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Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Titel: Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. H. T. Osenger
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Unendlichkeit betreten.“
    Der Mann und die Frau, die neben dem General saßen, bedachten Hans mit Blicken, als habe dieser gerade eine wüste Beschimpfung von sich gegeben. Beide öffneten den Mund, doch bevor einer von beiden etwas sagen konnte, bedeutete der General mit einer Handbewegung, dass sie schweigen mögen. Dann erhob er sich und kam hinter dem Schreibtisch hervor. Vor den Gefährten blieb er mit auf dem Rücken zusammengelegten Händen stehen.
    „Soso!“, begann er in spöttischem Ton. „Sie geben also bereitwillig zu, dass sie vom Planeten Erde sind. Dann darf ich vielleicht auch davon ausgehen, dass Sie sich der Spezies Mensch zugehörig fühlen?“
    Die Frau gestattete sich den Anflug eines Schmunzelns und schrieb fleißig mit. Der Mann verzog keine Miene und stellte wieder einen teilnahmslosen Gesichtsausdruck zur Schau. Der General sprach: „Nun? Keine weitere Antwort?“
    Hans versuchte es erneut, den General mit der Wahrheit vertraut zu machen. „Wir sind Bürger dieses Planeten, aber dennoch aus einer anderen Welt. In unserer Heimat steht an der Stelle dieser Kaserne ein kleiner Ort mit Häusern, die in Privatbesitz sind. Wir sind durch die Verkettung unglücklicher Umstände aus unserer Realität herausgerissen worden und versuchen den Rückweg in unsere Welt zu finden.“
    Diese Äußerung zeigte nun Wirkung. Die Frau im Range eines Oberstleutnants unterbrach kurz das Schreiben, um Hans ungläubig anzusehen. Auch der andere Offizier zeigte so etwas wie Verblüffung.
    Der General näherte sich nun dem Tor und sah auf das, was in dem Rahmen zu sehen war: Einen Ausschnitt aus dem Hause des Henkers in der Donnersteinhalle. Weder der Eigentümer noch Jonathan ließen sich zur Zeit sehen. „Was ist das für ein merkwürdiger Gegenstand?“
    Auch diese Frage versuchte Hans wahrheitsgemäß zu beantworten. „Das ist ein Tor, wie es von Menschen unserer Realität vor ungefähr fünfhundert Jahren angefertigt wurde, um damit die Hallen der Unendlichkeit zu erreichen.“
    „Die Hallen der Unendlichkeit!“, echote der General. „Und wo befinden sich die?“
    „In anderen Dimensionen außerhalb der Erde“, antwortete Hans.
    „Was passiert, wenn ich versuche, durch diesen Rahmen zu treten?“
    „Dann betreten Sie die Donnersteinhalle und Sie verlassen den Planeten Erde.“
    „Woher haben Sie die Kleidung, die sie tragen?“, fragte der General weiter.
    „Aus einer anderen Realität der Erde“, antwortete Hans.
    Der General verstummte einen Augenblick, begann vor den Gefährten auf und ab zu gehen, blickte dabei auf den Boden vor seinen Füßen. Er schien in Gedanken versunken. Schließlich sagte er: „Wenn ich Sie recht verstehe, dann wollen Sie mir glaubhaft machen, dass Sie zwar von diesem Planeten sind, aber doch wieder nicht. Darüber hinaus versuchen Sie mich zu überzeugen, dass es außerhalb dieses Planeten Orte gibt, die man durch diese simple hölzerne Konstruktion betreten kann. Ist das richtig?“
    Bevor Hans antworten konnte mischte sich die Frau in das Gespräch ein. „Herr General, ich schlage dringend vor, diese Anhörung in Gegenwart eines Stabsarztes fortzusetzen. Immerhin hat es den Anschein, als sei zumindest die älteste der in Gewahrsam genommenen Personen verwirrt. Da uns darüber hinaus die Eigenschaften der hölzernen Konstruktion unbekannt sind, empfehle ich außerdem die Hinzuziehung von Wissenschaftsoffizieren.“
    Der General blieb einen Augenblick lang stehen, sah seine Untergebene an und nickte kurz. Dann setze er seine Auf- und Abwanderung fort. „Zur Kenntnis genommen, Oberstleutnant. Schreiben Sie Ihren Hinweis ins Protokoll. Ich verzichte allerdings darauf, weitere Personen an dieser Anhörung teilnehmen zu lassen, denn ich erachte es nicht für notwendig.“
    Die als Oberstleutnant angesprochene Frau ließ sich nicht beirren. „Herr General, bei allem Respekt! Bitte überdenken Sie Ihre Entscheidung. Im Falle, dass das älteste Individuum sich als geisteskrank herausstellen sollte, machen Sie sich der Vernachlässigung der Gesundheit Schutzbedürftiger schuldig. Im Falle, dass sich die Behauptungen des Mannes auch nur teilweise als wahr herausstellen sollten, sind Sie verpflichtet, die Offiziere des Wissenschaftsrates zu verständigen, da es gilt, uns bisher fremdes Wissen zu sichern. Eine Unterlassung würde …“
    Die Stimme des Generals wurde schneidend und ließ alle Anwesenden erstarren. „Danke, Oberstleutnant, dass Sie mich an meine Pflichten

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