Die Heimkehr Der Tochter
meinen Job, und ich bin gern in der Nähe meiner Familie. Aber ich bin eigentlich nicht mehr als ein Arbeiter aus der Kleinstadt. Supermodeis wie Maggie Malone liegen so weit außerhalb meiner Reichweite, dass sie ebenso gut auf einem anderen Planeten leben könnten. Also mach dir keine Hoffnungen auf eine Verbindung zwischen Maggie und mir, okay?"
„Na, schön, aber ich denke trotzdem, du irrst dich."
Dan stimmte ihr nicht zu. Traurige Wahrheit blieb jedoch, dass andere Frauen im Vergleich zu Maggie verblass- ten. Weshalb er sich entschlossen hatte, sein gesellschaftliches Leben ruhen zu lassen, bis sie wieder abreiste.
Das dürfte bald der Fall sein. Sobald es ihr gelang, ein Wunder zu bewirken und die Firma wieder auf solide Beine zu stellen, würde sie zweifellos eine kompetente Person an ihre Stelle setzen und nach New York zurückkehren, um wieder dem kultivierten Lebensstil zu frönen, an den sie gewöhnt war.
Danach konnte auch er normal weiterleben wie bisher.
Die Glocke über der Tür des Cafes läutete. Da Lucy mit dem Gesicht zur Tür saß, sah sie, wer eintrat, und ihre Augen leuchteten auf. „Sieh an, wer da kommt."
Auf Grund der ungewöhnlichen Stille, die sich über das Cafe senkte, wusste Dan bereits, wer der neue Gast war, ehe er den Kopf drehte und um die hohe Rückenlehne des Nischensitzes herum blickte.
Maggie blieb am Eingang neben dem Schild: „Bitte warten, bis man Sie an den Tisch führt" stehen.
Die Nische hinter Dan und seiner Mutter war leer. Ebenso einige Hocker an der Bar und ein weiterer Tisch. Doch Mabel Jean, die Besitzerin des City Cafes, und Dinah, die Kellnerin der Tagschicht, blieben ungerührt hinter dem Tresen und ignorierten Maggie.
„Geh, und bitte sie zu uns an den Tisch", drängte Lucy.
„Mom..."
„Geh schon."
Resigniert seufzend warf Dan seine Serviette auf den Tisch und schlüpfte aus der Nische.
„He, Rotschopf." Etwas wie Erleichterung flackerte in Maggies Blick auf, als er auf sie zukam. „Das scheint hier ziemlich voll zu sein. Warum setzen Sie sich nicht zu uns an den Tisch?"
Maggie warf einen Blick auf die leeren Plätze und erwiderte mit ironischer Mimik: „Ja, ich sehe die Überfüllung. Danke, ich denke, ich wer... Moment mal. An unseren Tisch? Sind Sie in Begleitung hier?"
„Ja. Kommen Sie, ich stelle Sie vor."
„Also, ich glaube ... in dem Fall lieber nicht."
„Kommen Sie schon, Rotschopf. Sie beißt nicht. Ich versprechs."
Maggie wollte stehen bleiben, doch er nahm ihren Arm und schob sie vor sich her an der leeren Nische vorbei. „Mom, darf ich dir Maggie Malone vorstellen? Maggie, das ist meine Mutter Lucy Garrett."
Zum ersten Mal, seit er sie kannte, schien Maggie nicht zu wissen, wie sie reagieren sollte. Einen Moment schwankte sie offenbar zwischen Erleichterung und Entsetzen. Wie es ihrer Art entsprach, fasste sie sich jedoch schnell.
Mit einem strahlenden Lächeln streckte sie eine Hand aus. „Mrs. Garrett, schön, Sie kennen zu lernen."
Die Frauen tauschten einige Höflichkeitsfloskeln aus, doch als Lucy Maggie aufforderte, sich zu setzen, schüttelte sie den Kopf.
„Danke, aber ich habe schon gegessen. Außerdem möchte ich Sie nicht beim Lunch mit Ihrem Sohn stören."
„Unfug, Sie stören kein bisschen. Setzen Sie sich."
„Nein, wirklich, ich bin nur auf eine Tasse Kaffee hereingekommen. Ich muss ein wenig Zeit totschlagen, bis Leland eins von Daddys Rezepten fertig gemacht hat", erklärte sie mit einer vagen Handbewegung zu Purdues Apotheke auf der anderen Seite des Platzes.
„Sie sollten lieber gleich kapitulieren, Rotschopf. Mom lässt ein Nein nicht gelten. Außerdem glaube ich, dass Sie problemlos ein bis zwei Stücke von Mabels gutem Schokoladenkuchen zum Kaffee vertragen können. Kommen Sie schon, schlüpfen Sie rein", forderte er sie auf, schob sie geradezu auf den Sitz und nahm neben ihr Platz.
Sofort gab er Mabel Jean ein Zeichen. Die schien nicht glücklich darüber, Maggie bedienen zu müssen, wagte aber nicht, sich der Aufforderung zu widersetzen.
Zu Dans Erstaunen schien Maggie sich in der Gegenwart seiner Mutter leicht befangen zu fühlen. Sie war höflich und freundlich, gab sich jedoch nicht so unbekümmert wie sonst. Er bemerkte sogar ein leichtes Zittern ihrer Hände. Verräterisch war auch, dass sie nicht in ihrer üblichen kessen und lockeren Art mit ihm flirtete.
Lucy verlor keine Zeit und startete eine gründliche Befragung, was Dan ebenso empörte wie amüsierte. Während Maggie ein
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