietrino nickte ernst. „So hat es doch auf dem Zettel gestanden, den Lars vorgelesen hat.“
    Hans rieb mit der flachen Hand über seinen Nacken, als verursache ihm dieser gewaltige Schmerzen. „Damit dürfte ja wohl der Rückweg in die Wasserstadt abgeschnitten sein.“
    „Ist das schlimm?“, fragte Pietrino. „Wir wollten doch sowieso dort weg!“
    Bevor jemand dazu etwas sagen konnte, antwortete Hans schnell: „Nein, nein! Es ist nicht schlimm!“
    Die Sonne brannte fürchterlich. Die Jungen und Männer suchten vergeblich nach Schatten, um den sengenden Strahlen zu entgehen. Es fand sich jedoch nichts, was als Schutz vor der Sonne hätte dienen können, so dass sie trotz der Hitze jeden Flecken Haut mit Kleidung zu bedecken begannen. Salvatore zog ein riesiges Taschentuch hervor, das er wie ein Kopftuch über seine Glatze schnürte. Schließlich sahen sie sich erneut um.
    „Wir werden ja wohl in irgendeine Richtung gehen müssen“, sagte Mike. „Hier stehen zu bleiben, hat keinen Sinn. Also, wohin?“
    Hans wies mit der Hand auf die höchste Bodenerhebung, die sie von ihrem Standpunkt aus sehen konnten. „Lasst uns dort hinauf gehen. Ich hoffe, dass wir von dort so etwas wie einen Überblick über das Gelände und damit auch über unsere Situation bekommen.“
    So machten sich die fünf heimatlosen Reisenden auf den Weg. Der Anstieg war steil. Hinzu kamen die sengende Hitze, das immer wieder unter den Füßen nachgebende Geröll, der wegrutschende Sand. Es schien ewig zu dauern, bis sie endlich die Hügelkuppe erreicht hatten, die aber gewiss auch hundertfünfzig oder zweihundert Meter hoch war.
    Lars und Mike hätten am Liebsten während des Aufstiegs laut geflucht, aber ihnen fehlte dazu der nötige Atem. Hinzu kam, dass die trockene Wüstenluft ihnen rasch Mund und Kehle ausdörrte, daher hielten sie soweit möglich den Mund geschlossen. Als sie aber auf der Kuppe standen und den Blick um sich kreisen ließen, konnten sie nicht mehr anders.
    „Das darf doch nicht wahr sein“, keuchte Lars entsetzt.
    „Wir sind geliefert“, stöhnte Mike mühsam. „Hier kommen wir nicht wieder weg. Wir werden elend verdursten.“
    So weit das Auge reichte war nichts zu sehen, was auch nur entfernt ein Lebewesen hätte sein können. Lebloser Fels, Sand, Geröll, sonst nichts. Kein Baum, kein Strauch, nicht der kleinste Grashalm, kein Unkräutchen. Auch keine Tiere, keine Bauwerke, am Allerwenigsten Wasser. Und noch etwas fiel auf: Es wehte nicht der geringste Windhauch, und es war, bis auf die Stimmen der Gefährten, absolut still.
    Auch Salvatore schien hoffnungslos niedergeschlagen zu sein. „Wir hätten in Wasserstadt bleiben sollen“, murmelte er leise.
    Pietrino erfasste die Situation nicht. „Ist es doch schlimm? Salvatore, ich hab Durst.“
    Salvatore nickte mit verzweifelter Miene. „Ja, mein kleiner Freund, ich gebe dir zu trinken, solange wir etwas haben.“ Er machte sich daran, den Sack, den er sich auf den Rücken geschnallt hatte, abzunehmen. Er entnahm ihm einen ledernen Wasserbeutel und reichte ihn dem kleinen Jungen. Auch die Anderen langten nach ihren Vorräten.
    Es war wieder Hans, der Zuversicht und Hoffnung weckte. „Die Sache ist nicht aussichtslos. Vergesst nicht, dass wir das Tor dabei haben. Wenn uns das Wasser und die Lebensmittel zu knapp werden, dann wechseln wir durch das Tor zur Erde und holen dort neue Vorräte. Sterben werden wir also nicht.“
    Die Mienen von Mike und Lars hellten sich wieder auf. „Ach ja, natürlich!“ Mike grinste erfreut und schlug Lars auf die Schulter.
    Auch der schöpfte wieder Hoffnung. „Na klar, auf diese Weise sind wir nicht tot zu kriegen.“
    Salvatore verstand zwar nicht, wovon gesprochen wurde, aber der positive Stimmungswechsel der Gefährten ließ auch ihn der Verzweiflung entgehen. Hans blickte in die Runde und versuchte zu einem Entschluss zu kommen.
    „Dennoch scheint uns eine fürchterlich anstrengende Latscherei bevor zu stehen. Aber gut, nicht zu ändern! In welche Richtung wollen wir uns wenden?“
    Lars und Mike zuckten die Achseln. „Das dürfte ja wohl ziemlich egal sein“, brummte Mike.
    „Vielleicht sollten wir dort hin gehen“, schlug Pietrino vor. Die Anderen folgten seinem Blick und sahen in die Richtung, in die seine kleine ausgestreckte Hand wies. „Da ist doch irgendetwas.“
    Dort, wo der

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