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Die heimliche Braut

Die heimliche Braut

Titel: Die heimliche Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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auf mich nehme! Denn Percival hat ihr ein Zweites angedroht: Falls Ihr sie nicht entjungfert, dann tut er es!”
    Im Nu war Nicholas’ Gelassenheit verflogen, wie Riona es insgeheim erhofft hatte. Was sie jedoch nicht erwartet hatte, das war der mörderische Zorn, der urplötzlich seine Züge verzerrte. Vor Empörung am ganzen Körper bebend, sprang er ruckartig auf. Seine Augen schienen vor Wut zu brennen. Er stapfte zur Truhe und griff nach Schwert und Scheide, die darauf lagen. “Bei Gott! Ich mache den Kerl zum Eunuchen!”
    Riona eilte zur Tür und stellte sich ihm in den Weg, denn sie traute ihm zu, dass er seine Drohung wahr machte. “Sosehr ich ihn auch bestraft sehen möchte – er ist ihr Vormund! Wie Ihr wisst, hat er mächtige Freunde und neigt zur Bösartigkeit, was Euch möglicherweise nicht bekannt ist. Züchtigt Ihr ihn, so wird er sich rächen, doch nicht an Euch, sondern an seiner Cousine!”
    “Nun, so bringe ich ihn kurzerhand um!”
    “Nein!” Die Hände gegen seine breite Brust gestemmt, hielt sie ihn auf. Sie ließ nicht locker, auch wenn es ihr vorkam, als versuche sie, eine steinerne Mauer zu verschieben. “Das macht es nur noch schlimmer – für Euch und für Eleanor! Bezähmt Eure Wut und denkt nach! Was würde aus Eurer Zukunft, die Euch doch so am Herzen liegt? Percivals einflussreiche Vertraute würden sich zweifellos gegen Euch wenden! Selbst wenn man Eure Rechtfertigung billigt und Euch vom Vorwurf des Mordes freispricht – was wird aus Eleanor? Könnt Ihr etwa sagen, wer dann ihr Vormund würde? Könnt Ihr mir garantieren, dass ihr Leben sicherer wäre?”
    Er ließ die Waffe sinken. Äußerlich hatte es den Anschein, als beherrsche er seinen Zorn. “Was, Mylady, schlagt Ihr stattdessen vor?”
    Sie rang sich eine Antwort ab, die keine Rücksicht nahm auf ihre selbstsüchtigen Wünsche, auf ihr Sehnen nach etwas, das niemals sein konnte. “Ihr solltet Eleanor zur Frau nehmen! Auf diese Weise wird sie Percival für immer los sein. Ihr hingegen hättet alles, was Ihr bei einer Gemahlin sucht! Sie bringt Euch eine große Mitgift mit in die Ehe, und den Einfluss ihres Cousins als Dreingabe!”
    Ein sonderbarer Ausdruck flog über sein Gesicht. Vielleicht spielten ihr aber auch die Lichtverhältnisse einen Streich. “Und jung und hübsch ist sie obendrein!”
    Auf keinen Fall sollte er mitbekommen, wie weh ihr diese Worte taten. “Eben drum! Insgesamt eine weit bessere Wahl als sämtliche hier anwesenden Damen.”
    “Wirklich?”, fragte er, offenkundig wieder völlig Herr seiner Gefühle. “Besser als Joscelind?”
    “Ja, denn sie wird sich als die bessere Gemahlin erweisen.”
    “Gefügiger ist sie gewiss”, stimmte er zu. “Aber möglicherweise stoße ich damit Lord Chesleigh vor den Kopf.”
    “Das Wagnis seid Ihr bereits eingegangen, als Ihr die Bewerberinnen einludet – dass sich die nicht berücksichtigten Ladys und deren Anhang brüskiert fühlen könnten. Die Möglichkeit habt Ihr doch von vornherein in Betracht gezogen!”
    “Richtig, und ich glaube auch, dass ich Lord Chesleigh besänftigen kann, sollte ich eine andere als seine Tochter erwählen.”
    Genau damit hatte sie eigentlich rechnen müssen! Ganz offensichtlich war all sein Tun und Trachten kalt und berechnend, an seinem Ehrgeiz und seinen eigenen Bedürfnissen ausgerichtet.
    “Und von den verbliebenen Aspirantinnen erscheint Euch keine geeignet?”, wollte er wissen.
    “Ich glaube nicht, dass überhaupt noch eine von denen im Rennen ist. Auch wenn sie noch auf Eurer Burg weilen.”
    “So? Könnt Ihr etwa Gedanken lesen? Auf welchen Umstand stützt Ihr diese Folgerung?”
    “Auf die Tatsache, dass Ihr kein Dummkopf seid. Sollte Euch etwa die aufblühende Romanze zwischen Audric und Lavinia entgangen sein?”
    “Nein! Eben weil ich nicht auf den Kopf gefallen bin.”
    “Und gewiss habt Ihr einen Grund, die beiden Liebenden zu ermuntern.”
    Er nickte beifällig.
    “Somit bliebe allein noch die kichernde Lady Priscilla. Dass Ihr die nehmt, kann ich mir kaum vorstellen. Ich sah nämlich Eure Reaktion, wenn sie in Eurer Gegenwart lachte.”
    “Wo Ihr recht habt, habt Ihr recht.” Er legte Schwert und Scheide zurück auf den Truhendeckel. “Aber Ihr selber seid schließlich auch noch da!”
    Sollte das ein Versuch sein, sie zu treffen? “Ich vergesse durchaus nicht, Mylord, dass ich nur deshalb hier bin, damit die Schotten nicht murren!”
    “Freilich, doch da hattet Ihr auch noch nicht mein

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