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Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Titel: Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. H. T. Osenger
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überlassen hat? Er hat noch etwas aufgeschrieben, bevor er starb. Wir sollen nach einer silbernen Gondel suchen und dort nach Capitano El Loco fragen. Und vor allem eines: Wir sollen dich mitnehmen.“ Er hielt Pietrino den Zettel hin. „Hier, wenn du auch vielleicht noch nicht lesen kannst, behalte den Zettel zur Erinnerung an deinen Freund.“
    Pietrino wischte sich die Tränen ab und nahm den Zettel an sich. Er hielt ihn nach kurzem Überlegen Salvatore unter die Nase. „Lies mal vor! Stimmt das, was Hans gesagt hat?“
    Salvatore blickte ganz kurz auf den Zettel, zu kurz, als dass er die Zeilen hätte tatsächlich entziffern können. Dann nickte er verlegen und sagte: „Äh, ja! Jaja, natürlich!“
    Pietrino schien sich langsam zu beruhigen. „Kommst du auch mit, Salvatore?“
    Hans sah auf den Koch, nahm mit ihm Blickkontakt auf und nickte kaum merklich.
    Salvatore überlegte einen Moment. Dann sagte er: „Naja, warum eigentlich nicht? Hier in dieser Stadt kenne ich niemanden mehr, gehören tut mir hier auch nichts. Also, wenn ihr Leute nichts dagegen habt, dann komme ich mit.“
    Lars und Mike nickten dem Koch mit einem Lächeln zu, dass in ein breites Grinsen überging, als Pietrino sagte: „Natürlich haben wir nichts dagegen!“
    Hans meinte schmunzelnd: „Na, wenn der Boss damit einverstanden ist, dann sind wir es auch.“
    So packte der Koch seine Siebensachen und einige Vorräte zusammen, die drei Abenteurer hatten sowieso nur das Tor zu zerlegen, die Rucksäcke waren noch zu und die Schlafsäcke schnell zusammen gerollt. Pietrino packte unter der Anleitung von Lars ein kleines Bündel.
    Unterdessen unterhielt sich der Koch leise mit Hans. „Ich hoffe, der Kleine findet nie heraus, dass ich gar nicht lesen kann“, murmelte Salvatore.
    „Das habe ich mir schon gedacht“, antwortete Hans. „So schnell, wie du geantwortet hast, kann keiner lesen, schon gar nicht diese krakelige und undeutliche Handschrift. Aber es ist wichtig, dass du uns begleitest, denn mit dir nimmt der Junge ein kleines Stückchen Heimat mit.“
    Salvatore seufzte und nickte traurig.
    Alsbald verließen sie den Turm, jeder mit seinem Gepäck auf dem Rücken. Salvatore schloss von außen ab und steckte den Schlüssel, ein monströs großes Etwas aus schwarzem Eisen, ein. „Wer weiß, wofür es gut ist“, sagte er leise.
    „So“, machte Hans, überquerte die Brücke, die den Turm mit den Gehsteigen verband, und sah sich nachdenklich um, „dann müssen wir jetzt die silberne Gondel finden. Wie stellen wir das an?“
    Pietrino übernahm wie selbstverständlich die Führung und ging an Hans vorbei. „In der ganzen Wasserstadt gibt es nur eine silberne Gondel, und die habe ich noch nie fahren sehen. Ich weiß, wo sie immer am Ufer liegt. Folgt mir!“
    Und damit betrat die kleine Gruppe den Gehsteig. Mike grinste. „Problem gelöst, oder? Der Kleine ist klasse.“
    Pietrino drehte sich kurz um. „Nenn mich nicht Kleiner!“
    Mike lachte. „Wie soll ich dich denn sonst nennen? Vielleicht Hosenscheißer?“
    „Nein!“, schrie Pietrino und machte Jagd auf Mike, der vor ihm davon hüpfte. „Ich heiße Pietrino und so sollst du mich auch anreden. Du bist selbst ein Hosenscheißer!“
    Hans dachte nicht daran, in diese kleine Auseinandersetzung, die ohnehin nicht ernst gemeint war, einzugreifen. Pietrino sollte seinen Kummer so schnell wie möglich vergessen, und dafür war diese Neckerei vielleicht hilfreich. Erst als Pietrino die Schleuder aus der Tasche zog und sich nach einem Stein bückte, griff Hans begütigend ein.
    Schließlich führte der Junge die anderen über einige Gehsteige, immer an den Kanälen entlang, deren Oberfläche Lars misstrauisch im Auge behielt. Die letzten sich auflösenden Nebelschleier machten dies ein wenig schwierig. Es dauerte wenigstens eine Viertelstunde, da sahen sie die silberne Gondel, die am Ufer vertäut war. Ein Gondoliere war weit und breit nicht zu sehen. „Da ist sie!“, rief Pietrino und zeigte darauf.
    Die Gondel war groß, vor allem verfügte sie über eine Kajüte, deren Tür geschlossen war. Hans sah sich unschlüssig um. „Und wen fragen wir jetzt nach Capitano El Loco? Es scheint weit und breit niemand da zu sein, der etwas mit dieser Gondel zu tun hat.“
    „Vielleicht ist jemand in der Kajüte“, vermutete Mike. „Ich könnte ja mal nachsehen.“
    Salvatore legte ihm eine Hand auf den Arm. „Das könnte sehr schnell falsch verstanden werden. Eine Gondel darf nur

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