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Die heimliche Braut

Die heimliche Braut

Titel: Die heimliche Braut
Autoren: Margaret Moore
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…”
    “Auf der Stelle!”, donnerte er, dass es dröhnend von den Wänden widerhallte.
    “Ihr wollt mich nicht? Wenngleich ich gewillt bin, mich Euch aus freien Stücken hinzugeben? Schon vor der Vermählung?”
    “Nein!” Aufgebracht und rasend vor Wut wie nie zuvor in seinem Leben, griff Nicholas nach seinen achtlos zu Boden geworfenen Beinkleidern und streifte sie über. Dabei fiel ihm auf, dass die Tracht, welche er in der Nacht zuvor getragen, jene, die ihm seine geliebte Riona anzulegen gezeigt hatte, fein säuberlich zusammengefaltet auf dem Truhendeckel lag. Riona musste sie wohl dorthin gelegt haben, bevor sie ging, bevor diese andere Frau sich in seine Kammer und in sein Bett gestohlen hatte.
    Während er wütend die Stiefel anzog, schlug Joscelind die Hände vors Gesicht und brach in Tränen aus – oder sie gab sich zumindest den Anschein.
    “Spart Euch das!”, fauchte er sie an. “Ich lasse mich nicht von falschen Tränen rühren! Steht auf und zieht Euch an, und dann hinaus aus meiner Schlafkammer! Wenn man Euch hier entdeckt …”
    “… so werdet Ihr mich wohl heiraten müssen, falls Ihr ein Ehrenmann seid!”
    Er griff nach seinem Hemd und streifte es über. “Dann weh Euch, Mylady, denn so weit geht meine Ehrbarkeit nicht.”
    Bewusst langsam glitt Joscelind, in ein Linnen gewickelt, von der Bettstatt. “Was bildet Ihr Euch eigentlich ein?”, fuhr sie ihn an, als sei sie die Leidtragende. “Ihr seid nichts weiter als ein Söldner und Emporkömmling, der einen Dummkopf von König überredet hat, ihm ein Lehen zu übertragen. Ihr solltet lieber dankbar sein, dass ich mich dazu herablasse, Euch vor der Eheschließung beizuwohnen.”
    Plötzlich donnerten Fäuste an die Tür, und eine Stimme rief in englischer Sprache: “Mylord? Ist da drinnen alles in Ordnung?”
    Zum Teufel mit ihr! Und du selber, du bist ein Esel, dass du so laut brüllen musstest!
“Ja!”, rief er zurück. “Nichts passiert! Ein schlimmer Traum nur!”
    “Werdet Ihr mich heiraten?”, herrschte Joscelind ihn an, ohne die Stimme zu senken.
    Er wirbelte auf dem Absatz herum und blitzte sie zornerfüllt an. “Selbst vor dieser gemeinen List wäre meine Wahl niemals auf Euch gefallen. Und was das Herablassen angeht – ich bedaure, dass es so erniedrigend ist, in meinem Bett zu liegen. Die Mühe hättet Ihr Euch getrost sparen können!”
    Sie warf ihm einen erbosten Blick zu, bevor sie zur Tür rannte und sie aufriss. “Wachen!”, schrie sie, bevor Nicholas eingreifen konnte. “Kehrt marsch!”
    Nicholas fasste die Tür, um sie zuzuschlagen. “Häuft nicht Scham und Schande über Euch. Eure Machenschaft hat zu nichts geführt. Ihr solltet gehen, ehe Euer Ruf vollständig ruiniert ist!”
    Ihre Lippen kräuselten sich, derweil sie ihn mit Wut und Verachtung bedachte. “Mein Ruf wird nicht dahin sein, weil Ihr mich nämlich zur Gemahlin nehmt. Entweder Ihr tut so, als habet Ihr mich erfolgreich verführt, oder Ihr spielt den lüsternen Lumpen, welcher nur zwangsweise macht, was die Ehre verlangt. So oder so – heiraten werdet Ihr mich auf jeden Fall! Mein Vater wird darauf bestehen. Muss ich Euch daran erinnern, dass er ein begüterter und einflussreicher Mann ist?”
    Indessen kamen die angelsächsischen Wachen zurück, völlig außer Atem, denn sie waren die Treppe hinaufgehetzt. Erstaunt hielten sie inne, als sie Joscelind sahen, die bloß mit einem Laken bekleidet auf der Schwelle zum Schlafgemach des Burgherrn stand.
    “Joscelind!”, knurrte Nicholas warnend durch die zusammengebissenen Zähne.
    Sie achtete nicht auf ihn. “Holt meinen Vater!”, befahl sie den Wachen herrisch. “Sofort!”
    Verunsichert blickten die Posten ihren Herrn an. Es half alles nichts – Joscelind saß am längeren Hebel. “Geht!”
    Nachdem sie fort waren, ging Nicholas zurück in sein Gemach und ließ sich wütend in seinen Sessel fallen, um auf Lord Chesleigh zu warten. “Kleidet Euch an, Joscelind!”
    Krachend warf sie die Tür ins Schloss und stapfte wutentbrannt auf Nicholas zu, bevor sie weit ausholte und ihm ins Gesicht schlug. “Ich bin keine gemeine Dirne, die Ihr nach Belieben benutzen und fortwerfen könnt!”
    Als sie ihn ohrfeigte, verzog er keine Miene. Das hatte er Yves Sansouci zu verdanken, dessentwegen er härtere Schläge hatte ertragen müssen, und zwar so manches Mal. “Ihr kamt in mein Bett, und nun verlangt Ihr einen Preis. Was seid Ihr da anderes als eine Hure?”
    Schon hob sie die Hand, um ihn
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