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Die Heimkehr Der Tochter

Die Heimkehr Der Tochter

Titel: Die Heimkehr Der Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
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kein sonderliches Interesse am Geschäft hatte und lediglich zu einem freundlichen Besuch vorbeigekommen war, doch sie hatte mehr als genug von dieser Miss Udall.
    Sie blieb abrupt stehen und fuhr so heftig zu Elaine herum, dass die Frau erschrak und beinah mit ihr zusammengeprallt wäre.
    „Miss Udall, nur eine kleine Warnung", drohte Maggie mit so seidensanfter Stimme, dass Elaine die Augen aufriss.
    „Dies ist ein Familienunternehmen, und Sie täten gut daran, sich zu erinnern, dass ich nicht nur ein Mitglied der Familie bin, sondern auch eine Aktionärin. Mr. Howe ist lediglich ein Angestellter."
    „Ich ... er ... er ist der Vizepräsident ! Und er ist der Mann Ihrer Schwester", betonte Elaine.
    „Stimmt. Aber er ist kein Eigentümer. Was bedeutet, dass er gefeuert werden kann, wenn er nicht aufpasst. Und Sie ebenfalls." Maggie beugte sich leicht hinunter und fragte mit vorgerecktem Kinn: „Habe ich mich deutlich ausgedrückt?"
    Den Rest des Nachmittags verbrachte Maggie in der Verwaltung. Sie ließ sich bewusst Zeit, blieb an jedem Schreibtisch stehen und dehnte jede Unterhaltung aus, um Miss Udall zu ärgern. Die tat zwar so, als würde sie arbeiten, hielt sich jedoch verdächtig in ihrer Nähe auf und zog ein Gesicht, als hätte sie eine Zitrone verspeist.
    Maggie merkte, dass die Arbeitsatmosphäre nicht mehr so war, wie sie hätte sein sollen, und sie fragte sich, wie viel Schuld Miss Udall daran trug.
    Früher war Malone Enterprises eine Firma mit einem fröhlich entspannten Arbeitsklima gewesen. An den nervösen Blicken, die die Mitarbeiter der Buchhaltung in Miss Udalls Richtung warfen, war jedoch abzulesen, dass sie mit eiserner Hand regierte.
    Sogar die Leute, die nicht in ihrer Abteilung waren, schienen sie zu fürchten. Maggie überlegte, was Miss Udall getan hatte, um die Mitarbeiter so zu verunsichern.
    Diese Art des Peitsche schwingenden Managements kam in einer Kleinstadt wie Ruby Falls, wo jeder jeden kannte, nicht gut an. Und sie entsprach keinesfalls der Firmenphilosophie der Malones. Maggie war erstaunt, dass ihr Vater diese bedrückende Atmosphäre zugelassen hatte.
    Bei Dienstschluss verließ sie die Firma zusammen mit der Belegschaft. Im Süden braute sich ein Gewitter zusammen. Blitze zuckten aus dunklen Wolken, und mit jedem Blitz wurde das Donnergrollen lauter und der Geruch des herannahenden Regens deutlicher.
    Bemüht, noch vor dem Gewitter nach Haus zu kommen, eilte Maggie durch die Plantage und dachte über alles nach, was sie in Erfahrung gebracht hatte. Wenn sie ein besseres Verhältnis zu ihrem Vater gehabt hätte, wäre sie sofort zu ihm gegangen und hätte ihm Bericht erstattet. Aber solange sie nichts Konkretes vorweisen konnte, würde er ihre Sorge über die Zustände in der Firma als belanglos beiseite wischen.
    Sobald sie durch das Gartentor ging, fiel der erste Regen. Große Tropfen, dick wie Weintrauben, trommelten auf sie hernieder. Ein Donnerkrachen direkt über ihr veranlasste sie zum Endspurt zum Haus.
    Atemlos stürmte sie lachend durch die Küchentür, die Bluse am Körper klebend. Ida Lou fuhr erschrocken herum.
    „Heilige Mutter Gottes, du bist klatschnass! Hier, trockne dich ab, Kind, ehe du dich erkältest und dir den Tod holst." Sie warf ihr ein Handtuch zu.
    „Danke." Maggie tupfte sich Arme und Gesicht ab und rubbelte ihr Haar trocken. Dann schnupperte sie. „Hmm, irgendwas riecht hier toll, und ich bin am Verhungern. Was gibt es und wann wird es fertig sein?"
    „Roastbeef, und es ist noch nicht gar. Es hat also überhaupt keinen Sinn, um eine Kostprobe zu betteln. Das Dinner ist wie üblich um sieben fertig, also troll dich."
    „Nicht mal einen kleinen Bissen? Bitte!" bettelte Maggie und tat ihr Bestes, Mitleid erregend auszusehen.
    „Nein. Wer eine Mahlzeit auslässt, kann ruhig Kohldampf schieben, finde ich", vermeldete Ida Lou herablassend. Dann machte sie eine scheuchende Geste mit der Schürze, als schüttele sie Krumen aus. „Schsch, schsch, raus aus meiner Küche. Du tropfst auf meinen sauberen Boden."
    „Ich geh ja schon, ich geh ja schon." Kichernd schob Maggie sich durch die Schwingtür.
    Ihre Schwestern waren mit ihren Eltern im Wohnraum. Man bemerkte sie nicht, als sie an der Tür stehen blieb. Sie betrachtete die Szene und fühlte sich mal wieder so isoliert wie in ihrer Kindheit und Jugend.
    Laurel saß neben Jacob auf dem Sofa, und Jo Beth hatte sich zu seinen Füßen niedergelassen und lehnte den Kopf an seine Knie. Abwesend

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