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Die Hand von drüben

Die Hand von drüben

Titel: Die Hand von drüben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Gallico
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ihres Ärgers über ihren Vater gewesen, daß sie weniger Glück und Talent hatte, als sie gehofft?
    Ein seltsames Paar; eine merkwürdige Umgebung. Er wußte nur, daß er Tina Cryder näher kennenlernen wollte, und er war sich nur allzu deutlich bewußt, daß sie bei dem ersten Blick in ihre erstaunlichen und unheimlichen Augen jeden Gedanken an die nicht existierende Ruth Lesley und das Mädchen, das ihn in dem Dunkel des Kabinetts fast den Verstand hatte verlieren lassen, aus seinem Kopf verscheucht hatte.

    In der Bibliothek ganz am Ende des Raumes hinter dem Laden, die fast zweitausend Werke über Magie jeder Art von den frühesten Zauberformeln und Illusionen, die von den primitiven Priestern praktiziert wurden, um sich ihre Stämme untertan zu machen, bis zu den modernen Werken, in denen die Geheimnisse der großen Bühnenzauberer enthüllt wurden und die kein Nichtprofessioneller in die Hände bekommen durfte, enthielt, fauchten sich Vater und Tochter an.
    Paul Cryder war blaß, schwitzte, und seine Knie zitterten fast.
    «Wer ist der Mann?» fragte er. «Was ist er? Ein Kriminalbeamter? Wonach will er hier schnüffeln unter dem Vorwand, die Hand einer Toten mit Fingerabdrücken in Wachs herstellen zu wollen? Du hast gesagt, wir würden keine Scherereien haben. Was steckt dieser Engländer seine Nase hier herein? Für wen arbeitet er?» Und dann fügte er hinzu: «Für wen arbeitest du? Was, zum Teufel, ist in dich gefahren?»
    Tina Cryders Gesicht war vor Wut dunkelrot, und ihr Mund hatte sich häßlich verzerrt. «Was kümmerst du dich darum?» schrie sie. «Wirst du nicht dafür bezahlt? Und ich bekomme auch mein Geld.» Sie sprach nicht mehr mit ihrem Akzent.
    Mit hysterisch schriller Stimme erwiderte Cryder: «Aber ich habe dir gesagt, ich will keine Unannehmlichkeiten haben. Ich habe eine Arbeit für deine Freunde verrichtet, wie ich es für jeden Kunden tue, ohne Fragen zu stellen. Und damit hat sich’s. Aber du bist in etwas verwickelt, und jetzt kommt dieser Mann und will das gleiche haben. Ich will wissen, was dahintersteckt. Ich will mich nicht in Gefahr bringen. Wer ist der Kerl?»
    Tina Cryders Gesicht drückte nichts als Verachtung aus. «Du bist ein Angsthase», zischte sie ihn an. «Du bist ein elender Angsthase. Wo würdest du sein, wenn ich nicht die zehntausend Dollar für die Sache bekommen hätte? Du willst keine Schwierigkeiten haben! Wofür, glaubst du, zahlt jemand zehntausend Dollar? Für einen Witz?» Dann sagte sie: «Um Himmels willen, verlier nicht die Nerven. Und halt den Mund. Ich werde herausbekommen, was es mit dem Mann auf sich hat.»
    Sie hätte ihm berichten können, was sie schon wußte. Aber bei seiner augenblicklichen Angst hielt sie es für besser, es nicht zu tun.
    «Wie willst du es herausbekommen?»
    «Indem ich mit ihm ausgehe.»
    «Wie kommst du darauf, daß er mit dir ausgehen wird?»
    «Er wird mich dazu auffordern.»
    «Warum?»
    «Weil ich es will.»
    Paul Cryder blickte seine Tochter immer noch feindselig an. «Nun, was du auch tust, halt mich da heraus. Ich habe meine Arbeit getan. Und alles andere geht mich nichts an, verstanden?»
    Tina antwortete nicht. Sie dachte an einen Engländer namens Peter Fairweather, seinen Mund und seine leidenschaftliche Umarmung. Sie begehrte ihn mit jener Ausschließlichkeit, mit jener verzehrenden Gier, die für sie von Anfang an charakteristisch gewesen, seit sie alt genug war, was es auch sei, zu wollen und zu begehren.
    Cryder sagte: «Was sagen wir zu dem Kerl?»
    Tina Cryder stieg eine Leiter hinauf, um aus dem obersten Fach des Regals ein Buch herauszuziehen. Es war     «Wenn er aus der Branche ist, wird er die kennen», brummte Cryder.
    «Eben darum», sagte seine Tochter. «Mehr wissen wir auch nicht. Ich werde schon mit ihm fertig werden.»
    Es war nicht schwer gewesen, die Verabredung mit ihm zu treffen, als Vater und Tochter mit dem Werk zu ihm zurückkehrten, einem Buch, das Hero bekannt war, und der Mitteilung, daß nichts vorhanden war, das einen Hinweis darauf gab, wie sich ein Wachsabguß der Hand samt Fingerabdrücken eines Toten während einer Séance herstellen ließ. Hero hatte, seit die Cryders verschwunden waren, gewußt, daß sie ihm nichts anderes berichten würden. Er hatte deutlich gemerkt, daß er Paul Cryders Argwohn und Feindseligkeit erregt hatte, und fragte sich, ob das auch auf

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