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Die heimliche Braut

Die heimliche Braut

Titel: Die heimliche Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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daran, mich anzuhören!” Sie näherten sich einer Gasse, welche zu einer kleinen Scheuer hinter der Backstube führte. “Was ich Euch zu vermelden habe, ist nicht für andere Ohren und Augen bestimmt. Hier entlang!”
    Der Kerl erteilte ihr Befehle, als sei sie seine Dienstmagd! Glaubte der allen Ernstes, sie würde ihm irgendwohin folgen? “Ihr könnt hier an Ort und Stelle mit mir reden.”
    Seine Miene verhärtete sich. “Seid keine Närrin! Ich habe Euch Wichtiges mitzuteilen, was niemanden sonst etwas angeht. Wollt Ihr Eurem Onkel helfen, so tut, wie ich Euch heiße!”
    Sie redete sich ein, sie werde sich ihrer Haut schon zu wehren wissen, wie zuvor gegen Percival. Vielleicht musste man diesen Lord Chesleigh nur darauf verweisen! “Nun gut, doch falls Ihr Schlimmes im Schilde führt – ich kann mich verteidigen!”
    Er rümpfte die Nase. “Ihr seid wohl kaum die Sorte Frau, bei der ich auf dumme Gedanken kommen könnte”, raunzte er verächtlich.
    Wahrscheinlich stimmte das sogar. Eine Schottin war zweifellos unter seiner Würde.
    “Dann ist es ja gut!”, fauchte sie bissig, und schon schritten beide die Gasse hinunter und um die Scheuer herum. Unweit einer Ecke des Gebäudes bemerkte sie einen Holzstoß mit etlichen dicken Ästen – mögliche Abwehrwaffen, sollte sie dieser bedürfen.
    “Also!”, gebot sie streng. “Wer ist es, der meinen Onkel bedroht? Und woher habt Ihr Kenntnis davon?”
    “Ich weiß es eben, denn die Person, welche Ihr beide fürchten solltet, bin ich!”
    Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Heiß und wild stieg ihr das Blut zu Kopfe.
    “Gemach, gemach!”, beschwichtigte der Lord. “Kein Grund, in Harnisch zu geraten! Obwohl Sir Nicholas sicher Gefallen daran finden könnte – als Kontrast zu seiner Kälte!”
    “Was hat denn er mit dieser Angelegenheit zu schaffen?”
    “Eine erkleckliche Menge!” Lord Chesleigh hakte die Daumen in seinen breiten Gürtel, in dem ein kleiner Dolch steckte, wie Riona sehen konnte. “Unglücklicherweise für uns beide, meine Teure, ist es meiner Aufmerksamkeit nicht entgangen, dass unser Gastgeber offenbar eine höchst unerklärliche Zuneigung zu Euch hegt.”
    “Das ist nicht wahr”, gab sie zurück, krampfhaft um einen glaubhaften Ton bemüht.
Hat dich etwa jemand gesehen, als du dich nachts in Nicholas’ Kammer geschlichen hast? Hat dich jemand erkannt?
    “Andere mögen es nicht so empfunden haben”, stellte Chesleigh kopfschüttelnd fest. “Ich hingegen umso deutlicher. Ich bin ein sehr empfindsamer Mensch.”
    “Oder einer mit lebhafter Fantasie”, konterte sie. “Habt Ihr Beweise für diese unverschämte Anschuldigung?”
    Er lächelte sie boshaft an. “Ihr braucht gar nicht die beleidigte Unschuld zu spielen, Mylady! Es schert mich nicht, ob Ihr mit ihm zu Bette steigt oder nicht. Ja, Ihr könnt es von mir aus mit ihm treiben, so viel Ihr wollt oder so oft es ihn gelüstet. Das ficht mich nicht an.” Er musterte sie von Kopf bis Fuß. “Indes ich zugeben muss, dass Ihr nicht ohne seid, wenn Ihr böse werdet!” Ehe sie antworten konnte, wurde sein Gesicht so hart und kalt wie ein Eisblock. “Eins allerdings ist mir nicht einerlei: Wen er heiratet! Meine Tochter ist dazu bestimmt, seine Gemahlin zu werden, und ein jeder, der diesem Plan im Wege steht, begibt sich in Lebensgefahr. Deshalb, meine Teuerste: Seid von mir aus die Buhle des Kerls, doch seine Gattin werdet Ihr nie. Sonst könnte Euren geliebten Onkel womöglich ein höchst unglückseliges Schicksal ereilen.”
    Oh Gott! Der Lump, er schreckt bestimmt vor nichts zurück!
Sie sah es ihm am Gesicht an, vernahm es in seiner Stimme. Skrupellos war er und ohne Erbarmen!
    “Wenn das, was Ihr da sagt, der Wahrheit entspricht, so steht nicht mein Onkel Eurem Vorhaben im Wege, sondern ich! Warum dann nicht mich beiseite schaffen?”
    “Weil Ihr zwar durchaus willens wäret, Eure eigene Sicherheit aufs Spiel zu setzen, indem Ihr Euch an Sir Nicholas wendet und ihm von unserer Unterredung berichtet. Das Leben Eures Onkels hingegen, das würdet Ihr niemals gefährden!”
    “Sollte ihm etwas geschehen, würde ich Euch unverzüglich des Mordes bezichtigen!”
    “Aber, aber! Wer redet denn von Mord?” Lord Chesleighs Augen glommen vor Heimtücke. “Ich finde eine Anklage wegen Hochverrats weitaus ergötzlicher! Wir lassen ihn einige Jährchen im Kerker verfaulen, gefolgt von Strecken und Vierteilen. Das entspricht schon eher meiner Vorstellung.”
    Riona überfiel

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