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Die heimliche Braut

Die heimliche Braut

Titel: Die heimliche Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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Gleichwohl will mir scheinen, Mylady, Ihr löst in mir ein solches Begehren aus, dass ich schwach werde wie ein Jüngling.”
    Er blieb direkt vor ihr stehen, und ein qualvoller Ausdruck legte sich dunkel auf seine Züge. “Gott stehe mir bei! Wie sehr ich wünschte, Ihr tätet es nicht!”, flüsterte er rau, und dann zog er sie an sich. Zielbewusst und bestimmt eroberten seine Lippen die ihren; seine Arme legten sich um Riona und zogen sie dicht an seinen Körper.
    Schlagartig entflammten in ihr ein Sehnen und eine drängende, lustvolle Gier zu glühend pulsierendem Leben. Machtlos dagegen, widersetzte sie sich diesem Empfinden gar nicht erst, sondern ließ ihren warmen, geschmeidigen Leib mit dem seinen verschmelzen. Doch selbst in dem Augenblick, in dem sie seinen Kuss mit brennender Leidenschaft erwiderte, war ihr bewusst, dass es nicht recht war. Sie durften nicht hier beisammen sein, allein, im Kuss vereint!
Du musst ihm Einhalt gebieten! Befiehl ihm, dich freizugeben! Verlasse dieses Gemach, und wage dich nie mehr in seine Nähe!
    Doch das Sehnen, welches in ihr entbrannte, erstickte sofort die mahnende Stimme der Vernunft. Sämtliche Einwände wurden beiseite gewischt, vernichtet vom Druck seines Körpers, männlich und machtvoll und fest, vom Gefühl seiner Lippen auf ihrem Mund. Er schmeckte nach Wein, berauschend und ausdrucksstark, vollmundig und warm wie Trauben in der Sonne.
    Und wie von der Sonne war jetzt auch sie erhitzt. Keine Brise konnte sie kühlen, jene willkommene Wärme, hervorgerufen von seiner Berührung, als seine Hände an ihrem Rücken hinaufglitten und sie noch enger umfassten und an ihn schmiegten. Kein Wintersturm konnte es löschen, jenes Brennen, als sie sich gegen ihn sinken ließ, als ihre Brüste sich an seinen Brustkorb pressten.
    Ihre Hände stahlen sich um seine Taille und über das raue Leder seines Gürtels. Wie gut das tat! Wie natürlich und vollkommen das war, sinnlicher als alles Bisherige in ihrem Leben! Als seine Zunge an ihre Lippen stieß, öffnete sie ihm ihren Mund ohne Zögern.
    Langsam tastete seine Hand an ihrem Rücken herunter, umfasste dann ihr Gesäß und drückte es gegen seine erregte Männlichkeit. Die Beine zum besseren Gleichgewicht leicht gespreizt, begann sie leise zu stöhnen, sein Begehren spürend ebenso wie das ihre. Die Feuchtigkeit zwischen den Schenkeln, das sachte Pulsieren – ein Sehnen, welches sie nie zuvor empfunden hatte.
    Ihre Umarmungen wurden fester, ihre Küsse fordernder, ungeduldiger, drängender. Da war es also, was sie ersehnt hatte in jenen langen, einsamen Nächten daheim! Wie oft hatte sie geträumt, sie werde einmal so umarmt und geküsst und berührt, und das von einem Mann, welcher sie leidenschaftlich begehrte!
    Sie hatte schon gefürchtet, es sei unmöglich, weil sie nicht hübsch genug war und auch nicht mehr blutjung und weil kein einziger Mann, für den sie jemals in Liebe entbrannt war, sie hatte heiraten wollen.
    Dieser hier, so wusste sie, hatte ebenfalls nichts mit Heirat im Sinn. Es mochte ihn zwar nach ihr gelüsten, doch er würde sie niemals zur Frau nehmen. Nichts zwischen ihnen war gut oder rein oder von Dauer – es war allein ungezügelte, hemmungslose Begierde.
    Sie stieß ihn zurück. “Lasst mich!”
    Für einen Wimpernschlag bemerkte sie seine Bestürzung. Dann aber war es, als wandele sich sein Gesicht zu einer hölzernen Maske, so ausdruckslos wie eine Planke. “Wie Ihr wünscht, Mylady!”
    “Ich wünsche es wirklich!”
    “Dann erfülle ich Euch diesen Wunsch”, sagte er gleichmütig, wobei er die Arme hob.
    “Ich will Euch nicht als Gegenstand Eurer Lust dienen”, verkündete sie und schritt energisch zur Tür. “Ich weigere mich, nichts weiter zu sein als ein weiblicher Leib auf Eurem Lotterbett. Ein Mittel zur Befriedigung Eurer Gelüste, während Ihr gleichzeitig um eine Braut freit!” Am Ausgang angelangt, warf sie noch einen Blick über die Schulter. Der Burgherr stand regungslos da wie eine Marmorfigur. “Fürchtet Euch nicht, Mylord! Über das, was zwischen uns vorgefallen, werde ich kein Wort verlieren. Denn es würde mir bloß zur Schande gereichen, so wie auch Ihr Euch darüber schämen müsstet!”
    Mit diesen Worten riss sie die Tür auf und ging hinaus. Ihr war bewusst, dass sie und Onkel Fergus nicht eine weitere Stunde hier bleiben konnten, nicht nach dem, was Sir Nicholas getan hatte!
    Und auch nicht nach dem, was du selbst getan hast! mahnte die leise Stimme ihres

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