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Die Hand

Die Hand

Titel: Die Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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sich zu dieser Zeit schon in der Luft, in einem Polizeihubschrauber Richtung Schottland. Um 16 Uhr 55 überflog der Pilot bereits Leeds. Ridley tippte ihm auf die Schulter: „Wie lange noch, Benson?“
    „Schätze, in gut zweieinhalb Stunden landen wir in Glasgow, Sir.“
    „Weiß man bei den schottischen Kollegen Bescheid, daß wir mehrere neutrale Einsatzfahrzeuge benötigen?“ Benson nickte: „Geht alles klar, Sir. Wenn Sie wollen, frage ich über Funk noch mal an.“
    „Tun Sie das, Benson. Es darf nichts schiefgehen.“ Ridley lehnte sich entspannt zurück.

    Wilkesham, 17 Uhr 30.
    Im Backsteinhaus von Mister Miller stand um diese Zeit ein vergilbtes, an manchen Stellen schon brüchiges Stück Pergamentpapier im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.
    „Der Plan ist über zweihundert Jahre alt“, erklärte Perry Clifton gerade. „Julie und ich sind deshalb extra noch zwanzig Meilen nach Edinburgh zurückgefahren, nachdem mir die Idee gekommen war, auch dem Amt für Denkmalschutz einen Besuch abzustatten. Dort war man so freundlich, mir diesen Plan auszuleihen. Und ich glaube, es hat sich gelohnt. Seht mal alle her...“
    Mister Miller, Dicki und Julie beugten sich gespannt über das Pergament, wo Clifton auf eine bestimmte Stelle zeigte. „Man hat mir in Edinburgh versichert, daß an der Konzeption des Silvercross-Hauses nie etwas geändert wurde. Alles ist so geblieben, wie wir es hier sehen. Und wofür haltet ihr diesen Teil der Zeichnung?“
    „Für einen Keller“, bemerkte Dicki, der nicht begriff, worauf sein Freund nun wieder hinauswollte. „Was ist denn daran so interessant, Mister Clifton. Jedes Haus hat schließlich einen Keller.“
    „Das ist kein gewöhnlicher Keller, Dicki, so wie es aussieht — mehr ein ganzer Gewölbetrakt. Vor zweihundert Jahren war hier noch ein Kerker und eine Folterkammer untergebracht, wo Gefangene einer sogenannten hochnotpeinlichen Befragung unterzogen wurden. Einer sehr schmerzhaften Befragung. Dann hat dieses Gewölbe, wie ihr hier an dieser Stelle seht, einen kleinen, fast versteckten Ausgang, zur Seite der Silvercross-Bucht hin. Das hatte für die Besitzer den Vorteil, bei einer Belagerung oder einem Angriff einer feindlichen Sippe, was ja in Schottland zu der Zeit nichts Außergewöhnliches war, schließlich lag man ja auch noch in ständiger Fehde mit den Engländern... jedenfalls konnten die Schloßherren, falls die Lage brenzlig wurde, durch diese Tür zur Bucht fliehen und sich mit einem Boot davonmachen. Zu Sir Selwyn Atterfords Zeiten wurde dieses Gewölbe zu einem beachtlichen Weinkeller umfunktioniert...“
    „Ich verstehe immer noch nicht“, maulte Dicki.
    Perry überging den Einwand und wandte sich an Mister Miller: „Erinnern Sie sich an die beiden Männer, die wir gestern nacht vom Boot aus vor dem Silvercross-Haus gesehen haben?“
    William Miller nickte: „Natürlich.“
    „Einer von beiden war der Doktor. Davon können wir ausgehen. Der andere war ein Fremder. Das Auto hielt nicht an der Vordertür des Hauses, sonst hätten wir es ja vom Wasser aus gar nicht sehen können. Also war mir gestern schon klar, daß es einen anderen Eingang geben muß, einen, den wir bisher überhaupt nicht beachtet haben. Ebenso klar war mir schon lange, daß die Bande nicht nur aus Doktor Stanley und diesem Maler bestehen konnte. Wie sollten zwei Leute dreihundert Asiaten ins Land schmuggeln und gleichzeitig abtransportieren. Nein. Wir haben es mindestens mit vier bis fünf oder mehr Mitgliedern der Phantombande zu tun, die hier vor Ort sein müssen, und das seit fast drei Monaten. Aber weder Sie, Mister Miller, noch ich, noch irgend jemand anderer von uns hat tagsüber einen Fremden gesehen. Und das gestern nacht war Zufall. Ein Hotel gibt es in Wilkesham nicht. Also...“
    „Also muß die Bande einen exzellenten Unterschlupf haben“, ergänzte Großvater Miller Perrys Überlegungen. „Und Sie glauben, das Hauptquartier der Schmuggler liegt im Keller des Silvercross-Hauses, Mister Clifton?“
    „Genau das, Mister Miller. Wahrscheinlich standen wir bei unseren Besuchen beim Doktor der Phantombande buchstäblich auf den Köpfen und haben es nicht bemerkt.“
    In diesem Moment klopfte es draußen an der Tür. Perry, der ihr am nächsten stand, öffnete und sah sich Miß Nancy gegenüber, die ihn freundlich anlächelte. „Hallo, Mister Clifton. Ich kam gerade vorbei und wollte mich nur mal erkundigen, ob Sie Ihren Schlüssel wiedergefunden haben.“
    „Ja, er

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