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Die heimliche Braut

Die heimliche Braut

Titel: Die heimliche Braut
Autoren: Margaret Moore
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dort rar. Nicht, dass das Weib irgendetwas besser könnte als du!”
    “Du wirkst so fröhlich, Onkel!”, bemerkte Riona, nach Kräften bemüht, sich wie sonst zu geben.
    Schon grinste er wieder und breitete die Arme weit aus. “Du darfst mir gratulieren, meine Schönste! Fredella hat mir endlich verziehen!”
    Mit diesen Worten kam er stürmisch auf sie zu und schloss sie ungestüm in die Arme. Voller Liebe und Dankbarkeit schmiegte sie sich an ihn: Dafür, dass er sie wie eine eigene Tochter behandelte. Dafür, dass er sie eines Gemahls wie Nicholas für würdig befand. Dafür, dass er sie nach Dunkeathe geführt hatte.
    “So ist also alles wieder gut zwischen euch beiden?”, fragte sie, als er sie aus seiner Umarmung entließ.
    “Besser noch”, erwiderte er. “Sie hat eingewilligt, meine Frau zu werden.”
    Riona krampfte die Hände zusammen. Tränen traten ihr in die Augen. Tränen des Glückes, wie sie sich einzureden versuchte. Sie wollte sich diese frohe Nachricht nicht durch ihren eigenen Kummer verderben lassen. “Oh, wie wunderbar! Du hast auch alles Glück verdient!”
    “Natürlich müssen wir uns gedulden, bis Eleanor in Sicherheit ist. Unter der Knute von diesem schändlichen Percival will Fredella sie keinesfalls lassen!”
    “Ich halte es allemal für denkbar, dass Sir Nicholas sie zur Gemahlin erkürt, vorausgesetzt, sie schlägt sich gut bei der Oberaufsicht über die Küche. Ich glaube, sie wird diese Prüfung bestehen.”
    “Sir Nicholas?” Onkel Fergus starrte sie an, als habe sie plötzlich den Papst gelästert.
    “Aber ja doch! Wen hattest du denn sonst gemeint …?”
    “Jedenfalls nicht Nicholas, das ist mal sicher! Denn der heiratet ja dich! Nein, nein, ich habe da etwas gänzlich anderes im Sinn!” Er ließ sich auf der Bettkante nieder und hieß Riona, sich neben ihn zu setzen. “Fredella und ich, wir sind beide der Meinung, dass Percival nur auf eines aus ist: Seine Cousine an einen reichen Adeligen zu verkuppeln, mit dem er sich anschließend rühmen kann. Sobald also Sir Nicholas seine Wahl bekannt gibt und Percival einsehen muss, dass diese nicht auf Eleanor fällt, werde ich ihn fragen, ob er ihr gestattet, für ein paar Tage nach Glencleith zu kommen. Ein eitler Gockel wie er ist sicherlich mehr als scharf darauf, endlich wieder seinen Schneider aufsuchen zu können! Und seine Freunde – wenn es denn welche gibt.”
    Misstrauisch beäugte Riona ihren euphorischen Onkel. Durchaus möglich, dass Percival die Gelegenheit, nach London oder auch nach York zurückzukehren, nur zu gerne nutzen würde. Andererseits … “Er wird ihr niemals die Erlaubnis erteilen. Wenn er sie unbedingt unter die Haube bringen will, wird er wohl eher darauf bestehen, dass sie mit ihm abreist, auf dass er sie möglichen Brautwerbern vorführen kann. Oder er steckt sie, wie angedroht, ins Kloster!”
    Onkel Fergus’ Augen funkelten weiter vor ungezügelter Genugtuung. “Und deshalb werde ich ihm weismachen, ein reicher, lediger Thane, mit König Alexander persönlich verwandt, werde Glencleith ebenfalls einen Besuch abstatten.”
    Riona runzelte die Stirn. “Wen meinst du denn mit diesem reichen, unverheirateten Ritter?”
    Ein breites Grinsen überzog sein Gesicht, so dass er fast aussah wie ein schelmischer Kobold. “Hast du noch nie von meinem Verwandten Duncan Mac Dougal gehört?”
    “Gewiss doch!” Jedes Kind hatte von Duncan Mac Dougal vernommen, ein allseits berühmter Krieger wie Sir Nicholas of Dunkeathe oder Adair Mac Taran – und ebenso stattlich, wie es hieß. “Aber der war ja noch nie in Glencleith! Warum sollte er jetzt kommen?”
    Fergus lachte sich eins ins Fäustchen. “Na, vielleicht tut er’s ja gar nicht, aber das wüsste Percival doch nicht, oder? Einladen kann ich den Lumpen allemal! Und wenn er nicht anreist, ist’s auch egal! Hauptsache, Eleanor weilt wohlbehalten in Glencleith, zusammen mit Fredella und mir! Ich verspreche dir, meine Schönste: Haben wir sie erst bei uns, muss Percival schon mit einem ganzen Heer anrücken, um sie zurückzuholen!”
    Wohl wissend, dass es ihm ernst war und dass er Eleanor unter Einsatz des eigenen Lebens beschützen würde, schloss Riona ihren Onkel in die Arme und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Gleichzeitig aber war sie davon überzeugt, dass dieser Plan sich erübrigte, würde ihre Freundin doch ganz bestimmt die Gemahlin von Nicholas werden. “Ich habe dich sehr lieb, Onkel!”, flüsterte sie mit stockendem
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