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Die Heimkehr des Highlanders

Die Heimkehr des Highlanders

Titel: Die Heimkehr des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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Aufwickeln von Wollsträngen vertrieben. Darla hatte sich wieder einmal vor dieser eintönigen Arbeit gedrückt, indem sie vorgab, Ogur in der Küche helfen zu wollen.
    Während sich Màiri gewöhnlich über die Arbeitsunlust ihrer jüngeren Schwester ärgerte, war sie an diesem Tag froh darüber, denn so konnte sie mit den anderen ungestört über Ewans Verschwinden reden.
    »Meint ihr wirklich, dass Ceanas Geist etwas damit zu tun hat?«, fragte Marion und griff sich einen der gefärbten Wollstränge, aus denen in den Wintermonaten neue Plaids entstehen sollten. »Deine Träume können auch Zufall sein. Vielleicht hält sich Ewan in den Wäldern versteckt, bis er sicher sein kann, dass ihm dieser Hauptmann nicht mehr auflauert.«
    Màiri setzte eine gekränkte Miene auf. »Mein Bruder würde sich nie vor einer lächerlichen Gestalt wie Milford verstecken, Mòrag. Er wäre längst zu Hause und hätte sein Breitschwert geholt, um ihn zu töten.«
    »Allerdings«, pflichtete ihr Joan bei. »Bei einem Zweikampf hätte Milford schlechte Karten … aber ich glaube schon, dass meine Träume etwas mit Ewans Verschwinden zu tun haben, Mom, auch wenn Ceanas Stimme diesmal anders klingt, schwach und verzweifelt – nicht fordernd und wehklagend wie damals.«
    Sie hatte nicht gemerkt, dass ihre Hand sich in das rote Wollknäuel krallte, das sie soeben aufgerollt hatte. »Wir müssen uns schnell etwas ausdenken, um mit Robin die Burg verlassen zu können, denn ich habe das Gefühl, dass jede gewonnene Stunde Ewan retten könnte.«
    Eine Weile herrschte bedrücktes Schweigen in der Kammer, dann fragte Marion zaghaft: »Du glaubst auch, dass er sich in einem anderen Jahrhundert befindet?«
    Stumm nickte Joan, angestrengt blickte sie auf das Wollknäuel.
    »Aber wenn er sich wirklich woanders aufhält«, warf Màiri mit gerunzelter Stirn ein, »dann wird er wissen, wie er dort hingelangt ist und alles daran setzen, in seine Zeit zurückzukehren.«
    Gegen Mittag erschien Robin Lamont auf Glenbharr Castle, und Joan konnte kaum ihre Erleichterung verbergen. Doch bevor er sich den Frauen widmen konnte, suchte er den Laird auf.
    »Ich heiße Euch wie immer willkommen in meinem Haus«, begrüßte der ihn herzlich. »Bleibt, so lange es Euch beliebt.«
    Robin deutete eine leichte Verbeugung an. »Ich danke Euch für Eure Gastfreundschaft, aber mein Aufenthalt wird nur wenige Tage dauern, bevor ich nach Hause reite. Dürfte ich eine Bitte vortragen, Dòmhnall mòr 23 ?«
    23 Großer Donald
    »Gewiss, redet nur, mo charaid .« Dòmhnalls Blick war aufmerksam auf Robin gerichtet.
    »Nun, ich habe den Winter über immer sehr viel Zeit und schnitze dabei Kinderspielzeug, das ich im Frühjahr auf dem Markt von Baile a’Coille verkaufe. Es ist mir zu Ohren gekommen, dass es in Eurem Clan etliche arme Pächterfamilien mit kleinen Kindern gibt, denen ich das nicht verkaufte Spielzeug schenken möchte.«
    »Das ist eine großzügige Geste von Euch«, bemerkte der Laird beeindruckt. »Nur zu, ich habe nichts dagegen, Eure Geschenke werden sicherlich mit viel Freude aufgenommen werden.«
    Robin ließ sich nicht anmerken, dass ihm das, was jetzt kam, mehr am Herzen lag. »Da gibt es allerdings ein Problem, Sir. Ich kenne den Weg von der Burg bis zu den MacGannors, von dort führt mich mein Weg hinauf in die Berge zu meiner Kate. Aber ich würde mich verirren, wenn ich mich alleine auf die Suche nach den Dörfern Eures Clans machte, und ich möchte die Geschenke gerne persönlich überreichen. Könntet Ihr mir jemanden zur Seite stellen, der mich begleitet?«
    Nachdenklich fuhr sich der Laird über seinen grauen Vollbart. »Nun, ein paar Männer werde ich wohl schon auftreiben, obwohl der Zeitpunkt ungünstig ist. Ich brauche jeden, um die Viehherden aus den Bergen hinunter zu den Ställen treiben zu lassen.«
    »Wenn das so ist, dann muss ich wohl bis zum Frühjahr warten.« Robin sah bekümmert aus, doch dann erhellte sich seine Miene. Im Stillen dachte er, dass er in seiner Zeit wohl einen ganz brauchbaren Schauspieler abgegeben hätte. »Und wie ist es, wenn Eure Tochter und Schwiegertochter mich zu den Pächterfamilien führen? Ich versichere Euch, dass wir die unsicheren Wälder meiden werden.«
    Für den Bruchteil einer Sekunde stutzte Dòmhnall, dann fragte er: »Ihr haltet sehr große Stücke auf die beiden Frauen, aye?«
    »In der Tat«, gab Robin im Brustton der Überzeugung zu. »Wie Ihr wisst, ziehe ich die Einöde der Berge dem

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