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Die Heimkehr des Highlanders

Die Heimkehr des Highlanders

Titel: Die Heimkehr des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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gebraucht werde«, sagte sie unbekümmert.
    Von Tag zu Tag fühlte sie sich wohler, dachte nur noch gelegentlich an ihr schäbiges kleines Haus in Totton, dessen Miete sie nicht mehr hatte zahlen können, weil sie arbeitslos geworden war. Und Simon? Der Mann, der vorgegeben hatte, sie zu lieben, hatte sie belogen, er war verheiratet und hatte nicht die Absicht, sich jemals scheiden zu lassen. War dieses Leben wirklich so lebenswert gewesen, dass sie dorthin zurück wollte? Sie war sogar so verzweifelt gewesen, dass sie sich das Leben nehmen wollte – praktisch im letzten Augenblick war Robin erschienen und hatte sie zu jener Höhle in den schottischen Highlands geführt, die sie schließlich ins Jahr 1732 geschleudert hatte.
    Dòmhnall ließ sich seine Freude über Marions Bleiben nicht anmerken; in der Bibliothek, in der ein gemütliches Kaminfeuer brannte, bot er Marion Wein an und sagte: »Es wird Zeit, dass ich mich wieder um den Clan kümmere. Nach Ealasaids Tod hatte ich an nichts mehr Interesse und habe alle Verpflichtungen Ewan überlassen. Der Junge hat bewiesen, dass er einen Clan führen kann, aber nun will ich mich wieder darum kümmern. Noch gehöre ich nicht zum alten Eisen.«
    Mit einem zustimmenden Lächeln nickte Marion. Nein, ein alter Mann war Dòmhnall nicht, obwohl man im Sommer seinen neunundfünfzigsten Geburtstag gefeiert hatte. Seine Schultern waren breit, die Hände groß wie Kohlenschaufeln und unter dem Leinenhemd spielten die kräftigen Oberarmmuskeln. Die langen grau-blond melierten Haare und der Vollbart deuteten darauf hin, dass seine Vorfahren Wikinger waren.
    Ohne Vorwarnung wurde Marion von einer Hitzewelle empor getragen, und zu ihrer Verwunderung stellte sie fest, dass sie sich in den Laird of Glenbharr verliebt hatte. Verstört wandte sie den Kopf zum Kamin und starrte in die Flammen.
    »Ist dir nicht wohl, meine Liebe?« Dòmhnalls Stimme klang besorgt, und hastig wandte sie sich ihm wieder zu.
    »Nein, es ist alles in Ordnung … sogar in bester Ordnung.«
    Auch in anderen Kammern wurde noch nicht geschlafen. Màiri saß im Schein einer Kerze am Tisch in ihrer Webkammer und verfasste einen Brief an Mìcheal, den Ewan am nächsten Tag mitnehmen wollte. Jedes Wort, das sie sorgfältig mit einer frisch gespitzten Feder zu Papier brachte, war wohl überlegt und voller Gefühle. Mit ihrer schönen gleichmäßigen Handschrift füllte sie Briefbogen um Briefbogen, schrieb sich ihre Sehnsucht nach dem geliebten Mann von der Seele und betonte immer wieder, wie glücklich sie war, wenn sie in seiner Nähe war.
    Eng schmiegte sich Joan an die Brust ihres Mannes.
    Gedankenverloren spielte Ewan mit einer Locke von Joans Haar, während sie zärtlich seine Brust mit kleinen Küssen bedeckte. Sie sog seinen Geruch tief in sich auf.
    »Was ist mit dir los, mo mhaise 18 ? Du tust, als würde ich in die Schlacht ziehen, dabei werde ich nur für ein paar Tage einen Freund besuchen.«
    18 Meine Schönheit
    Sie hob den Kopf, stützte ihn auf die Hand und betrachtete Ewan einige Sekunden besorgt, bevor sie mit unsicherer Stimme sagte: »Lach mich bitte nicht aus, aber ich habe ein ungutes Gefühl. Willst du deinen Besuch nicht verschieben? Mìcheal weiß doch überhaupt nicht, dass du ihn besuchen willst.«
    Mit gerunzelter Stirn sah er zu ihr hoch. »Warum sollte ich meinen Besuch verschieben? Jetzt ist gerade die rechte Zeit dafür – Vater beginnt, sich wieder um die Geschäfte zu kümmern und noch ist es nicht zu kalt für einen längeren Ritt durch die Wälder.«
    »Vielleicht mache ich mir nur unnötig Sorgen.« Sie hob ratlos die Schultern, bevor sie sich wieder an seine Brust schmiegte. »Vielleicht liegt es daran, dass wir bisher nie länger als zwei oder drei Tage getrennt waren … außer während deiner Gefangenschaft in Fort George.«
    Sanft streichelte er ihren Rücken, während er erwiderte: »Vor den Soldaten habe ich keine Angst mehr, wegen der Aktion mit Milford lassen sie uns in Ruhe. Mìcheal ist ein guter Freund für mich, und ich brenne darauf, ihn wiederzusehen.«
    Verhalten seufzte Joan auf. Sie hatte geahnt, dass sie Ewan sein Vorhaben nicht ausreden konnte; er konnte nicht nur ein zärtlicher Liebhaber sein, sondern auch ein hartnäckiger Sturkopf. Doch sie nahm ihm diese Eigenschaft nicht übel, waren doch alle Männer jener Zeit so. Kein stolzer Highlander würde sich von seiner Frau von einem seiner Pläne abbringen lassen. Anfangs war es Joan schwer gefallen, dies zu

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