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Die Heimkehr des Highlanders

Die Heimkehr des Highlanders

Titel: Die Heimkehr des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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die Wetterlage verbessert sich bis morgen.«
    »Das wird sie sicher, Mr. Lamont«, meinte Màiri zuversichtlich. Er sah Joans traurige Augen und hoffte, dort oben bei St. Cait Aufschluss darüber zu finden, was mit Ewan passiert war.

12. Kapitel
    Zu aller Erleichterung erschien am anderen Morgen über den Bergen die Sonne, sodass einem Ausflug nichts im Wege stand. Zwar war die Luft rau und kalt, doch man konnte davon ausgehen, dass es an diesem Tag nicht zum plötzlichen Wintereinbruch kommen würde, wie es häufig in den Highlands geschah.
    Gleich nach dem Frühstück zogen sich Joan und Màiri dicke wollene Wäsche an, bevor sie sich in ihre Umhänge hüllten und sich von Dòmhnall verabschiedeten, der ihnen riet, bei Anbruch der Dunkelheit zurück zu sein.
    Mit gemischten Gefühlen schwang sich Joan aufs Pferd. Was würde sie dort oben in den Bergen erwarten? Auch in dieser Nacht hatte sie wieder Ceanas bitterliches Weinen gequält.
    Robins Pferd war ausgeruht und tänzelte ungeduldig, während sie warteten, bis Màiri aufgestiegen war. Leise schnalzte er mit der Zunge, worauf sich sein Pferd gemächlich in Bewegung setzte.
    Seumas, der Wachposten, riet den Dreien, auf dem geraden Wege zu bleiben, auch wenn man schon längere Zeit keine Patrouillen der Sasannach gesehen hatte. Es war zwar bekannt, dass die Engländer in den Herbst- und Wintermonaten gerne das raue Klima der Highlands mieden, sich lieber im Fort aufhielten und nur noch sporadisch das Gebiet durchritten, doch man konnte nie wissen. Womöglich war dies wieder einmal die Ruhe vor dem Sturm.
    Sie waren die einzigen Menschen, die an diesem Morgen unterwegs waren. Die Sonne hatte noch einmal ihre gesamte Kraft entfaltet und tauchte die raue Landschaft in ein trügerisch freundliches Licht, sodass der Wald und die Weideflächen trotz der Jahreszeit einladend wirkten. Doch das Bild täuschte. Sowie die Sonne hinter den Wolken verschwand, wurde es bitterkalt, dazu blies ein scharfer Wind von den Bergen herüber.
    Robin ritt voran. Sorgsam heftete er sein Augenmerk auf den Waldrand zur Rechten und auf das Weidegebiet auf der anderen Seite, auf dem in den Sommermonaten die Schafe der MacLaughlins und einiger Pächter grasten, während die Rinder auf Grünflächen etwas höher in den Bergen weideten.
    Màiri blickte in regelmäßigen Abständen über die Schulter, um sicher zu gehen, dass sie nicht von einigen der verhassten Rotjacken verfolgt wurden.
    Joan schien mit ihren Gedanken ganz woanders zu sein; die Stirn war gerunzelt, die Lippen hatte sie fest aufeinander gepresst.
    Màiri musste sich nicht fragen, woran Joan dachte.
    »Nehmt den Pfad zur linken Seite, Mr. Lamont!«, rief Màiri, als Robin sein Pferd vor einer Weggabelung anhielt und sich unschlüssig umschaute. »Der rechte Weg führt geradewegs in unsere Wälder!«
    Robin setzte seinen Weg auf dem empfohlenen Pfad fort. Schon tauchte in der Ferne eine Ansiedlung auf, deutlich zu erkennen an den Rauchschwaden, die aus den verrußten Schornsteinen der Pächterkaten stiegen.
    In diesem Teil von Glenbharr war Robin seit Jahrzehnten nicht gewesen, doch er erkannte den kleinen Ort, als er sich ihm näherte. Er war mit Ceana Matheson hier gewesen. Sie war sehr beliebt bei den Pächtern gewesen, man hatte sie immer mit offenen Armen empfangen und sie für ihre Dienste belohnt, indem man das Wenige, was man besaß, mit der Heilerin teilte.
    Wie mochten die Leute es damals wohl aufgenommen haben, als sie erfuhren, dass ihr Laird Ceana Matheson zum Tode verurteilt hatte, nachdem sein Erstgeborener tot zur Welt gekommen war?
    Die Häuser hatten sich kaum verändert, einige neue waren hinzugekommen. Robin befürchtete nicht, dass man ihn wiedererkennen würde, sein Aussehen hatte sich inzwischen drastisch verändert.
    »Woran denkst du?«, fragte Joan, die mit ihrem Pferd plötzlich neben ihm stand. »Warst du schon einmal hier?«
    Er nickte knapp. »Ja, in diesem Dorf hatte deine Urahne oft zu tun. Es hat sich kaum etwas verändert.«
    Die ersten Kinder kamen zögernd näher, sie kannten Màiri und die Frau des jungen Herrn, und zeigten nur etwas Scheu dem grauhaarigen Mann gegenüber, der sie begleitete.
    Erst, als Màiri abstieg und vergnügt verkündete, dass Mr. Lamont Holzspielzeug für sie mitgebracht habe, kam Leben in die Kinderschar. Jubelnd traten sie näher und umringten Màiri, die den Kleinen lachend über die Köpfe strich.
    Allmählich ließen sich auch einige Frauen sehen, und während

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