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Die Hand

Die Hand

Titel: Die Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Argumente nicht verflogen, auch wenn du wahrscheinlich recht hast.“
    „Wo, um Himmels willen, willst du denn mit dem Transporter hin, Doktor“, ereiferte sich Reg.
    „Wir stellen ihn auf dem großen Parkplatz bei der Lax-ford-Bridge ab.“
    „Wo ist das?“
    „Fünf Meilen hinter Badcall. Ich habe vorhin übrigens noch mit Harry Evans telefoniert. Er hat bereits die Unterlagen für die Papiere der zehn Inder, die wir am Sonntag übernehmen. Diese Pause bis übermorgen paßt immerhin ziemlich gut in mein Konzept. Heute ist Freitag. Bis Sonntag müßte sich die Neugier dieses Clifton auf jeden Fall wieder gelegt haben, was diese blöde Münzkette betrifft. Alan Gilman holt die Papiere morgen abend bei Evans ab, und Sonntag nacht fährt Ritchie mit der neuen Ladung gleich nach Glasgow. Dann noch zweimal zehn Pakistani, und die Sache ist ausgestanden. Du weißt übrigens, daß Ritchie heute nacht Arger mit den Asiaten hatte?“
    „Was für Ärger? Hast du heute nur Hiobsbotschaften?“
    „Eben wegen diesem Anhänger, den Clifton auf dem Boot gefunden hat. Einer der Pakistani hat ihn verloren und drehte deswegen durch. Er wollte nicht mitfahren.“
    Der Doktor lehnte sich wie nach einer körperlich erschöpfenden Arbeit zurück. „Hast du einen Schluck Wasser?“
    Reg gab ihm das Gewünschte.
    „Und?“
    „Ritchie hat es dann schließlich nach langem Hin und Her geschafft, alle in den Transporter zu bringen. Aber er war immer noch fix und fertig, als er mich heute mittag aus Glasgow anrief.“
    „Erst beschwert er sich, weil ihm alles zu glatt geht. Du erinnerst dich, Doktor? Und dann verliert er bei der ersten kleinen Panne die Nerven. Sag ihm, wenn du den Transporter heute mit ihm zu dieser Brücke fährst, er soll sich zusammenreißen. Wir können uns jetzt keine Panik leisten. Von niemandem, Doktor.“ Bei seinen letzten Worten schaute Reg sein Gegenüber prüfend an.
    Stanley wiegelte schnell ab: „Ich bin schon wieder in Ordnung, Reg. Diese Kette hat mich einfach anfangs durcheinandergebracht. Aber du kannst dich auf mich verlassen.“
    „Hoffentlich“, knurrte Reg.
    „Das weiß ich ebensogut wie du, Reg. Oder hast du das vergessen? Also dann verschwinde ich wieder.“ Leicht bissig ließ er dann noch die Bemerkung fallen: „Du kannst dich ja inzwischen wieder am Sonnenuntergang ergötzen, während wir anderen arbeiten.“
    Der Doktor ärgerte sich noch den halben Heimweg über Regs lässige Antwort: „Jeder, wie er’s verdient hat, Doktor.“

    In Wilkesham kam Perry Clifton soeben von einer Fahrt nach Badcall zurück und wurde schon sehnsüchtig erwartet. Am aufgeregtesten war wieder einmal Dicki, der sofort lossprudelte: „Na, endlich kommen Sie. Mister Skiffer hat schon dreimal angerufen.“
    „Man scheint in London ziemlich aufgeregt zu sein, Mister Clifton“, bestätigte William Miller.
    „Wegen meiner Anfrage?“
    „Ja. In fünf Minuten rufen sie wieder an.“
    Julie fragte: „Kennst du einen Inspektor Ridley?“
    „Ridley? Nein, nicht, daß ich wüßte.“
    „Oder einen Chiefinspector Ellis?“
    „Ellis, ja, dem Namen nach. Persönlich kenne ich ihn nicht. Was ist mit den beiden?“
    „Scotty hat nur gesagt, daß sie brennend an deinen Informationen interessiert sind und daß du jedes Risiko vermeiden sollst.“ Echte Besorgnis klang nun bei Julie durch: „Ist die Sache denn wirklich so gefährlich, Perry?“
    „Mach dir keine Sorgen, Julie. Es sieht jedenfalls fast so aus, als wären wir einer glühendheißen Sache auf der Spur, das heißt also, unsere Beobachtungen geben nicht nur unserer Phantasie Nahrung, sondern scheinen realen Wert zu besitzen.“
    „Wie war’s in Badcall, Mister Clifton?“
    „Sehr gut“, zeigte sich Perry sichtlich zufrieden. „Ich hatte Glück. Einer der Postbeamten fährt heute noch zu einem Junggesellenabschied nach Glasgow und nimmt meine Sendung persönlich mit. Dadurch geht sie noch mit dem 20-Uhr-15-Zug nach London.“
    So fügte es also der Zufall, daß das Paket der Phantombande mit Perrys Post für Scott Skiffer zusammen dem Bestimmungsort London entgegenfuhr.
    Dicki hatte aus Perrys Worten ein Stichwort auf geschnappt: „Ich hab’s, ich hab’s“, Dicki hüpfte wie von der Tarantel gestochen durch das Zimmer.
    „Mister Clifton, Julie, Großvater, ich weiß, was es bedeutet. Ich hab’ das Rätsel gelöst.“ Inzwischen stand er auf der Couch, sprang über den Tisch, von dort auf den Stuhl, mit dem er mit lautem Poltern umfiel. Im

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