Die Heimkehr Der Tochter
streichelte er seiner Jüngsten über das dunkle Haar, während er Laurel ansah, die eindringlich auf ihn einredete.
„Der Doktor, mit dem ich in Houston gesprochen habe, ist bereit, dich in sein Forschungsprogramm aufzunehmen. Dieses neue Medikament, das sie testen, ist vielleicht genau das Richtige für dich, Daddy. Wenn du einverstanden bist, können wir dich gleich Montagmorgen nach Houston bringen. Sie unterziehen dich einer Reihe von Tests und beginnen mit dem Programm. Natürlich musst du dort im Krankenhaus bleiben, aber..."
„Ich glaube, das ist nichts für mich, Baby."
„Daddy, bitte..."
„Nein, Laurel, ich weiß, du meinst es gut. Aber du musst akzeptieren, dass es für mich zu spät ist. Ich verbringe meine letzten Tage zu Hause bei meinen Lieben. Nicht im Krankenhaus, wo ich behandelt, gepiekst und studiert werde wie eine Laborratte."
„Aber zumindest wäre das eine Hoffnung, Daddy."
„Ach, Liebes, wir wissen beide, dass die Chancen, zu einem so späten Zeitpunkt noch eine wirksame Therapie zu finden, gleich null sind. Nein, Baby", beharrte Jacob sanft und tätschelte ihr die Hand. „Ich danke für deine Fürsorge, aber nein."
Der liebevolle Blick, mit dem er die bekümmerte Laurel ansah, wirkte auf Maggie wie ein Dolchstoß durchs Herz. Lautlos wandte sie sich ab und ging hinauf in ihr Zimmer.
Als sie wieder herunterkam, hatte sich das Gewitter verzogen und hinterließ Dauerregen. Beim Betreten des Esszimmers bemerkte sie zu ihrer Überraschung außer ihren Eltern und ihren Schwestern auch Dan. Nach einer Sekunde der Verblüffung lächelte sie ihn an und sagte gedehnt: „Aber hallo, wen haben wir denn da? Ich wusste nicht, dass Sie uns Gesellschaft leisten, Hübscher."
„Er heißt Daniel, Katherine!" herrschte ihr Vater sie an.
„Ja, Daddy, ich weiß. Und ich heiße Maggie", erwiderte sie und nahm den Platz neben ihrer Mutter ein, die am anderen Tischende dem Vater gegenübersaß. Jacob machte eine finstere Miene, doch Maggie ignorierte das.
Wie gewöhnlich belegten Laurel und Jo Beth die Plätze zu beiden Seiten des Vaters am Kopfende des Tisches. Dan setzte sich zur Linken ihrer Mutter und ihr gegenüber.
Während der Mahlzeit schwieg Maggie, außer wenn sie angesprochen wurde. Gewöhnlich von Jo Beth, die einen ihrer Seitenhiebe losließ. Worauf Lily regelmäßig ganz aufgeregt wurde und versuchte, als Friedensstifter die Wogen zu glätten. Ein- oder zweimal machte Dan eine höfliche Bemerkung oder stellte ihr eine Frage. Jedes Mal gab sie eine oberflächliche, scherzhafte Erwiderung, blickte aber ansonsten auf ihren Teller und ermutigte keine Unterhaltung.
Weder Laurel noch ihr Vater sprach sie an.
Mehrmals blickte sie auf und ertappte Dan dabei, wie er sie beobachtete. Sie ignorierte ihn jedoch und widmete sich dem köstlichen Essen.
Das war nicht schwer. Ida Lou hatte sich selbst übertroffen, und da Maggie den Lunch ausgelassen hatte, war ihr Appetit gesegnet. Sie verdrückte zwei Portionen Roastbeef mit grünen Bohnen und eingelegten roten Beeten und krönte alles mit einem Stück Zitronenkuchen.
Als der letzte Krümel verzehrt war, bemerkte sie, dass Dan sie mit gelinder Verwunderung betrachtete.
„Ich dachte immer, Models äßen nur Salat."
Maggie klopfte sich lachend auf den flachen Bauch. „Ich nicht. Ich brauche mehr als Karnickelfutter, um meinen Appetit zu stillen. Außerdem reagiere ich leicht gereizt, wenn ich Hunger habe."
„Oh lieber Himmel, das wollen wir doch vermeiden", höhnte Jo Beth. „Gott bewahre, dass Miss Glamour Queen etwas anderes ist als perfekt."
„Jo Beth!" warnte Lily, doch ihr Ton war nach den vielen Rügen bereits müde.
Abgesehen von einem fragenden Blick zu Jo Beth tat Dan so, als hätte sie nichts gesagt.
„Irgendwie habe ich das Gefühl, die Gefahr, gereizt zu werden, ist für heute gebannt."
„Daddy, ist alles in Ordnung mit dir?"
Laureis besorgte Frage le nkte die allgemeine Aufmerk samkeit zum Kopfende des Tisches. Es schmerzte Maggie, Jacob so zu sehen. Das bloße Essen einer Mahlzeit hatte ihn völlig erschöpft. Er sackte aschfahl in seinem Stuhl zusammen wie ein uralter Mann.
Lily sprang sofort auf und eilte an seine Seite. Maggie und Dan folgten ihr.
„Es ist Zeit, dich ins Bett zu bringen, Lieber", erklärte Lily sanft. „Es war ein anstrengender Tag für dich, und du bist erschöpft."
„Ich erhebe keinen Einspruch. Tut mir Leid, dass ich Sie im Stich lassen muss, Dan. Vielleicht können wir morgen beim
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