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Die Heimkehr Der Tochter

Die Heimkehr Der Tochter

Titel: Die Heimkehr Der Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihr jedoch ein Zeichen anzuhalten und tat dasselbe.
    „Was ist los? Wohin fahren Sie zu dieser nächtlichen Stunde?" fragte er und lehnte sich aus dem Fenster. „Ist etwas mit Jacob?"
    „Nein. Ihm geht es gut. Er schläft, hoffe ich." Sie zögerte und war sich nicht sicher, ob sie von der Eskapade ihrer Schwester erzählen sollte. Aber was machte es schon aus? In ihrer Familie ereignete sich nur wenig, in das dieser Mann nicht eingeweiht war. „Es geht um Jo Beth. Ich bekam gerade einen Anruf von Rowdy. Jo Beth sitzt betrunken und streitlustig in seiner Bar. Ich bin auf dem Weg, sie zu holen. Ich hoffe nur, dass ich sie ins Haus schmuggeln kann, ohne dass Mom und Daddy etwas merken."
    „Ich begleite Sie. Sie werden vielleicht Hilfe brauchen, die Kleine zu überreden."
    Maggie war nicht zu Widerspruch aufgelegt. Sie war im Gegenteil froh und dankbar für seine tatkräftige Unterstützung. Der hässliche kleine Fund in ihrem Bett hatte sie einigermaßen aufgewühlt, und sie war nicht in der Verfassung, die Superfrau zu spielen.
    Außerdem ließ er ihr gar keine Gelegenheit, seine Hilfe abzulehnen.
    Dan setzte aus der Zufahrt zurück und wartete. Als Maggies Viper an ihm vorbei auf die Straße fuhr, folgte er ihr in seinem Pick-up und blieb bis zu Rowdys Grill an ihrer Stoßstange.
    Als sie die Bar betraten, blickte Rowdy, der gerade ein Bier glas abtrocknete, auf. Er deutete mit dem Kopf zum anderen Ende der Theke, wo Jo Beth schwankend auf einem Hocker saß und einem Motorradtyp in schwarzer Lederkluft - Hose und Weste bei nacktem Oberkörper - schöne Augen machte.
    Da Rowdys Bar an einem der großen Highways lag, kehrten hier viele Leute ein, die zufällig vorbeikamen. Ein Blick sagte Maggie, dass dieser Typ nicht von hier war.
    Der Mann war um die dreißig, mit langem, fettigem Haar und einem Bart. Beide Arme waren von den Schultern bis zu den Handgelenken tätowiert. Eine Augenbraue war mit einem Ring gepierct, und wenn er sich bewegte, sah man, dass auch in der rechten Brustwarze ein Ring steckte.
    Maggie griff in die Tasche, umfasste das kleine Elektroschockgerät, das sie seit dem beängstigenden Vorfall in der Plantage bei sich trug, und ging auf ihn zu.
    In der Bar hatte sich die übliche Freitagabendgesellschaft eingefunden. Die Leute starrten Maggie an, als sie sich ihren Weg durch die Gäste bahnte. Ein paar alte Bekannte riefen Grüße herüber. Maggie winkte und lächelte, blieb aber nicht stehen, um mit ihnen zu plaudern.
    Der Mann, der mit Jo Beth redete, blickte auf, als Maggie näher kam, und machte große Augen. Sofort bekam seine Miene etwas Wölfisches.
    „Aber hallo, Schönheit!"
    Bei dem Versuch zu sehen, was seine Aufmerksamkeit erregt hatte, drehte Jo Beth sich um und fiel fast vom Hocker. Sobald sie Maggie erkannte, machte sie ein finsteres Gesicht. „Was will ssu hier?"
    „He, kenne ich dich nicht?"
    „Nein." Maggie bemerkte drei Piercingkugeln auf der Zunge des Mannes, nahm Jo Beths Tasche von der Theke, schlang sich den Riemen zu dem der eigenen Tasche über die Schulter und legte ihrer Schwester einen Arm um die Taille. „Komm, Kleines, es ist Zeit, nach Haus zu gehen."
    „Nein, ich will nich' na Hause. Und du kanns' mich nich' sswingen. Ich bin jetz' achssehn, weissu?"
    „Ja, ich weiß."
    „He, ich kenn dich von irgendwo."
    „Nee, das denkse nur. Das is' meine berühmte, großkots- sige Schwesser, das Supermodel", erklärte Jo Beth dem Motorradtyp im Zorn der Betrunkenen.
    Der Mann schnippte mit den Fingern. „Ja, richtig. Du bist diese Maggie Malone. Mensch, wie wär's, wenn ich dir 'n Bier spendiere, und wir machen uns 'n bisschen bekannt."
    Maggie spürte, wie Dan sich anspannte, aber ehe er eingreifen konnte, warf sie dem Mann einen vernichtenden Blick zu. „Danke, kein Interesse."
    „Hält sich für was Bessres, was? 'Ne große Berühm ...hick ... heit." Jo Beth hickste noch einmal und schlug mit der Faust auf die Bar. „He! Ich brauch hier unten wassu trinken!"
    „Es ist Zeit, dich nach Haus zu bringen."
    „Maggie hat Recht, lass uns gehen, Kleines."
    Mit Mühe richtete Jo Beth ihren verschwommenen Blick auf Dan und lächelte schief. „Na guck ma', wer da iss. He, Dan, weissu was? Ich bin achssehn."
    „Ja, Kleines, ich weiß."
    „Nee, bin keine Kleine mehr. Bin jetz groß."
    „Hmm. Trotzdem ist es Zeit zu gehen", sagte er und stützte Jo Beth auf einer Seite, während Maggie sie vom Barhocker zog.
    „He, he, was macht ihr da? Wir haben uns

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