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Die Hand

Die Hand

Titel: Die Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Moment waren alle erschrocken, doch das gab sich gleich bei dem Anblick, der sich bot.
    Dicki lag platt wie eine Flunder auf dem Bauch und lachte so lauthals, daß der Stuhl, der auf ihm lag, jedesmal in Schwingung versetzt wurde. Julie setzte sich neben Dicki und wurde vom Lachen angesteckt. Großvater Miller stand da und meinte in stoischer Ruhe zu Perry: „Sagen Sie, war das gerade Tarzan? Ich glaub’, ich steh’ im Wald, eh, ich meine im Busch. Wenn der so weitermacht, sitzt keine Nut mehr fest an meinem Haus. Der Junge würde ja sogar Nessy vom Loch Ness zum Auftauchen bewegen.“
    In diesem Moment klingelte das Telefon. Holterdiepolter sprang Dicki hin. Mit lässigem Schwung nahm er den Telefonhörer ab. „Hier spricht Detektiv Miller.“
    Er erntete einen Lacher vom tausend Kilometer entfernten anderen Ende: „Hallo, Kollege. Ist dein großer Freund inzwischen eingetroffen?“
    „Jawohl, Mister Skiffer.“
    „Dann her mit ihm. Aber flott, junger Mann, sonst werden Sie bei der nächsten Beförderung zum Oberdetektiv übergangen.“
    Perry Clifton nahm seinen Freund scherzhaft auf den Arm: „Kennst du den Unterschied zwischen einer und fünf Minuten, Scotty?“
    „Was soll diese Frage?“
    „Nach unserer Berechnung und deiner eigenen Ankündigung rufst du vier Minuten zu früh an.“
    „Du hast ja keine Ahnung, welche Bombe du hier gelegt hast. Man könnte direkt meinen, du hättest das Versteck der gestohlenen Kronjuwelen entdeckt.“
    Perry Clifton tat erschrocken: „Mein Gott, ich wußte gar nicht, daß man die gestohlen hat.“
    „War doch nur ein schlechtes Beispiel“, Inspektor Skiffer war einen kurzen Augenblick verwirrt. „Ich verbinde dich jetzt mit Ridley. Er gehört der Sonderabteilung für illegale Einwanderung an.“
    „Und was ist mit Ellis?“
    „In dessen Ressort gehört die Phantombande. Moment, Perry, ich stelle durch.“
    Kurz darauf meldete sich ein aufgeregter Inspektor Ridley: „Hallo... Mister Clifton?“
    „Am Apparat, Inspektor. Scott Skiffer sagte mir, daß Sie sich für die Angelegenheit interessieren.“
    „Das kann man wohl sagen, Mister Clifton. Wenn es so ist, wie wir vermuten, haben Sie mit Ihrer Anfrage mitten ins Schwarze getroffen. Sie wollen wissen, ob wir es für möglich halten, daß man über die schottische Küste Asiaten ins Land schmuggelt. Ich antworte Ihnen darauf mit ja. Wir haben einen Ohrenzeugen, der uns verraten hat, daß die berüchtigte Phantombande beabsichtigt, dreihundert Asiaten schubweise über Skandinavien nach England zu bringen. Es war auch die Rede von einem Spezialtransporter, der die Leute nach Süden schafft. Was mich nun interessieren würde, worauf gründet sich Ihre Anfrage?“
    Perry Clifton wählte seine Worte sehr sorgfältig und vorsichtig. „Ohne in übermäßigem Optimismus zu machen, Inspektor, könnte ich mir denken, daß hier oben in Wilkesham der Ort der Handlung ist. Viele Dinge geben keinen Reim. Außerdem habe ich auf einem Motorboot eine pakistanische Münze gefunden, die angeblich keinem gehört. Das würde zu unseren Vermutungen passen.“
    Inspektor Ridley hatte sich bereits entschlossen: „Ich werde mich selbst auf den Weg nach Schottland machen, Mister Clifton, und würde mich morgen bei Ihnen melden. Würden Sie mir bitte sagen, wo ich Sie finden kann?“
    „Ich wohne bei William Miller in Wilkesham. Vier Häuser nach der Poststelle. Es ist ein Backsteinhaus mit einer grellgelb gestrichenen Tür.“
    „Gibt es in Wilkesham ein Hotel?“
    Perry Clifton drehte sich um und fragte William Miller danach. Dann wandte er sich wieder Inspektor Ridley zu. „In Wilkesham direkt nicht, aber in Badcall. Ein kleines — heißt Haus Seeblick. Ohne mich in Ihre Pläne einmischen zu wollen, Inspektor, fände ich es auch besser, wenn Sie nicht direkt in Wilkesham wohnten, sonst würde Sie Mister Miller sicherlich gerne dazu einladen. Aber ich habe den starken Verdacht, daß die Schmugglerbande mindestens einen Mann nur dazu abgestellt hat, die Umgebung zu beobachten. Dazu möchte ich Ihnen sowieso noch etwas sagen.“
    „Schießen Sie los, Mister Clifton.“
    „Können Sie mitschreiben?“
    „Ja, ich bin schreibbereit.“
    „Pierre Laucaud, ich buchstabiere: Peter, Ida, Emil, Richard, Richard, Emil, Ludwig, Anton, Ulrich, Cäsar, Anton, Ulrich, Dora. Ist angeblich ein Maler aus Brest in Frankreich. Es wäre gut, wenn Sie sich mal mit Ihren französischen Kollegen in Verbindung setzen könnten. Ich bezweifle zwar

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