Die Heilsame Kraft Der Inneren Bilder
er sich übergestülpt. Es war aus seinem Amtsverständnis heraus erwachsen. Er hat seine eigenen ursprünglichen Bilder verleugnet und sich einem fremden Bild unterworfen. Das hat ihm seine Kraft gekostet.
Ähnlich ging es einer Geschäftsfrau, die immer voller Power und Energie war. Doch auf einmal wurde sie krank und kam trotz aller Therapie nicht wieder zu Kräften. Sie erkannte: Ich bin ich die falsche Richtung gelaufen. Ich habe meinen Lebenstraum verleugnet. Sie hat sich in dasBild der erfolgreichen Geschäftsfrau hinein verloren. Sie hat sich den Rollenerwartungen von außen unterworfen. Erst als sie mit ihrem ursprünglichen Lebenstraum wieder in Berührung kam, fand sie zu ihrer Kraft zurück.
Oft blockieren uns diese Rollenerwartungen auch in der Familie. Auch da leben viele nicht ihre ursprünglichen Bilder, sondern lassen sich manchmal von der Gesellschaft und manchmal vom Partner oder der Partnerin ein Bild aufdrängen. Eine Frau versucht die Rollenerwartung ihres Mannes zu erfüllen, dass sie ihn versorgt und ihm Geborgenheit schenkt. Doch zunehmend verliert sie ihre Kraft und Lust. Sie spürt, dass sie an sich und ihren inneren Bildern vorbei lebt. In vielen Ehekrisen geht es nicht von ungefähr darum, sich von aufgedrängten Rollenerwartungen und Bildern zu befreien und das eigene Bild zu leben. Wenn einem das gelingt, ist es dann auch eine Bereicherung für den anderen.
Oft werden uns von den Eltern Bilder übergestülpt. Eine Rechtsanwältin erzählte mir, ihre Mutter habe ihr immer das Bild aufgedrängt: Als Frau sollst du vor allem brav sein, dich anpassen, nicht auffallen. Und als Frau darfst du nicht erfolgreich sein, das erweckt den Neid der Männer. Diese inneren Bilder wirken in der Rechtsanwältin nach. Sie hindern sie oft daran, ihrer eigenen Kraft zu trauen und für sich und ihren Beruf zu kämpfen. Das Bild, das ihr die Mutter eingeprägt hat, raubt ihr viel Energie, es lähmt sie und lässt sie nicht in ihre Kraft gelangen. Es passiert ihr immer wieder: Sobald sie Kraft in sich spürt und kraftvoll nach außen handeln will, taucht dieses Bild ihrer Eltern inihr auf und hindert sie daran, das mit Kraft durchzuführen, was sie begonnen hat. Oft fühlt sie sich dann innerlich blockiert. Sie ist enttäuscht, dass sie ihre eigenen Vorhaben nicht zu Ende bekommt. Sie machte sich lange Vorwürfe, sie wäre selbst an allem schuld, weil sie zu wenig Disziplin habe. Erst im Gespräch erkannte sie, dass es das innere Bild war, das ihr die Kraft raubte. Sie musste sich von diesem Bild lösen, um wieder in ihre Kraft zu kommen.
Eine Ärztin spürte starken Widerstand gegen ihren Beruf. Er strengte sie sehr an. Sie erkannte, dass sie diesen Beruf gar nicht aus eigenem Antrieb gewählt hatte, sondern um die Wünsche ihrer Mutter zu befriedigen. Die Mutter wollte früher einmal Ärztin werden. Aber sie konnte nie studieren. Jetzt sollte die Tochter nachholen, was der Mutter nicht vergönnt war. Stellvertretend für die Mutter hat sie deren Idealbild gelebt. Das hat sie abgeschnitten von ihrer eigenen Energiequelle. Sie musste sich überlegen, ob sie ganz aussteigen möchte aus dem Beruf oder aber ob sie für sich selbst Bilder entdeckt, die für sie stimmen und mit deren Hilfe sie diesen Beruf ausüben könnte.
Eine Frau hat Betriebswirtschaft studiert und das Autohaus ihres Vaters übernommen. Sie dachte, das wäre ihr eigener Wunsch gewesen. Es war immer das Bild, das ihr vor Augen schwebte. Doch jetzt spürte sie eine innere Lähmung und Widerstand gegen ihre Aufgabe, das Autohaus zu leiten. Sie musste in der Krisensituation, in der sie sich fühlte, genau hinsehen, ob es wirklich ihr eigener Traum, ihr eigenes Bild war, diese Aufgabe zu übernehmen, oder ob sie nicht zu sehr den Wunsch des Vaters erfüllenwollte. Dann war es nicht das Bild der Leiterin, sondern das Bild der Gefalltochter, die dem Vater dadurch gefallen wollte, dass sie seinen tiefsten Wunsch erfüllt hat. Sie wollte dem Vater besonders nahe sein, indem sie in seiner Firma arbeitete und seine Aufgabe übernahm. Sie spürte, dass sie ihre inneren Bilder genauer anschauen musste. Der Widerstand bedeutet nicht unbedingt, dass sie sich von ihrer Aufgabe als Chefin des Autohauses verabschieden sollte. Aber sie musste für sich klären, ob sie diese Aufgabe wirklich erfüllen möchte und welche Bilder sie dafür brauchte. Es sollten Bilder sein, die aus der eigenen Seele aufsteigen. Wenn sie die Aufgabe mit einem
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