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Die heimliche Gemahlin

Titel: Die heimliche Gemahlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Junge?“ fragte Crouch. „Dein eigen Fleisch und Blut? Deinen Onkel, der alles getan hat, um dir ein neues Leben zu ermöglichen? Willst du mich jetzt etwa den Zöllnern übergeben und zugucken, wie man mich henkt?“
    „Nein.“ Daniel holte tief Luft. „Anders als du, habe ich mehr Respekt vor einem Blutsverwandten. Das bedeutet allerdings nicht, dass ich dir erlaube, mein Leben weiter zu zerstören. Und du warst nicht weit davon entfernt, Onkel. Jetzt wirst du dich damit abfinden müssen, dass du gescheitert bist. Daher wird es nun Zeit, dich wie geplant in Frankreich zur Ruhe zu setzen. Solange du dort bleibst, sollst du in Frieden deine Tage beschließen.“
    „Danny, ohne das Lösegeld und ohne den Schmuggel...“, wandte Crouch ein.
    „Wie ich dich kenne, hast du im Stillen irgendwo ein hübsches Sümmchen beiseite geschafft. Damit wirst du schon auskommen. Doch ich gestatte keinesfalls, dass du in England bleibst und mir und den Meinen weiterhin das Leben schwer machst.“
    „Meine Männer werden nicht zulassen, dass du mich in die Verbannung schickst“, erwiderte Crouch.
    Prüfend musterte Daniel die anderen Schmuggler, die in der Höhle standen und irgendwie unschlüssig wirkten. Viele waren offensichtlich über das schockiert, was sie gerade über Crouch und den Tod der Brennans erfahren hatten. „Oh, ich denke, sie werden sich gemäß meinen Anweisungen verhalten“, entgegnete Daniel. „Insbesondere, wenn sie erfahren, dass Zeichnungen von ihren Gesichtern und von Jacks Haus auf dem Weg nach London sind. Einige Hinweise zu euren ehrlichen Geschäften habe ich auch beigelegt. Außerdem einen genauen Bericht über die Entführung und wer dafür verantwortlich ist. Griffith dürfte das alles im Moment in den Händen halten.“
    Ein Raunen ging durch die Menge.
    „Du bluffst“, zischte Crouch.
    „Keineswegs. Jack, erinnerst du dich an die Skizze von Pryce, die du in meiner Tasche gefunden hast, als du mich aufspürtest?“
    „Ja, Danny“, antwortete Jack beinahe tonlos.
    „Die hat meine Gemahlin angefertigt. Sie ist recht begabt. Euch hat sie ebenfalls porträtiert. Wie ich euch versichern darf, hat sie euch so gut getroffen, dass euch diese Skizzen ins Gefängnis bringen könnten. Die angebliche Kellnerin aus dem Stag Inn besaß die Freundlichkeit, die Blätter für ein kleines Entgelt nach London zu bringen.“ Jack seufzte. Ihm wurde einiges klar.
    „Griffith wird dafür sorgen, dass ihr alle an den Galgen kommt, wenn Juliet, Helena und ich nicht innerhalb kürzester Zeit heil und unversehrt nach Hause zurückkehren.“ Daniel ließ den Blick über die Kerle schweifen. „Aber falls ihr uns frei abziehen lasst, werde ich persönlich dafür sorgen, dass keinem von euch etwas geschieht. Ihr könnt euch weiter der Schmuggelei widmen, bis ihr in der Hölle landet.“ Drohend senkte er die Stimme. „Solltet ihr allerdings mir und meiner Familie oder Griffith und den Seinen je wieder in die Quere kommen, findet ihr euch blitzschnell im Gewahrsam der Zöllner wieder. “
    „Schon gut, Junge, du hast uns überzeugt“, sagte Jack. „Die Männer hier wussten nichts von der Entführung. Außerdem wird keiner von uns dich aufhalten.“
    Daniel nahm Helena eine der Pistolen ab. „Was dich angeht, lieber Onkel, werde ich dich persönlich aufs Schiff bringen, das nach Frankreich geht. Sollte ich dich je wieder auf englischem Boden antreffen, droht dir der Strick. Darauf kannst du dich verlassen!“
    Crouch drehte sich um und blickte seine Männer an, aber keiner war dumm genug, dem Anführer zu Hilfe zu eilen. Stattdessen wandten sie sich wieder ihren Verrichtungen zu - selbst Big Antony.
    „Also gut, Danny“, seufzte Crouch. „Es sieht aus, als hättest du gewonnen. Ich hoffe, du bist nun zufrieden.“ „So würde ich es nicht ausdrücken wollen“, gab Daniel zurück, nahm den Onkel beim Arm und führte ihn in den Tunnel, der zum Haus führte.
    „Vielleicht kommst du uns einmal besuchen, Daniel!“ rief Jack ihnen nach. „Um der alten Zeiten willen.“ Traurig lächelte Daniel ihn an. „Vielleicht.“
    „Und spring nicht zu hart mit dem da um.“ Er wies mit dem Daumen auf Crouch.
    Mit einem Nicken drehte Daniel sich um und ging mit Helena und Jolly Roger durch den Tunnel zum Haus. Wie dunkel die Vergangenheit eines Mannes auch sein mag, dachte er dabei, er kann sie doch abschütteln. Es kam lediglich darauf an, ehrlich und offen mit ihr umzugehen. Solange er es seinem Onkel nicht

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