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Die Heimkehr Der Tochter

Die Heimkehr Der Tochter

Titel: Die Heimkehr Der Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
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dahinter?"
    „Die üblichen Verdächtigen. Pauline Babcock samt Göttergatten und ihre Komplizen. Dorothy Purdue hat Leland überzeugt, dass ihre Apotheke auf die Pleite zutreibt, wenn ihre Kunden arbeitslos werden, und er macht bei den ortsansässigen Kaufleuten kräftig Stimmung gegen Maggie. Ein Gerücht nährt das nächste."
    „Verdammter Mist." Dan legte sein Besteck beiseite und schaute aus dem Fenster auf den Samstagnachmittagsverkehr rings um den Platz. Es würde ihn nicht überraschen, wenn Martin hinter der Verbreitung der Gerüchte steckte. Es wäre nicht das erste Mal, dass er den örtlichen Klatsch zum eigenen Vorteil nutzte.
    Dan widmete sich kommentarlos wieder seinem Essen, dachte jedoch noch über die Situation nach. Lucy widmete sich ihrem Tunfischsalat und überließ ihren Sohn seinen Gedanken, allerdings nicht lange.
    „Du hast Debra noch gar nicht erwähnt", sagte sie und wechselte wieder geschickt das Thema. „Wie läufts denn so mit euch?"
    Dan verzog amüsiert den Mund. Ehe Lucy ihre kleine Bombe hatte platzen lassen, hatte er sich schon gefragt, wie lange es wohl dauerte, bis sie auf sein Liebesleben zu sprechen kam. Sie wollte, dass er heiratete, und ließ keine Gelegenheit aus, ihn in diese Richtung zu schubsen.
    Er nahm es ihr nicht krumm, denn er fand selbst, dass es an der Zeit sei, sich häuslich niederzulassen. In letzter Zeit hatte er sich einige Male mit Debra Karnes getroffen, weil er hoffte, sie könnte die Richtige für ihn sein.
    „Es läuft gar nicht. Ich habe die Beziehung vor einigen Wochen abgebrochen."
    „Dem Himmel sei Dank dafür."
    Dan war perplex. „Ich dachte, du magst Debra."
    „Tue ich auch. Sie ist eine nette junge Frau, und ich bin sicher, sie wird einem Mann einmal eine gute Ehefrau sein, aber nicht dir. Sie ist fade wie Spülwasser und zu unterwürfig. Nach einem Monat mit ihr wärst du zu Tode gelangweilt. Du brauchst jemand mit Temperament und Schneid. Jemand wie .... sagen wir, Maggie Malone."
    Dan sah seine Mutter verblüfft an. Ihre scharfe Beobachtungsgabe und ihre Intuition erstaunten ihn immer wieder. Sie hatte den exakten Grund benannt, aus dem er mit Debra Schluss gemacht hatte.
    Oberflächlich betrachtet wären sie vielleicht das ideale Paar gewesen. Sie stammten aus einem ähnlichen sozialen Milieu, aus Arbeiterfamilien. Debra war attraktiv und umgänglich im Wesen, sehr umgänglich, eben die perfekte nette Frau.
    In der Woche nach Maggies Heimkehr war er dann zweimal mit Debra ausgegangen. Danach war ihm klar geworden, dass er stumm leidend den Verstand verlieren würde, wenn er ein Leben lang mit ihr zusammen sein müsste.
    Also hatte er die Sache beendet. Debra hatte geweint, aber es war ehrlich gewesen, Schluss zu machen. Sie ständig mit Maggie zu vergleichen, wäre unfair gewesen. Und ihm war bewusst geworden, dass er das während ihres letzten gemeinsamen Abends getan hatte.
    Maggies Schönheit konnte einem schier den Atem verschlagen, doch ihr gutes Aussehen allein machte ihre Anziehung nicht aus. Da war noch sehr viel mehr.
    Debra fehlten Temperament und Keckheit, ein trockener Sinn für Humor und Mut. Verglichen mit Maggie war sie in der Tat trübe wie Spülwasser.
    Obwohl er inzwischen argwöhnte, dass Maggies negativer Ruf größtenteils unverdient war, fühlte er sich nicht sonderlich wohl dabei, welche Anziehung sie auf ihn ausübte. Das Gefühl war zu mächtig. So etwas hatte er nicht mehr erlebt, seit er als Teenager versucht hatte, Mary Lou Hunsacker auf dem Rücksitz seines 52er Chevy zu verführen. Schlimmer noch, er vermutete, dass die halbe männliche Weltbevölkerung bei einem Blick auf Maggies Fotos von derselben Lust befallen wurde wie er.
    „Mom, mach dir bitte keine Hoffnungen auf Maggie und mich, okay. Glaub mir, da passiert nichts."
    „Warum nicht?"
    „Warum nicht? Um Himmels willen, Mom, wir stammen aus verschiedenen Welten."
    „Was für ein Blödsinn. Sie ist ein Mädchen von hier."
    „Glaube mir, Maggie ist zwar in Ruby Falls aufgewachsen, aber inzwischen hat sie sich Lichtjahre von allem entfernt, was diese Stadt zu bieten hat. Ich eingeschlossen. Sie hat nicht nur ein abgeschlossenes Harvard-Studium, sie ist nicht nur erfolgreich, wohlhabend und bildschön, sie ist auch noch die Tochter vom Boss."
    „Willst du mir sagen, dass Maggie ein Snob ist?"
    „Nein, ganz und gar nicht. Außerdem bin ich stolz auf das, was ich aus meinem Leben gemacht habe, und es gefällt mir. Ich lebe gern in Ruby Falls, ich mag

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