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Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Titel: Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. H. T. Osenger
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sich widerwillig ein Mann näherte, der an den Tischen bediente.
    „Bring Wein und Braten, Käse, Früchte und Brot für meine Gäste, und beeile dich, sonst mache ich dir Beine!“
    Der Mann sah auf die Goldmünzen, wagte es aber nicht, diese anzurühren und begab sich davon. Er kehrte sehr schnell in Begleitung einer jungen, hübschen Frau zurück. Gemeinsam stellten sie Geschirr und Besteck auf den Tisch, brachten Karaffen mit Wein und Krüge mit Wasser sowie Platten, auf denen sich Speisen befanden. Den Gefährten, die sich nicht besonders wohl in der Gegenwart des Schwarzgewandeten fühlten, wurde es kurzfristig wärmer ums Herz.
    Der schwarze Gastgeber lächelte der jungen Frau zu, versuchte zu ihr Blickkontakt aufzunehmen, aber sie sah ihn genau so wenig an, wie es der Mann tat. Beide versahen schnell ihre Arbeit. Es war offensichtlich, dass sie den Tisch wieder verlassen wollten. Als der Schwarzgewandete versuchte, die junge Frau an der Hand festzuhalten, stieß diese einen Laut des Abscheus und des Erschreckens aus und verzog sich eilig. Nun wagte der Mann, dem Schwarzgewandeten einen schiefen Blick zuzuwerfen, sah aber sofort wieder weg, als die Augen unter dem Hut den Blick kalt erwiderten. Hastig griff er nach den Goldmünzen und verschwand.
    „Für mein Geld will ich noch mehr sehen“, rief der Mann in Schwarz ihm hinterher. „Sobald die Karaffen leer sind, bringst du neuen Wein.“
    Die Gefährten hatten diese Szene mit Befremden angesehen und fragten sich immer bedrückter, mit wem sie wohl am Tisch saßen. Das kalte, unangenehme Lächeln erschien wieder, und der Gastgeber wies auf Speisen und Getränke. „Bedient Euch, greift zu.“
    Hans und Salvatore bedienten sich als erste, wobei Salvatore auch dem kleinen Pietrino auftrug. Als sie sahen, dass nichts Schlimmes passierte, wagten auch Jonathan, Lars und Mike sich an die Speisen und Getränke. Hans bedachte den Mann in Schwarz mit einem nachdenklichen Blick. „Und Ihr esst nichts?“
    Der Angesprochene machte eine kurze, unbestimmte Handbewegung. „Ich habe bereits gegessen.“
    „Wie kommt es, dass Ihr für die Speisen bezahlen müsst?“, fragte Hans weiter. „Ich dachte, die Kaufleute spendieren das Fest.“
    Der Schwarzgewandete lachte verächtlich. „Ha, spendieren! Diese Krämerseelen bezahlen für sich und die ihren das Feinste, was Küche und Keller zu bieten haben. Aber habt Ihr gesehen, was die Leute aus Unterstadt essen und trinken?“
    „Mir sind da gewisse Unterschiede in Qualität und Quantität der Speisen und Getränke aufgefallen“, räumte Hans ein.
    „Wollten die Armen so tafeln, wie es die Kaufleute und ihre Diener tun, müssten sie dafür bezahlen, aber das können sie sich nicht leisten.“ Der unheimliche Gastgeber trank noch einen Schluck Wein. „Und ich bekomme ohne Bezahlung gar nichts, nicht einmal das, was die Armen von den Geldsäcken großzügig ausgegeben bekommen.“ Er verstummte, und über dem Weinkelch erschien wieder sein typisches Lächeln. Na los, fragt doch schon, warum das so ist, schien dieses Lächeln zu sagen. Aber niemand wagte es, der Aufforderung zu folgen.
    „Wenn das so ist, dann danken wir Euch für Eure großzügige Gastfreundschaft. Mein Name ist Hans“, stellte er sich vor, während er mit Appetit von den Speisen aß und sich auch von dem Wein bediente. „Ich bin aus keiner der Hallen der Unendlichkeit, sondern ich bin von der Erde. Sagt Euch das etwas?“
    Das Verhalten des Gastgebers änderte sich sofort. „Von der Erde? Ist das Euer Ernst?“ Das kalte und irgendwie arrogante Gehabe wich ehrlicher Aufmerksamkeit.
    Hans nickte. „Die beiden Jungs hier sind ebenfalls von dort. Sie heißen Lars und Mike. Dann sitzen noch bei uns die Herren Salvatore und Pietrino, die aus der Halle der Wasserstadt sind. Sie reisen mit uns. Last, but not least haben wir kürzlich einen Nachfahren des berühmten Sir Francis Drake kennen gelernt. Er heißt Jonathan, hat ein Schiff und ist hier, um Donnerstein zu laden.“
    Der Mann in Schwarz musterte seine Gäste nun genauer und mit echtem Interesse. Lars und Mike wagten kaum, den Blickkontakt zu ihm zu halten. Auch Jonathan und Salvatore verhielten sich zurückhaltend und reserviert. Pietrino zeigte ganz offen, dass er seinen Gastgeber nicht mochte.
    „Und was tut Ihr, nachdem der Seemann Donnerstein geladen hat?“, fragte der Mann in Schwarz mit leiser Stimme. Er hielt es wohl nicht für notwendig, seinen Namen zu nennen.
    „Wir reisen

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