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Die Heilsame Kraft Der Inneren Bilder

Die Heilsame Kraft Der Inneren Bilder

Titel: Die Heilsame Kraft Der Inneren Bilder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anselm Gruen
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beschäftigen, ohne müde zu werden? Was hat dich da angetrieben, fasziniert? Dann vergleiche die Erinnerungen an deine Spiele als Kind mit deinem Leben, wie es jetzt abläuft, mit der Arbeit, die du jetzt inne hast. Und dann frage dich, wie weit das Spiel in der Kindheit zum Bild werden kann für das, was du jetzt tust. Wenn du dich an nichts erinnerst, dann schaue die Bilder von dir aus deiner Kindheit an. Meditiere das Gesicht, die Körperhaltung des Kindes. Was begegnet dir darin? Was erkennst du in dem Kind? Was war die Quelle, aus der dieses Kind gelebt hat? Worüber konnte es sich freuen? Wovon war es begeistert? Komme in Berührung mit den
Bildern, die das Kind geprägt haben. Dann wirst du jetzt in dir Fähigkeiten und Möglichkeiten entdecken, die dir jetzt gut tun. Und du wirst Bilder für deine jetzige Tätigkeit finden, die dir heute genügend Kraft schenken, ohne müde zu werden, das zu tun, was dir heute aufgetragen ist.

Imagination von guten Bildern
     
     
    Luise Reddemann, eine führende Traumatherapeutin, verwendet in der Traumatherapie die Methode der Imagination. Sie hat durch ihre Arbeit mit traumatisierten Menschen erkannt, dass es oft eine Überforderung für die Kranken ist, die traumatischen Bilder, die sich in ihre Seele durch ein Ereignis eingeprägt haben, anzuschauen und aufzuarbeiten. Heilsamer ist es, sich gute Bilder einzubilden. Sie rät z.   B.in einer Übung dazu, sich einen inneren sicheren Ort vorzustellen, in dem man sich wohl fühlt, geborgen und sicher ist. Dort kann man längere Zeit verweilen. In einer anderen Übung geht es darum, sich den inneren Helfer vorzustellen. Wir haben in uns Selbstheilungskräfte, die uns zu Hilfe kommen. Solch ein innerer Helfer kann auch ein Engel sein. Wir können auch an einen Schutzengel glauben, der mit uns geht. Er hat uns zwar nicht vor dem Unfall oder einem anderen schlimmen Ereignis geschützt. Aber er umgibt unseren inneren Personenkern gleichsam mit seinen schützenden Flügeln, so dass unserem Kern nichts passieren kann. Reddemannsieht bei diesen beiden Übungen eine Parallele zur Heilungsmethode der Schamanen. Die Schamanen »gehen nämlich in der Vorstellung an einen Ort im Innern der Erde und treffen dort ihre Geistführer, die ihnen mit Rat und Hilfe beistehen. Da schamanisches Heilen ein Heilen mittels Imagination darstellt und die älteste Form der Ausübung von Heilkunde ist, stelle ich mir vor, dass es in unserem kollektiven Unbewussten, wie Jung das genannt hat, ein Wissen gerade von diesen beiden Imaginationen gibt, das sich viele Menschen rasch verfügbar machen können.« (Reddemann 42)
     
    Wir können uns vorstellen, dass wir in den Grund der Seele hinein gehen. Dort ist ein innerer Raum der Stille. Jesus sagt von diesem Raum: »Das Reich Gottes ist in euch.« (Lk 17,21) Dort, wo Gott in uns herrscht, sind wir frei von der Herrschaft der Menschen. Dort haben die Menschen mit ihren Erwartungen und Ansprüchen keine Macht über uns. Auch ihr Reden über uns dringt dort nicht hinein. Es gibt Menschen, die den ganzen Tag darüber nachdenken, was andere über sie denken. Sie verbrauchen damit viel Energie. In diesem inneren Raum sind wir geschützt von allem Gerede um uns herum. Dort sind wir auch heil und ganz. Dort kann uns niemand verletzen. Dort reicht auch die traumatische Erfahrung nicht hin. Dort ist ein Raum ohne Angst, ohne Verletzung, ohne Kränkung. Hier fühlen wir uns sicher. Es ist der Ort, wo wir in Berührung mit der Quelle des Heiligen Geistes sind. Der christliche Glaube sieht im Heiligen Geist den Geistführer, der uns mit seiner Kraft und seiner heilenden Energie erfüllt und uns den Weg zum Leben zeigt. Oder aber wir glauben, dasstief in unserem Herzen der Engel ist, der uns in Berührung bringt mit dem inneren Potential unserer Seele, das immer auch ein Potential an Selbstheilung ist.
     
    Wer sich schwer tut, in der eigenen Seele nach inneren heilenden Orten zu suchen, der kann sich auch erinnern, wo er in der Außenwelt, etwa im Urlaub oder in der Kindheit, heilende Orte erlebt hat, an denen er sich geborgen gefühlt hat. Für eine Frau war es die Wohnung der Großmutter. Da hat sie sich geschützt gefühlt. Eine andere Frau erinnerte sich, wie sie als Kind gerne in der Natur war. Sie ist gerne auf Bäume geklettert. Dort hat sie sich bequem eingerichtet und das Leben von oben betrachtet. Dort war sie sicher vor Leuten, die etwas von ihr wollten. Und sie hatte Überblick. Für sie war das ein gutes

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