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Die Heimkehr des Highlanders

Die Heimkehr des Highlanders

Titel: Die Heimkehr des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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herumlungern. Crìsdeans Männer sollen die Augen aufsperren und ihre Viehherden nicht ohne Aufsicht lassen.«
    »Ich werde es ihm sagen, mo charaid 17 .« Ewan trank die letzten Schlucke und erhob sich. »Wenn ich zurück bin, ist das Schulhaus wohl bald fertig, aye?«
    17 Mein Freund
    Malcolm lachte. »Willst du einen Monat fortbleiben?«
    »Nein, höchstens eine Woche.« Ewan erwiderte das Lächeln, seine Zähne waren gerade gewachsen und schneeweiß, was bei den Bewohnern der Highlands gar nicht so häufig war.
    Er schlang sich das Ende seines Plaids enger um die Schulter, und als er merkte, dass Joan ihn dabei beobachtete, warf er ihr über den Tisch einen zärtlichen Blick zu, den sie ebenso zärtlich erwiderte.
    Màiri sah noch schnell nach der alten Mrs. MacNeil, die an den Folgen eines offenen Beines litt, dann ging es wieder heimwärts. Für Marion war es der erste Ausflug seit ihrer Ankunft im achtzehnten Jahrhundert gewesen, und sie schwieg fast auf dem ganzen Weg. Zu viel hatte sie zu verarbeiten, als dass ihr der Sinn nach einer munteren Plauderei stand.
    Sie erreichten Glenbharr Castle kurz vor Anbruch der Dämmerung, die Frauen durchgefroren, die Männer fluchend über den Nebel, der bei der Rückreise noch dichter geworden war.
    Unverzüglich eilte Joan die Treppe hinauf, nachdem sie die Halle betreten hatte, doch sie fand in ihrem Schlafgemach weder Donny noch das Hausmädchen vor. Der leise Schrei, den Joan ausstieß, lockte schließlich Màiri an, die mit gerafften Röcken den Gang entlang gestürzt kam.
    »Donny … er ist fort«, stammelte Joan verwirrt und zeigte immer wieder auf die leere Wiege.
    Màiri trat neben sie und legte die Hand auf Joans Schulter. »Beruhige dich, Lenya wird den Kleinen ein wenig spazieren tragen, du weißt doch, dass er beschäftigt werden will, wenn er nicht schläft. Auf der Burg ist noch nie ein Kind verschwunden.«
    »Entschuldige, meine Nerven sind heute nicht die besten.« Joan fuhr sich über das Gesicht. »Ich habe vor allem auch ein mulmiges Gefühl, weil Ewan morgen fortgeht.«
    Irritiert blinzelte Màiri. »Aber er reitet doch nur zu Mìcheal, um mit ihm ein Fässchen Whisky zu leeren, wie er immer augenzwinkernd betont. Was soll ihm auf dem einstündigen Ritt denn passieren?«
    Kraftlos ließ sich Joan auf das Ehebett fallen. »Das weiß ich, und es ist ja nicht das erste Mal, dass Ewan zu den MacGannors reitet. Aber diesmal ist es anders … vielleicht, weil Malcolm von diesen Wegelagerern gesprochen hat.«
    »Mein Bruder ist schon mit ganz anderen Gestalten fertig geworden.« Màiri winkte lässig ab. »Er wird es auch mit ein paar Wegelagerern aufnehmen, wenn es darauf ankommt.«
    »Aber er ist nicht unverwundbar, wie ich inzwischen schon mehrmals erleben durfte«, erwiderte Joan trocken, nahm ihre nebelfeuchte Haube ab und lockerte mit gespreizten Fingern ihr langes Haar.
    Vom Gang her waren eilige Schritte zu hören und gleich darauf trat Lenya durch die offen stehende Tür, in den Armen hielt sie Donny und erklärte, dass Laird Dòmhnall das Bedürfnis gehabt hatte, sich mit seinem jüngsten Enkel zu beschäftigen.
    »Nun, wie hat es dir im Glen Dillon gefallen, Mòrag?«, erkundigte sich Dòmhnall nach dem Abendessen auf dem Weg zur Bibliothek bei Marion. Wie selbstverständlich begleitete sie den Laird.
    Marion schmunzelte. »Viel hab ich nicht gesehen, es war zu neblig.«
    »Du solltest die Schönheit der Highlands an den hellen Sommertagen erleben, Mòrag. Aus der Großstadt kommend, kann man sich wahrscheinlich schlecht vorstellen, dass man woanders leben möchte.« Seine tiefe Stimme klang wehmütig, als ahne er bereits die Vertreibung der Clans im fernen Jahr 1746. »Ealasaid hat die Berge immer geliebt, obwohl ihre Familie aus Edinburgh stammte.« Er sah Marion fragend an. »Wie ist es mit dir? Sehnst du dich nach London?«
    Für den Bruchteil einer Sekunde wusste sie nicht, was sie antworten sollte. Zurück nach London? In ein London des achtzehnten Jahrhunderts?
    »Nein, ich habe keine Sehnsucht nach der Stadt«, gab sie schließlich zurück. »Allerdings möchte ich deine Gastfreundschaft nicht über Gebühr strapazieren.«
    »Unsinn. Ich bin froh, dass ich Gesellschaft habe – und deine Tochter kann sich glücklich schätzen, dass sie dich an ihrer Seite hat.« Seine auffallend blauen Augen waren im Kerzenlicht kaum zu erkennen, doch Marion las dennoch die stille Bitte zum Bleiben darin.
    »In Ordnung, dann bleibe ich, solange ich

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