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Die Heimkehr Der Tochter

Die Heimkehr Der Tochter

Titel: Die Heimkehr Der Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
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berüchtigt dafür, ganze Belegschaften hinauszuwerfen, wenn sie eine Fabrik übernehmen, um dann billigere Arbeitskräfte einzustellen. Du hast einen scharfen Verstand, und du hast ein Diplom in Betriebswirtschaft. Du bist unsere einzige Hoffnung, die Misere zu überstehen!"
    Lilys offenkundige Verzweiflung ließ Maggie nicht kalt, dennoch zögerte sie. „Mom, zunächst mal ist es sieben Jahre her, seit ich mein Diplom gemacht habe. Und ich habe meine Ausbildung nie in der praktischen Arbeit erprobt. Und zweitens, selbst wenn ich das Problem oder die Probleme erkenne, ist das keine Garantie dafür, dass ich sie auch beheben kann. Immer vorausgesetzt, Daddy duldet mich auch nur in der Nähe der Büroräume."
    „Ich rede mit deinem Vater, das verspreche ich dir."
    Maggie sah ihre Mutter skeptisch an. Lily nahm sich das zwar jetzt vor, doch ein barsches Wort von ihrem Vater, und sie würde zusammenklappen. Wenn Jacob überredet werden musste, dann würde sie es selbst machen müssen.
    „Wäre es für ihn wirklich das Beste, wenn ich bliebe? Du weißt, dass ihn meine Anwesenheit aufregt. Ich möchte ihm seine letzte Zeit nicht erschweren."
    Außerdem war sie nicht erpicht darauf, sich weiter durch Ablehnung und Anfeindungen kränken zu lassen. Das alles hatte sie seit Jahren hinter sich - hatte sie zumindest geglaubt.
    „Es wird ihm bedeutend schlechter gehen, wenn wir die Fabrik verlieren. Er macht sich krankhafte Sorgen, was aus uns wird, wenn er nicht mehr da ist. Es drückt ihm auf die Seele, das sage ich dir. Und das kann nicht gut sein für jemand in seiner Verfassung."
    Mit uns meint sie sich und meine Schwestern, dachte Maggie. Sie war ziemlich sicher, dass Jacob sich um ihre Zukunft keine Sorgen machte.
    „Bitte, Liebes", drängte Lily, da sie immer noch zögerte. „Bitte, ich bitte dich doch nur, es zu versuchen. Tu es, um die Firma zu retten."
    Maggie sah ihrer Mutter in die flehentlich blickenden Augen und war sich bewusst, dass ihr neben Ida Lou als Einziger daran lag, dass sie blieb.
    Ihr Vater legte zweifellos keinen Wert auf ihre Anwesenheit, genauso wenig wie Jo Beth und Laurel. Und schon gar nicht dieser gut aussehende Macho von einem Betriebsleiter. Im Gegensatz zu den meisten Männern, die sie kennen lernte, war Dan Garrett nicht im Mindesten von ihrem Aussehen oder ihrem Ruhm beeindruckt.
    Wenn sie blieb, musste sie sich auf Angriffe von allen Seiten gefasst machen.
    Aber hatte sie eine Wahl?
    Maggie seufzte tief. „Also gut, Mom. Ich bleibe und tue, was ich kann. Nur erwarte bitte keine Wunder, okay?"
    Lily sprang strahlend auf und schlang beide Arme um Maggie. „Danke, Liebes. Danke, danke, danke."
    Maggie erwiderte die Umarmung und wiegte ihre zarte Mutter ein wenig hin und her, wobei sie jedoch ein ernstes Gesicht machte.
    „Störe ich irgendwie, Ladies?"
    Maggie drehte den Kopf und sah Dan Garrett aus der Plantage den Hang im hinteren Gartenteil heraufkommen. Für einen so großen Mann bewegte er sich erstaunlich graziös, mit langen elastischen Schritten. Alles an ihm, vom athletischen Körper über die hellen Augen bis zu dem markanten Gesicht, verströmte Stärke und Intensität.
    Maggie spürte ein leichtes Prickeln. Der Mann war zu selbstsicher und zu maskulin für ihren Geschmack. Und doch, er hatte was. Seine Ausstrahlung übte eine Anziehung auf sie aus, die sie zu ignorieren versuchte.
    Lily entzog sich Maggies Armen und wandte sich lächelnd Dan zu. „Nein, natürlich nicht. Ich habe Maggie nur gerade gedankt, weil sie einverstanden ist, eine Weile bei uns zu bleiben."
    Er zog eine dunkle Braue hoch und sah Maggie kühl an. „Oh! Mir war nicht klar, dass die Dauer Ihres Aufenthaltes mit einem Fragezeichen versehen war."
    Maggie begann sich zu ärgern. Lily schien seinen tadelnden Unterton nicht zu bemerken, sie hingegen hörte ihn klar und deutlich. Sie hätte fast erwidert, dass es ihn in keinem Fall etwas anging, ob sie blieb oder nicht, doch sie unterließ es. Stattdessen gab sie sich, wie stets wenn sie sich angegriffen fühlte, flirtend charmant.
    „Oh, da gab es nicht das kleinste Fragezeichen, mein Bester", schnurrte sie mit einem sinnlichen Lächeln. „Ich bin bereit, so lange zu bleiben, wie ich gebraucht werde. Gestern gab es ein kleines Problem, das Mom beunruhigte, aber das ist ausgeräumt. Also gewöhnen Sie sich besser schon mal daran, mich um sich zu haben."
    Das altvertraute Gehabe ihrer Tochter schien Lily zu irritieren, doch sie überspielte es rasch.

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