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Die Hand von drüben

Die Hand von drüben

Titel: Die Hand von drüben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Gallico
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Übernatürlichen anstatt des Natürlichen oder sogar des Kindes Mary Constable selbst glauben könnte. Eins steht fest: von wo sie auch herrühren, sie übertreffen bei weitem die geistigen Möglichkeiten der Bessmers.»
    «Lieber Gott», stöhnte Hero. «Okkulte Gehirnwäsche.»
    «Ja, so etwas Ähnliches ist es», sagte Dr. Ferguson, «aber sehr viel wirksamer als jeder psychologische Hokuspokus. Sie haben die erste Botschaft gehört, die Mary zu der Zeit, als die Hand zum erstenmal in Erscheinung trat, sprach und in der sie ihren Vater bat, ihr zu vertrauen und sie zu lieben, und ihm den Beweis ihrer Existenz darbot. Eine Zeitlang hat sie das immer wiederholt, zusammen mit physischen Manifestationen, in denen Professor Constable wirklich von einem kleinen Geschöpf geliebkost wurde, das man im trüben Schein roten Lichts sehen konnte, obwohl er sie nicht berühren durfte, entsprechend den von dem Geist selbst festgelegten Regeln. Sie sprach mit ihm über das Leben im Jenseits, und später kam Professor Constable regelmäßig zu diesen Abendseancen, um mit seiner verlorenen Tochter zusammen zu sein. Ich möchte hinzufügen, daß er ein sehr hohes Honorar zahlen muß, um ihnen beiwohnen zu dürfen, da physische Manifestationen angeblich so viel anstrengender für Mrs. Bessmer sind.» Er hielt inne, und Hero murmelte: «Ganz zu schweigen von dem alten Scherz, daß man geneigt ist, an das mehr zu glauben, für das man hat bezahlen müssen.»
    Wiener blickte jäh auf. Dr. Ferguson nickte, sagte: «Ja», und fuhr fort: «Nach etwa einem Monat beginnt der Tenor der Botschaften sich zu verändern. Mary ist nicht mehr glücklich im Jenseits, wie sie es war. Und auch die anderen sind es nicht, ihre kleinen Spielgefährten, die toten Kinder, die hinübergegangen sind. Es ist der Zustand der Welt und ihre Spannungen, die Kluft zwischen den Nationen, die sie betrüben und daran hindern, die Wonnen dort oben zu genießen. Hier zum Beispiel ist eine Klage, die sich unmittelbar an das Herz eines Vaters richtet: »
    «Gemein», murmelte Hero.
    «Als sie das nächste Mal zurückkehrt, wechselt der Ton von neuem. im Jenseits wollen nicht, daß sie zu ihrem Vater kommt, weil er etwas tut, das die Dinge in der Welt verschlimmern und mehr Schmerz und Leid bringen würde, nicht nur für jene auf Erden, sondern auch für die im Jenseits. Damit beginnt eine Kampagne, die immer intensiver wird. Es wird nie direkt auf Constables Tätigkeit angespielt, sondern man versucht, indem man unentwegt Zweifel in sein Inneres sät, seine Ansichten durch die Liebe zu seinem Kind zu verändern. Ihm offensichtlich durch ein Wunder wiedergeschenkt, droht sie jetzt, ihm wieder zu entgleiten oder von zurückgeholt zu werden, um für immer in der Hölle weit hinter den fernsten Galaxien zu verschwinden.» Nach diesen Worten blickte Dr. Ferguson wieder über den Rand seines Kneifers und sagte dann: «Sie können sich vorstellen, wie es für einen Mann ist — der geholfen hat, die Kommunikation mit Satelliten, die Millionen Meilen weit entfernt durch den Raum wirbeln, herzustellen —, das Bild einer Tochter vor sich zu sehen, die in diese grauenhafte Leere verbannt ist, die für ihn durchaus realistisch sein könnte.»
    Hero wandte sich unvermittelt General Augstadt zu und sagte: «Haben Sie in letzter Zeit eine Veränderung in der Haltung Professor Constables seinem Werk gegenüber bemerkt?»
    «Sie haben verdammt recht. Wir haben es», erwiderte der General. «Wofür, zum Teufel, glauben Sie, müssen wir uns hier all diesen Quatsch anhören? Ich möchte nur wissen, warum wir nicht einfach in jenes Haus eindringen, sie alle hinauswerfen und Constable zur Vernunft bringen, ehe er uns alle ins Verderben stürzt.»
    Als ob er eine unterbrochene Debatte fortsetzen wolle, beugte sich Wiener vor und sagte zu Dr. Ferguson: «Ich muß bekennen, ich stehe da ganz auf seiten des Generals, Frank. Lassen Sie mich wenigstens ein paar Männer in das Haus einschmuggeln, damit sie herausbekommen, was dort vor sich geht, ehe wir lesen, daß Constable via Brownsville, Mexico City und Ostberlin nach Moskau gelangt ist. Warum, zum Teufel, wollen Sie weiter mit diesem Geisterspuk Zeit

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