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Die heimliche Braut

Die heimliche Braut

Titel: Die heimliche Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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es mit der Rückkehr zur Burg so eilig hatte. Ein Adeliger wie Sir Nicholas hörte es sicher nicht gern, wenn ein Mann von Stand es vorzog, mit Lady Eleanors Zofe zu poussieren. “Ich habe nicht den Eindruck, dass mein Onkel die Jagd sonderlich mag”, lenkte sie deshalb ab.
    “Ich ebenfalls nicht.”
    An der Torhalle zur Hauptburg angelangt, musterte sie den Normannen argwöhnisch von der Seite. “Warum habt Ihr dann eine vorgeschlagen?”
    “Weil es ein schöner Tag ist und ich dachte, den übrigen Herren würde es gefallen.”
    Damit schien das Thema beendet. “Wegen der Sache mit Polly, Mylord …”
    “Ich würde es vorziehen, dieses Gespräch in meinem Privatgemach fortzusetzen.”
    “Mir wäre es lieber, nicht mit Euch allein zu sein.”
    Er betrachtete sie mit versteinerter Miene. “Falls Ihr diese Unterredung über meine Magd lieber im Hofe oder im Saale führen möchtet, steht Euch dies selbstverständlich frei. Jedoch betrachte ich es als unklug, dort über Untergebene zu sprechen, wo jeder eventuell mithören kann.”
    Leider ließ sich sein Argument nicht von der Hand weisen, und dies bestätigte sich noch, als ein Stalljunge mit neugieriger Miene angerannt kam, um Sir Nicholas’ Pferd zu übernehmen.
    Also fügte sie sich. “Sehr wohl, Mylord.”
    Ohne ein weiteres Wort machte Sir Nicholas auf dem Absatz kehrt und ging in Richtung seiner Kemenate. Riona blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen.

7. KAPITEL
    N achdem sie in seiner Kemenate angekommen waren, trat Sir Nicholas auf einen kleinen Tisch zu, auf welchem eine kunstvoll verzierte Silberkaraffe sowie zwei schön geformte Kelche standen. “Wein, Mylady?”
    Als Riona verneinte, schenkte er sich von dem edlen, rubinroten Rebensaft in eins der Trinkgefäße ein, wobei er ironisch die Augenbraue hochzog. “Gedenkt Ihr etwa, für die gesamte Dauer dieses Gespräches dort auf der Schwelle zu verharren? Das liefe allerdings Sinn und Zweck unserer Zusammenkunft zuwider.”
    Brüsk wand sie sich an ihm vorbei und ging in die Mitte des Raumes. In Anbetracht der Größe der Burg war das Gemach kleiner, als sie erwartet hatte, und sehr spartanisch ausgestattet. Der einzige Zimmerschmuck bestand in den Verzierungen auf der Karaffe und den Pokalen. Wandbehänge oder dergleichen, was dem Raum einen Hauch von Wärme hätte verleihen können, gab es nicht. Die Unterkunft war so kalt und ungekünstelt wie ihr Bewohner.
    Als er die Tür schloss, musterte Riona ihn mit einem ruhigen, fragenden Blick. Er sollte sich auf gar keinen Fall einbilden, er könne sie einschüchtern. Und doch: Das Beisammensein hier mit ihm ließ ihren Körper gleichsam erglühen, und die Erinnerung an jenen Kuss …
    “Ich bitte Euch, nehmt Platz”, bat er und wies mit dem Kopf auf den einzigen Sessel im Raum.
    Sie ging um die wuchtige, auf Böcken ruhende Tafel herum und ließ sich auf dem Sessel nieder. Den Weinpokal mühelos elegant in den kräftigen Händen haltend, kam er ihr nach und blieb einen Fußbreit vor ihr stehen, den Rücken gegen die Tischkante gestützt.
    Warum musste er ihr so dicht auf den Leib rücken? Falls er es darauf anlegte, sie abermals zu verführen, würde er einsehen müssen, dass dies auf ein hoffnungsloses Unterfangen hinauslief. Diesmal war sie auf ihn gefasst, auf seine Augen und seine Stimme.
    “Ihr müsst Euch hier sehr sicher fühlen, wenn Ihr diese kostbaren Silberstücke in einem unverschlossenen Raum aufbewahrt”, bemerkte sie, entschlossen, ihm zu beweisen, dass ihr seine maskuline Gegenwart keineswegs die Sprache verschlug.
    “Ich fürchte keine Diebe. Die wissen nämlich, die strenge Strafe folgt auf dem Fuße.”
    “Ich sah im Dorf Euren Bogenschützen am Pranger.”
    “Eben”, unterstrich er und nippte an seinem Wein.
    “Ich hätte nicht gedacht, dass normannische Ritter solch großen Wert auf Hunde legen.”
    “Der Knabe jedenfalls tat’s, und ich dulde keinen Soldaten in meinen Diensten, der eine Kreatur quält, die so viel schwächer ist als er.”
    Die Hände im Schoß verschränkt, hob sie die Brauen. “Welch sonderbares Empfinden, zumal bei einem Söldner.”
    “Ich kämpfte ausschließlich gegen ebenbürtige Gegner, nicht gegen Fußvolk.”
    “Und dafür wurdet Ihr angemessen entlohnt.”
    “Allerdings.” Er hob den Kelch. “Der hier zählt dazu, wie noch drei weitere mit der dazugehörigen Karaffe. Ich brauche mich meines einstigen Broterwerbs nicht zu schämen, denn die Auswahl war gering: Entweder das

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