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Die Heimkehr Der Tochter

Die Heimkehr Der Tochter

Titel: Die Heimkehr Der Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
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großes Stück Kuchen verzehrte, unterhielt Lucy sie mit stetigem Geplauder, wobei sie dann und wann geschickt eine scheinbar harmlose Frage einflocht. Innerhalb von zehn Minuten hatte sie Maggie mehr persönliche Informationen entlockt als er in den fünf Wochen seit ihrer Rückkehr.
    Interessant war Maggies Geständnis, in keiner festen Beziehung zu leben und auch nie eine ernsthafte Beziehung gehabt zu haben. Als Lucy daraufhin die Zeitungsartikel über Filmpremieren oder Glamourparties erwähnte, wo man sie am Arm eines Schauspielers, Rockstars oder Profiathleten gesehen hatte, lachte Maggie nur.
    „Ich verrate das nicht gerne, weil ich weiß, wie anregend viele Menschen diese Fotos und die Geschichten drum herum finden. Aber die Wahrheit ist, das meiste ist Schau und Erfindung. Diese Verabredungen werden zu Publicityzwecken von den jeweiligen Presseagenten arrangiert."
    „Wirklich?" Lucy legte so viel tiefe Enttäuschung in dieses Wort, dass Dan fast die Augen verdreht hätte. Er hatte eine Ahnung, worauf seine Mutter hinauswollte. Obwohl sie so ein langes Gesicht machte, war dieser verschlagene kleine Teufel kein bisschen enttäuscht.
    „Um die Wahrheit zu sagen, ich gehe nicht viel aus", fuhr Maggie fort. „Ich weiß, das klingt für die meisten Menschen unglaubwürdig. Aber der Modeljob ist hart und erfordert lange Arbeitsstunden. Man kann nicht die ganze Nacht auf einer Party sein und am Morgen gut aussehen, wenn man zum Fototermin muss. Ich bevorzuge ohnehin ein ruhiges Leben. Deshalb bleibe ich an den meisten Tagen zu Hause.
    Unter uns gesagt, das Leben auf der Überholspur ist entsetzlich langweilig."
    „Man stelle sich vor. Ein hübsches Mädchen wie Sie, und kein junger Mann, der Ihnen Gesellschaft leistet", sagte Lucy arglos. „Vielleicht sind Sie für die Großstadt einfach nicht geeignet."
    Maggie stieß ein kehliges Lachen aus, das Dans Haut prickeln ließ. „Sie könnten Recht haben." Sie schaute aus dem Fenster, und der Blick aus den berühmten grünen Augen wanderte vom alten Gerichtsgebäude zu den hübschen kleinen Läden rings um den Platz. „Ich weiß, dass mir diese Stadt wahnsinnig gefehlt hat."
    „Glauben Sie, dass Sie jemals hierher zurückkehren?"
    Maggie riss den Blick von der malerischen Szene jenseits der Fenster los und sah Lucy erstaunt an. „Ich bin schon zurückgekehrt. Ich behalte mein Apartment in New York, damit ich dort wohnen kann, wenn ich arbeiten muss. Wenigstens solange meine Karriere dauert. Aber von jetzt an ist Ruby Falls mein Zuhause."
    Dan wurde blitzartig hellhörig, wie aus tiefem Schlaf aufgeweckt. Er konnte seinen Ohren kaum trauen.
    Die Glocke über der Tür klingelte erneut. „Oh, oh, das gibt Ärger", sagte seine Mutter halblaut, als zwei Frauen, unaufhörlich miteinander schnatternd, das Cafe betraten.
    „Tully sagt, sie verändert alles und stellt alles und jedes infrage. Er sagt, sie marschiert durch die Firma, als gehörte sie ihr."
    „Also, wenn du mich fragst, ist das wirklich eine Schande."
    „Bin gleich bei euch", rief Mabel Jean und eilte mit einem Tablett voller Speisen in den hinteren Teil des Cafes.
    „Mach dir wegen uns keine Umstände, Mabel Jean. Do- rothy und ich nehmen die Nische gleich hier", rief Pauline Babcock zurück, ehe sie sich mit Dorothy Purdue in die Nische hinter Dan und Maggie setzte.
    „Jedenfalls, wie ich schon sagte, es ist einfach skandalös, wie diese Person den geschwächten Zustand ihres Vaters ausnutzt. Jeder in der Stadt weiß, dass Jacob niemals zugelassen hätte, dass sie so das Zepter übernimmt, wenn er in der Verfassung gewesen wäre, es zu verhindern. Er hätte ihr nicht mal gestattet, den Fuß auf seinen Besitz zu setzen. Er hat sich von diesem wilden Teufelsbraten losgesagt, als er sie hinausgeworfen hat. Und ich kann nur sagen, weg mit Schaden."
    Lucy presste die Lippen zusammen und sah voller Unbehagen von Dan zu Maggie. Maggie saß völlig still, den Blick auf den leeren Teller vor sich gerichtet.
    „Einige sagen, die viele Medizin, die er nehmen muss, hat seinen Verstand umnebelt", vertraute Pauline ihr an.
    „Könnte sein. Ich weiß, mein Leland stellt ständig neue Rezepturen für ihn zusammen. Maggie kam gerade vor wenigen Minuten herein, um wieder neue Medizin abzuholen."
    „Ihr schickes Angeberauto steht noch vor eurer Apotheke. Ich kann es von hier aus sehen."
    Dorothy kicherte. „Leland hat die Tabletten schon rausgelegt, aber er lässt sie warten. Er hat ihr gesagt, das Medikament

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