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Die Hand am Sack: schwule erotische Geschichten (German Edition)

Die Hand am Sack: schwule erotische Geschichten (German Edition)

Titel: Die Hand am Sack: schwule erotische Geschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. R. Adam
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umrundet, doch im Rücken konnte ich keinen von den Kerlen gebrauchen. Also rannte ich auf ihn zu und trat ihm mit dem Knie voll in die Eier. Mit dieser Aktion hatte ich wieder ein Stück Land in Richtung des Parkeingangs gewonnen, wo es heller beleuchtet war und eher die Chance bestand, dass mir jemand zu Hilfe kam. Der Lange wimmerte leise und hielt sich von da an im Hintergrund. »Rück’ endlich die Kohle raus, sonst werden wir ungemütlich«, drohte der Wortführer und rempelte mich nun gemeinsam mit dem Unscheinbaren an. Unter der Wucht des Aufpralls strauchelte ich und stolperte rückwärts über den Holzbalken der Wegbegrenzung in ein Gebüsch. Bei dem Sturz verlor ich meine Brille, doch die Idioten nutzten die Gelegenheit nicht, mich vollends fertigzumachen. Hätten sie sich gemeinsam auf mich gestürzt, als ich am Boden lag, hätte ich keine Chance gehabt. Stattdessen warteten sie auf dem asphaltierten Weg, bis ich mich wieder aufgerappelt hatte.
    »Er hat seine Brille verloren«, triumphierte der Unscheinbare, »jetzt sieht er nichts mehr.«
    Als er auf mich zukam, überzeugte ihn ein gezielter Kinnhaken vom Gegenteil. Der Wortführer wollte gerade zu einem neuen Angriff starten, als im Lichtkegel der Laternen am Parkeingang ein Mann mit zwei großen Hunden auftauchte. Meine Rettung!
    »Los, wir verschwinden«, befahl der Anführer, worauf sich die Drei mit hastigen Schritten in Richtung der mittleren Anlagen entfernten.
    Ob sie für diesen Tag genug hatten oder ein anderes Opfer fanden, weiß ich nicht. Die Dunkelziffer bei solchen Straftaten war ja sehr hoch und wohl nur die wenigsten Fälle standen überhaupt in der Zeitung. Auch ich war weit davon entfernt, zur Polizei zu gehen und Anzeige zu erstatten. Gegen wen? Vielleicht hätte ich mir noch die hämische Frage anhören müssen, was ich um diese Zeit im Park zu suchen hatte. Als der Mann mit den Hunden sich näherte, atmete ich erleichtert auf und merkte erst jetzt, wie ich zitterte. Meine Hand blutete und meine Hose war von Blättern und nasser Erde verdreckt. Ich suchte zwischen den Sträuchern nach meiner Brille, fand sie aber nicht. Nachdem die unliebsame Störung der nächtlichen Idylle vorüber war, herrschte plötzlich wieder Leben im Park, kam Bewegung hinter Bäume und Sträucher, als erwachte man aus einem Albtraum. Wie gesagt, die Solidarität unter den Schwulen war erstaunlich.
    Ich ging zu meinem Wagen, holte meine Ersatzbrille aus dem Handschuhfach, die fast eine Dioptrie schwächer war, und kehrte noch einmal in den Park zurück, freilich nicht mehr, um weiter auf Pirsch zu gehen. Davon hatte ich erstmal genug. Die Suche nach meiner Brille blieb jedoch erfolglos. In der Aufregung fand ich nicht mal die Stelle am See wieder, wo ich gestürzt war.
    Zuhause rieb ich die schmerzenden Partien auf meiner Brust mit Kampferspiritus ein. Das gab sicher einen blauen Fleck, der mich noch einige Zeit an die Geschichte erinnern würde. Weitere Blessuren hatte ich nicht davongetragen, außer einer Schramme an der Stirn und einem Kratzer an der Hand. Ich hatte noch mal Glück gehabt.
    Im Büro erzählte ich den Kollegen, meine Katze hätte mich gekratzt, und ich wäre versehentlich auf meine heruntergefallene Brille getreten. Wozu war ich Schriftsteller? Meine Fantasie reichte wohl aus, um hundert Legenden über eine verschwundene Brille zu erfinden. Trotzdem musste ich fast eine Woche mit den zu schwachen Gläsern vorlieb nehmen, was mich beim Gehen und beim Autofahren etwas unsicher machte. Dann war die neue Brille endlich fertig. Jetzt, nachdem mir selbst nichts weiter passiert war, ärgerte mich der finanzielle Schaden und der ganze Aufwand, Termin beim Augenarzt, Gang zum Optiker, Schriftwechsel mit der Krankenkasse und so weiter. Mein Eigenanteil an den Kosten war nicht unerheblich. Und das alles wegen dieser Verbrecher!
    Es fällt schwer, meine Empfindungen unmittelbar nach diesem Vorfall zu beschreiben. Verletzter Stolz und ein Gefühl der Erniedrigung waren ebenso vorhanden, wie blinde Wut über die Schlechtigkeit der Menschen und die eigene Ohnmacht gegenüber dem Gesindel. Wie gern wäre ich in der Situation Rambo gewesen oder Chuck Norris oder Bruce Lee und hätte das Pack niedergemacht. Stattdessen hatte ich mehr oder weniger davonlaufen müssen. Wie demütigend! Mein erster Gedanke war, ich kaufe mir eine Kalaschnikow und mähe jeden um, der mir ans Leder will. Doch wo kämen wir hin, wenn jeder bewaffnet herumliefe? Dann ginge es bei

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