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Die Heimkehr Der Tochter

Die Heimkehr Der Tochter

Titel: Die Heimkehr Der Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
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müsst ihr eine Menge Vertrauen in ihn setzen."
    „Das tun wir. Dan ist ein feiner Mann." Voller Zuneigung fügte Lily hinzu: „Du erinnerst dich vielleicht nicht, aber in seiner Jugend war Dan ein ziemlicher Rabauke. Trotzdem war er immer ein harter Arbeiter. Während der Schulzeit hat er hier in Teilzeit gearbeitet und in der Erntezeit gepflückt. Soweit ich weiß, bekam er in seinem letzten Schuljahr ein Collegestipendium angeboten, musste es jedoch ausschlagen, weil sein Vater starb. Er musste dann ganztags arbeiten, um die Familie zu unterstützen. Das war schade. Jacob hat schon früh gespürt, dass Dan etwas Besonderes ist. Er war vielleicht ein Rabauke aus dem falschen Stadtviertel, aber er hatte Energie und Ehrgeiz und einen scharfen Verstand. Und er hat sich als absolut zuverlässig erwiesen."
    Nach einer kurzen Pause fügte Lily hinzu: „ Über die Jahre hat Jacob ihn immer wieder befördert und ihn mit größeren Aufgaben betraut." Sie warf Maggie einen amüsierten Blick zu. „Vor zwei Jahren hat er ihn gegen Martins heftigen Protest zum Betriebsleiter gemacht. Es stellte sich als eine der besten Entscheidungen heraus, die Jacob je getroffen hat. Dan kennt Malone Enterprises in- und auswendig. Er kann jede Maschine in der Fabrik reparieren. Er weiß genau, was jeder Baum in der Plantage braucht, um gesund zu bleiben. Er kann auf den Tag genau bestimmen, wann die beste Zeit zur Ernte ist. Er hat großes Talent, die Arbeiter zu führen, und beaufsichtigt die Ernte, das Konservieren und den Versand. Ehrlich, ich wüsste nicht, was wir ohne ihn anfangen sollten. Wenn es um die tägliche praktische Arbeit geht, ist Dan Jacobs rechte Hand."
    „Hm. Das klingt, als wäre er zu gut, um wahr zu sein", erwiderte Maggie gedehnt. Ihre beiden Begegnungen mit Dan Garrett hatten in ihr nicht eben Sympathie für ihn geweckt, aber sie revidierte ihr Urteil gern. Die Tatsache, dass ihr Schwager gegen ihn war, sprach für Dan.
    „Dein Vater verlässt sich völlig auf ihn, besonders in diesen Tagen. Jacob hat das nie gesagt, aber ich glaube, in mancherlei Hinsicht ist Dan der Sohn, den er nie hatte." Ein wehmütiger Ausdruck glitt über Lilys Gesicht. „Ich habe immer bedauert, dass ich deinem Vater keinen Sohn schenken konnte. Aber nach Jo Beths Geburt sagten die Ärzte, ein weiteres Kind sei nicht ratsam." Lily straffte die Schultern und schüttelte sichtbar die alte Traurigkeit ab. „Nun ja, wir müssen mit dem leben, was wir nicht ändern können. Jedenfalls, so sehr Jacob Dan traut und sich auf ihn verlässt, die finanzielle Seite des Geschäftes ist nun mal nicht sein Fachgebiet."
    „Martins wohl auch nicht."
    „Stimmt. Aber Martin gehört zur Familie. Ob es uns gefällt oder nicht."
    Maggie gefiel es nicht, und sie unterstrich das mit einer Grimasse. „Was hat Martin dir über die gegenwärtige Situation erzählt?"
    „Martin? Absolut nichts. Dan verhält sich da ganz anders. Mindestens einmal am Tag kommt er vorbei, um Jacob und mich über alles auf dem Laufenden zu halten und etwaige Probleme zu besprechen. Offenbar hatten wir eine Reihe kostspieliger Pannen an den technischen Geräten. Lieferungen gingen verloren, und eine Reihe anderer Rückschlage hatten nachteilige Auswirkungen auf den Profit. Dan kommt gewöhnlich auf einen Kaffee vorbei, ehe er in die Firma geht. Heute Morgen hat er mit Jo Beth und mir gefrühstückt."
    Maggies Blick wanderte zu den Fußabdrücken auf dem taufeuchten Rasen. Die Sonne hatte sich soeben über die hohen Bäume im hinteren Gartenteil erhoben, und die Feuchtigkeit auf dem Rasen verdampfte rasch. Doch die Abdrücke waren noch schwach zu erkennen.
    „Martin würde es nicht im Traum einfallen, mich zu konsultieren", fuhr Lily fort. „Er ist genau wie sein Vater. Er und Rupert glauben, dass Frauen sich auf Küche und Schlafzimmer zu beschränken haben und eine nette Dekoration am Arm des Mannes sind. Und natürlich unterstellen sie, alle anderen würden ebenso denken."
    „Du könntest verlangen, dass er dich auf dem Laufenden hält."
    „Wozu? Selbst wenn ich das Problem verstünde, hätte ich nicht den Schimmer einer Ahnung, wie ich es lösen könnte."
    Lily ergriff Maggies Rechte mit beiden Händen. „Deshalb musst du bleiben! Ich brauche dich, Maggie! Die ganze Familie braucht dich, und nicht nur die. Denk an all die Menschen in Ruby Falls, die in der Konservenfabrik und in der Plantage ihr Geld verdienen. Sie würden ihre Jobs verlieren. Bountiful Foods ist

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