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Die Heimkehr Der Tochter

Die Heimkehr Der Tochter

Titel: Die Heimkehr Der Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
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Tür kommst du nicht raus, das geht nicht mehr, und das Türblatt kannst du nicht durchschlagen."
    Ihr Blick glitt zur Glaswand, und sie lief hinüber, legte beide Handflächen dagegen und drückte. Die Wand war stabil, aber sie konnte sie vielleicht einschlagen.
    Sie sah hinunter in die Produktionshalle, und ihr Mut sank. Selbst wenn sie das Glas zertrümmern konnte, ein Sprung aus dieser Höhe würde sie umbringen.
    Eine Bewegung am anderen Ende der Halle erregte ihre Aufmerksamkeit. Dan?
    Aus dieser Entfernung konnte sie nicht genau erkennen, wer dort arbeitete, aber sie sah deutlich die Stablampe. Es musste Dan sein. Es musste einfach!
    Sie rief ihn mit Namen und schlug mit den Fäusten gegen die Glaswand. Dan reagierte nicht. Maggie hustete und keuchte. Sie blickte über die Schulter und sah den Qualm in dicken Wolken unter der Tür hereinziehen. Sie hörte das Knistern des Feuers im Vorzimmer und spürte bereits die Hitze.
    „Oh Gott!" Wieder schlug sie mit den Fäusten gegen die Glaswand. „Da-a-a-n! Da-a-an! Sieh hierher!"
    Ein heftiger Hustenanfall schüttelte sie, dass sie sich weit vornüberbeugen musste. Sie kniete sich nieder und atmete die weniger rauchhaltige Luft am Boden. Nach einem letzten tiefen Durchatmen sprang sie auf, schnappte sich den Stuhl neben dem Schreibtisch und schwang ihn mit aller Kraft gegen die Glaswand. Er traf mit einer Wucht auf, dass der Rückstoß in ihren Armen schmerzte, doch das Glas hielt. Verzweifelt wimmernd schlug sie immer wieder mit dem Stuhl gegen die Scheibe.
    Dan hörte den Lärm und sah in dem Moment auf, als der Stuhl inmitten eines Glasscherbenregens durch die Wand zu
    Maggies Büro geflogen kam. Der Stuhl überschlug sich und stürzte krachend, mit enormem Getöse, auf ein Transportband.
    „Was zum..."
    Ohne nachzudenken lief er in die Richtung des Lärms. Maggie erschien im Loch der Glaswand, und Dan spürte, wie sich sein Herz vor Sorge zusammenkrampfte. Um sie herum quollen graue Rauchschwaden aus dem Raum.
    Großer Gott, da oben brannte es!
    „Da...an! Hilf mir! Hilf mir!"
    Er rannte los, das Herz wild pochend. „Ich komme, Darling!" antwortete er. „Ich komme, halte durch!"
    Er steuerte auf die Tür am Fuße des Treppenhauses zu, um von dort nach oben zu gelangen.
    „Nein, das Schloss ist mit Kleber versperrt!" rief Maggie ihm zu, als sie sah, welche Richtung er einschlug.
    Dan blieb unterhalb der Glaswand stehen, und allmählich wurde ihm die Bedeutung ihrer Worte bewusst. Dieser Brand war kein Unfall. Jemand hatte Maggie eingeschlossen und Feuer gelegt!
    Er bildete mit den Händen seitlich des Mundes einen Trichter und rief: „Kannst du durch Annas Vorzimmer fliehen?"
    „Nein! Die Tür ist auch versperrt, und das Büro brennt! Ich kann nur noch springen, aber es ist zu tief!"
    Verdammt. Er musste sie irgendwie erreichen. Sie hatten ausziehbare Leitern, doch die waren im Geräteschuppen am anderen Ende des Grundstücks. Ihm blieb keine Zeit, dorthin zu laufen. Verzweifelt sah er sich nach einem Hilfsmittel um. Plötzlich fiel ihm etwas ein, und er rannte los.
    „Da-a-an! Hilf mir, bitte!"
    „Ich bin gleich zurück", rief er über die Schulter. „Kauer dich hin und halte durch."
    Er sprintete in rekordverdächtiger Zeit zu den Laderampen am anderen Ende der Halle. Im Laufen fischte er sein Handy aus der Tasche und drückte den Notruf.
    Notrufe liefen in Ruby Falls automatisch über die Einsatzzentrale des Sheriff-Büros. Nancy Eggeiston, die heute Nacht Dienst hatte, meldete sich beim zweiten Klingeln.
    „Hier ist der Notruf. Was möchten Sie melden?"
    „Nancy, hier ist Dan Garrett!" rief er in den Hörer. „Die Konservenfabrik steht in Flammen. Schick die Feuerwehr her, aber schnell. Und schick auch den Sheriff her. Maggie ist im Büro gefangen!"
    „Sind schon unterwegs."
    Dan klappte sein Handy zu und steckte es ein, als er die Versandrampe erreichte, wohin alle Transportbänder führten. Aus vollem Lauf sprang er auf einen der Gabelstapler, mit denen gewöhnlich die Kisten voller Konserven zum einige hundert Meter entfernten Lager transportiert wurden. Es war ein Hublift, mit dem man Paletten in bis zu zehn Meter hohe Regale hievte.
    Er ließ den Motor an, nahm mit der Gabel eine Palette auf, drehte das Fahrzeug und fuhr mit Vollgas zum Büro am anderen Ende zurück. „Mach schon, mach schon, verdammt!" schimpfte er, doch selbst die Höchstgeschwindigkeit erschien ihm noch quälend langsam. Dicker Qualm durchzog inzwischen die

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