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Die heimliche Braut

Die heimliche Braut

Titel: Die heimliche Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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Gesinde zu entlohnen und einige Jahre die Steuern aufzubringen. Und sollte mir irgendwann der Sinn nach Heirat stehen, so würde ich mich in aller Ruhe umsehen können. Das glaubte ich damals!
    Leider rechnete ich nicht damit, dass der schottische König plötzlich auf den Gedanken kommen könnte, er brauche mehr Geld für sein Heer. Mit einem Schlage erhöhte Alexander die Abgaben für mein Lehen ums Dreifache. Von meinem Reichtum ist mir nicht viel geblieben! Ich bin gezwungen, eine Frau mit beträchtlicher Mitgift zu heiraten, sonst werde ich Dunkeathe verlieren und wieder ein mittelloser Söldner sein.”
    Ein forschender, fast verzweifelter Ausdruck legte sich auf sein Gesicht. “Könnt Ihr verstehen, Riona, warum ich das nicht zulassen darf? Könnt Ihr ermessen, wie hart ich für meine Belohnung arbeiten musste? Für diesen Besitz hier? Deshalb darf ich ihn nicht verlieren! Anderenfalls wäre es so, als hätte ich nichts erreicht! Als wäre ich ein Nichts!”
    Sie hörte die Qual in seiner Stimme, sah sie in seinen dunklen Augen. Dieser stolze Krieger offenbarte sich ihr wie wohl nur wenigen zuvor, wenn überhaupt. Seine Ängste, seine Verwundbarkeit, seine Einsamkeit, sein Leid – all das enthüllte sich ihr in seiner ganzen demütigenden Macht.
    Jetzt sah sie ihn vor sich als furchtsamen Pagen, geprügelt von einem gefühllosen Soldaten, der alles Gute und Anständige in ihm zu zerstören trachtete. Vor ihrem inneren Auge erschien er als blutjunger Ritter, der sich um seine Familie sorgte, verzweifelt bemüht, jenes Versprechen zu halten, das er der sterbenden Mutter gab.
    Und schließlich sah sie ihn vor nur wenigen Monaten, als er noch glaubte, er habe endlich all das erreicht, wonach er stets gestrebt hatte. Wie froh und zufrieden er da wohl war! Wie glücklich und stolz! Dann aber hatte er Nachricht vom König erhalten und gleich begriffen, dass er möglicherweise alles einbüßen würde – durch einen einzigen Federstrich auf einem Fetzen Pergament!
    Er war kein dünkelhafter, hochmütiger Ritter ohne Anrecht auf Achtung und Anerkennung, sondern ein einsamer Mann, verwundbar und bedrückt, einer, der sein Versprechen gehalten hatte. Je mehr sie das begriff, desto heftiger meldeten sich die Gefühle in ihr, die sie bisher so nachdrücklich zu leugnen versucht hatte.
    “Ich verstehe es sehr gut, Nicholas”, antwortete sie leise. Sie hob die Hand und streichelte sanft über seine raue, bartstoppelige Wange. “Dies Lehen und diese Burg sind Euer Triumph und Euer Ruhm, Eure Hoffnung und Euer Preis in einem. Von ganzem Herzen wünschte ich, meine Mitgift wäre gewaltig und mein Onkel der mächtigste Mann im gesamten Königreich! Ich würde alle Hebel in Bewegung setzen, um Euch als Gemahl zu gewinnen und dafür Sorge zu tragen, dass Ihr behalten könnt, was Ihr durch harte Arbeit erworben habt.”
    Dann, als er sie anstarrte, als könne er gar nicht erfassen, was sie da sagte oder tat, zog sie ihn an sich und küsste ihn. Ihre Leidenschaft und ihre Sehnsucht brachen sich Bahn, frei von jeglichen Hemmungen. Vorbei die Versuche, sie zu zügeln und zu bändigen! Reich würde sie niemals sein. Ihre Familie würde nie Macht besitzen. Doch nun, hier und an diesem Abend, da konnte sie ihn lieben mit dem ganzen Herzen, dem ganzen Verlangen einer Frau, auch wenn es am Ende nicht durch die Ehe geheiligt würde.
    Sitte, Tugend, Ehre – nichts zählte mehr außer ihm. Er bedeutete all dies für sie und noch mehr. Vorbei die Zeit, als sie sich die Wonne versagte, in seinen Armen zu liegen. Willig wollte sie sich ergeben.
    Mit einem tiefen Stöhnen presste Nicholas sie an sich, und er erwiderte ihren Kuss mit derselben heftigen und starken Leidenschaft, die auch sie empfand. Seine Zunge tauchte in ihren warmen Mund ein, um sich mit der ihren zu vereinigen. Zoll für Zoll schob er sich näher an sie heran und schmiegte sie eng an seinen kraftvollen Körper, seinen mächtigen, erregten Leib, hungrig nach ihr, so wie auch sie nach ihm hungerte. Er, der sicherlich jede Frau haben konnte, die er wollte, er begehrte sie.
    Mit ihren Lippen streifte sie die seinen, verlangte nach jener Antwort, die sie ersehnte. Er umfasste ihre Brust, erregte sie mehr und mehr, bis ihr war, als werde sie schwach vor schierem Empfinden.
    Seine Finger stahlen sich in ihr Mieder, doch es war zu eng, und die zu straff gespannten Schnüre rissen entzwei. Riona war es gleichgültig, und als das Kleidungsstück sich klaffend auftat und er mit der

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