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Die Hand von drüben

Die Hand von drüben

Titel: Die Hand von drüben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Gallico
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lassen?»
    Woodmanston reckte in seinem hohen steifen Kragen stolz und gravitätisch den Hals: «In solchen Dingen kann man nie etwas versprechen. Ich kann nur nach dem, was meine eigenen Augen und Ohren wahrgenommen, die Wunder bezeugen, die sie vollbracht haben. Aber Sie werden es selber erleben. Vielleicht kann ich schon für heute nachmittag eine Besprechung verabreden. Wo kann ich Sie erreichen?»
    Dr. Ferguson hustete und sagte: «Das beste ist vielleicht, Sie hinterlassen hier für ihn eine Nachricht. Peter möchte nicht gern/daß man weiß, wo er wohnt. Wie Sie sich vorstellen können, wäre es ihm alles andere als willkommen, wenn er die Aufmerksamkeit der Presse auf sich zöge.»
    «Ich werde Arnold anrufen und ihn fragen. Sie werden von mir hören.» Und zu Hero sagte er: «Seien Sie guten Mutes, Mr. Fairweather. Ich weiß, es kann Ihnen geholfen werden.» Er warf den beiden einen zuversichtlich triumphierenden Blick zu, setzte seinen Hut auf und ging.
    Dr. Ferguson sagte: «Mein Lieber, was hat die britische Bühne verloren, als Sie beschlossen, ein Spukjäger zu werden...»
    «Was für ein rührender kleiner Mann», sagte Hero.
    «Und sehr nützlich. Er wird den Bessmers alles brühwarm berichten. Vor allem, daß Sie durch Ihr Vermögen unabhängig sind — und übrigens, was es Sie auch immer kostet, zahlen Sie es, es wird Ihnen ersetzt.»
    «Was würden Medien ohne Narren wie ihn tun?» sagte Hero.
    «Sie würden am Hungertuch nagen», erwiderte Dr. Ferguson. «Sie kennen diese Typen. Sie geben Informationen über sich und andere, so daß sie sie durch einen Schalltrichter im Dunkel oder den Großen Häuptling Wampun, der Hongkong-Pidgin-Englisch spricht, zurückbekommen können, um ihr Hunger leidendes kleines Ich zu füttern. Übrigens, ich glaube, die Bessmers werden von einem Indianergeist kontrolliert.» Dr. Fergusons Haltung verriet, daß das Gespräch beendet war und daß er sich anderen Dingen zuwenden wollte. «Ich glaube, es wäre das beste, wenn wir nur ganz gelegentlich zusammen gesehen würden, wenn überhaupt. Vergessen Sie nicht, Sie sind Peter Fairweather. Rufen Sie unter diesem Namen heute nachmittag an, und wir werden eine Nachricht für Sie haben. Ich bin sicher, Woodmanston wird es arrangieren können. Wenn es Sie verlangt, mich privat zu sprechen, gehen Sie in den Lesesaal und verlangen den Text der Tafeln von Shamshi-Adad, übersetzt von v. Schweringen. Wenn jemand sie verlangt, erscheine ich immer, um zu sehen, wer es ist. Sie sind sehr zotig. Es war ein alter Sünder von König, der zur Zeit Hammurabis lebte.» Die hellblauen Augen leuchteten plötzlich wie die eines Jungen. «Wiener würde seine Freude daran haben», sagte er. «Trotzdem...»
    Hero erhob sich, und Dr. Ferguson geleitete ihn zur Tür. «Auf Wiedersehen, mein Lieber», sagte er, «und seien Sie vorsichtig. Daß Ihnen nur nichts zustößt!»
    Aber er schien nicht ganz bei der Sache zu sein, als er das sagte. Als Hero zum Lift ging, hatte er das Gefühl, daß, wenn Dr. Ferguson von den Problemen, die auf seinen Schultern lasteten, befreit werden könnte — wie schwer sie waren, darüber war sich Hero noch nicht klar, da er noch nicht wußte, was die Operation Fingerhut war —, er nicht allzu betrübt sein würde, wenn Hero etwas zustieße.

    Das Haus in der West 91. Street, wenige Schritte vom Westeingang des Central Parks entfernt, war dreistöckig und aus braunem Sandstein und ähnelte seinen Nachbarn in dem Block so sehr wie Erbsen in einer Schote. Eine breite Treppe führte zu der Haustür hinauf, die eine Glasscheibe hatte und durch die man zu einer zweiten düstereren und gewaltigeren Tür gelangte. Es gab auch im Erdgeschoß einen Eingang, den man durch ein Eisentor erreichte und der offenbar der Dienstboten- und Lieferanteneingang war. Es war fünf Minuten vor vier an diesem Nachmittag, als Hero die Stufen hinaufstieg und auf den Klingelknopf drückte, um pünktlich um vier Uhr zu der Verabredung zu sein, die, wie man ihm mitgeteilt hatte, für ihn arrangiert worden war. Er ging durch die Glastür, aber er mußte ziemlich lange warten, ehe die schweren Doppeltüren von einem Diener geöffnet wurden. Nach der strahlenden Sonne draußen war es trübe und dunkel in der Diele am Fuß einer Treppe. Der Mann schien schon älter zu sein, war untersetzt, aber sehr kräftig. Er trug eine dunkle Hose und eine weiße Jacke. Sein Kopf war so kahl wie der eines Boxers, und wie ein Boxer kam er auch Hero vor. Sein

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