Die Heimkehr Der Tochter
Nachrichten und schlechte. Die gute Nachricht ist, ich habe an Kessel drei den neuen Thermostaten installiert, und das Ding funktioniert wieder."
„Fabelhaft. Und die schlechte Nachricht?"
„Ein Förderband ist ausgefallen. Ich musste an fünf Bändern die Produktion einstellen. Ich habe den Hersteller angerufen, sie schicken die Ersatzteile per Express. Doch die sind nicht vor morgen da. Was bedeutet, dass wir in der Produktion weiter zurückfallen. Das bringt unseren Lieferplan total durcheinander. Bei all den Problemen und Verzögerungen der letzten Zeit haben wir kaum noch Lagerbestände. Was wir haben, deckt gerade noch die Lieferungen für die nächste Zeit ab. Verschiedene Großaufträge können wir nicht mehr bedienen."
Maggie stemmte die Ellbogen auf den Tisch, stützte die Stirn in die Hände und stöhnte. „Nicht schon wieder eine technische Panne. Das ist die vierte, seit ich hier offiziell die Leitung habe." Sie hob den Kopf und sah ihn an. „Was war diesmal die Ursache?"
„Ein Kreuzschlüssel im Getriebe. Er hat die meisten Zähne des Antriebs abrasiert, ehe wir die Maschine anhalten konnten. Das könnte ein Unfall gewesen sein, aber ich glaube nicht daran. Nicht so, wie das Ding in die Zahnräder gerammt war. Es sieht so aus, als hätten wir einen Saboteur unter uns."
Maggie seufzte. „Großartig, einfach großartig."
„Finden Sie nicht, es wäre an der Zeit, Jacob zu erzählen, was wir vermuten?" fragte er ruhig und ließ sie nicht aus den Augen.
„Nein, noch nicht."
„Maggie, ich muss Dan in diesem Fall zustimmen", wandte Anna ein. „Ihr Vater hat ein Recht zu erfahren, was hier vor sich geht."
„Ich weiß. Aber solange wir nicht sicher sagen können, dass jemand Malone Enterprises sabotiert, möchte ich ihn nicht unnötig aufregen. Nicht bei seiner schweren Erkrankung."
„Also wenn Sie mich fragen, wird er sich mehr darüber aufregen, wenn Sie ihm so etwas vorenthalten."
„Anna hat Recht. Ich finde, Sie sollten es ihm jetzt sagen."
„Vielleicht", räumte Maggie unentschlossen ein. Natürlich hatte sie den Wunsch, Jacob zu schonen. Doch sie zögerte auch, weil sie wenig Neigung verspürte, sich wieder seinem Zorn auszusetzen. „Ich denke darüber nach."
Dan sah sie lange an und zuckte mit den Schultern. „Sie sind der Boss."
„Sie haben einen Besucher, Mr. Malone", verkündete Ida Lou, in der Wohnzimmertür stehend.
Jacob war leicht ungehalten. Da Lily und Nan sich oben Kleidermuster oder so etwas ansahen und Jo Beth noch in der Schule war, hatte er die wenigen Momente des Alleinseins genossen, sich in seinem Liegestuhl zurückgelehnt und in die Plantage geschaut. Im Augenblick lag ihm nichts an Gesellschaft, schon gar nicht, als er sah, wer ihn besuchte.
„Jacob, wie schön, dich so fit zu sehen", rief Rupert Howe aus, schob sich an Ida Lou vorbei, ohne eine Einladung abzuwarten, und kam forsch in den Raum. „Wie fühlst du dich, mein Freund?"
„Ich halte mich aufrecht." Da Rupert ihm die Hand hinstreckte, blieb Jacob nichts anderes übrig, als sie zu nehmen. Am liebsten hätte er diesen aufdringlichen Schleimer zurechtgewiesen, dass sie nie Freunde gewesen waren. Schon damals in der Grundschule nicht, die sie gemeinsam besucht hatten. Er war nie gut mit Rupert ausgekommen. Um Laureis willen hielt er jedoch wie immer den Mund.
„Schön, schön. Ich bin froh, das zu hören. Ich hoffe, du verzeihst mir, dass ich dich nicht häufiger besuchen komme, aber ich sitze in der Bank fest. Du weißt, wie das ist als Geschäftsmann."
Jacob nickte.
„Natürlich hält mich mein Junge über deinen Gesundheitszustand auf dem Laufenden. Aber heute war ich zufälligerweise in der Nachbarschaft und dachte mir, ich könnte auf einen Sprung bei meinem alten Freund vorbeischauen und mich selbst überzeugen, wie es ihm geht."
Ida Lou kam mit einem Tablett herein, was Jacob glücklicherweise eine Erwiderung ersparte. Nachdem sie ihnen Kaffee eingeschenkt hatte und wieder gegangen war, trank Rupert einen Moment schweigend, stellte dann Tasse samt Untertasse auf den Beistelltisch und beugte sich vor. Dabei wechselte sein Mienenspiel von aufgesetzt freundlich zu ernsthaft.
„Weißt du, Jacob, da gibt es ein kleines Problem, über das wir reden sollten."
Sofort wachsam, betrachtete Jacob ihn abschätzend. Er konnte sich nicht vorstellen, über was sie zu reden hätten. In all den Jahren hatte er immer darauf geachtet, nicht geschäftlich mit Ruperts Bank zu tun zu haben, und soweit
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