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Die heimliche Gemahlin

Titel: Die heimliche Gemahlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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werde ich Lady Juliet bei mir behalten, bis feststeht, dass Sie aus dieser Auseinandersetzung als Sieger hervorgehen. Wir beide werden Sie draußen erwarten.“ Damit flüsterte er Juliet etwas zu und zog die Protestierende dann hinter sich in das Dunkel des Tunnels.
    „Verdammt, Pryce, kommen Sie wieder her!“ schrie Daniel, doch Pryce schoss in die Decke des Tunnels, so dass ein staubiger Sandregen ihn und Juliet verbarg.
    „Schnappt ihn!“ brüllte Crouch, und Big Antony lief augenblicklich zur Tunnelöffnung.
    Im Bruchteil eines Augenblicks entriss Daniel Helena eine der Pistolen und rief: „Sofort stehen bleiben, oder ich schieße!“
    Glücklicherweise war der Italiener der Landessprache wenigstens so weit mächtig, dass er Daniel verstand. Jedenfalls blieb der riesenhafte Schmuggler wie angewurzelt stehen. Jack tat es ihm gleich.
    Daniel reichte Helena wieder die Pistole. „Richte die eine auf Big Antony und die andere auf Jack, Liebste.“ „Aber, Daniel, was wird nun aus Juliet?“
    „Ich kann nur beten, dass ich Recht behalte, aber ich glaube, dass sie bei Pryce sicherer als bei Crouch ist.“ Daniel wusste noch nicht einmal, ob er Helena wieder heil aus der Höhle bringen würde, von Juliet ganz zu schweigen.
    „Ich hätte der Kleinen nichts angetan“, flüsterte Crouch. „Das schwöre ich.“
    „Wenn du meinst, dass ich deinen Worten traue, werter Onkel, bist du im Irrtum“, erwiderte Daniel.
    Der alte Schmuggler war entsetzt. ,,O..onkel?“
    „Jack hat mir mitgeteilt, dass du niemand anderes als mein Onkel Thomas bist. War eine wirklich herzzerreißende Geschichte, die er mir da erzählte.“
    „Hölle, Jack ...“, begann Crouch.
    „Ich musste ihm die Wahrheit sagen“, unterbrach ihn der und suchte den Blick des alten Freundes und Anführers. „Der Junge dachte, du wolltest ihn und seine Gattin ermorden. Da musste ich ihn doch einfach davon überzeugen, dass er vor dir keine Angst zu haben braucht. Allerdings erwiderte er darauf ...“ Er zögerte und guckte Daniel an, bevor er langsam weitersprach: „Nun, du sollst es gewesen sein, der die Brennans damals an die Soldaten verraten hat. Aber das ist ja Wahnsinn. Daniel hat Unrecht. Nicht wahr, das hat er doch?“
    Crouch schien in sich zusammenzusinken. „Oh Junge“, meinte er dann kaum hörbar. „Also weißt du doch Bescheid? Ich verstehe, was du von mir denken musst.“
    Bei diesen Worten erbleichte Jack. „Dann stimmt es tatsächlich? Du ... du ...“
    „All diese Jahre“, wimmerte Crouch. „Ich habe immer befürchtet, du könntest davon erfahren, Danny-Boy. Lieber Himmel, wie hast du es nur herausgefunden?“
    „Ich bin nach Essex gereist“, entgegnete Daniel wütend, „und habe mich umgehört.“
    Als hätte er das Messer an der Kehle vollständig vergessen, schüttelte Roger nur traurig den Kopf. „Es war nicht so, wie du denkst ...“
    „Nicht?“ Bedrohlich drückte er Crouch das Messer an den Hals. Im Augenblick hätte er ihn leichten Herzens ermordet, ohne mit der Wimper zu zucken. „Wie denn dann, bitte? Erklär mir doch, weshalb du deine eigene Schwester verraten hast.“
    Restlos erstaunt lauschte die Bande jedem Wort und erwartete gespannt Crouchs Antwort.
    „Deinen Vater habe ich verraten, aber nicht sie, verdammt!“ Roger zitterte am ganzen Körper. „Molly sollte in jener Nacht gar nicht bei ihm sein. Ihm fehlte noch ein Mann, deshalb hat er sie in letzter Minute mitgenommen.“ Er versuchte, sich aus Daniels Griff zu lösen, doch vergeblich. „Gehasst habe ich den verdammten Iren! Er wollte sie partout nicht heiraten, sondern behandelte Molly wie eine Hure. Sie hatte etwas Besseres verdient. Ich dachte, wenn ich dafür sorge, dass er verschwindet, kann sie sich einen guten Mann suchen. Also habe ich ihn an die Soldaten verraten.“
    „Und hast dich mit Gold dafür bezahlen lassen“, antwortete Daniel bissig.
    „Stimmt. Aber ich wollte ihr das Gold geben, damit sie dich ohne große Sorgen aufziehen kann. Als ich dann erfuhr, dass Molly bei ihm war ... ihm an den Galgen folgen sollte ..." Crouchs Stimme versagte kurz. „Oh Gott, Danny, ich wollte nur noch sterben. Hab es sogar versucht. Ich wollte mich im Fluss ertränken, aber selbst dazu fehlte mir der Mut. Arme Molly ... meine arme, arme Schwester ...“ „Dennoch kam dir das Gold gut zupass, als du nach Sussex kamst“, erwiderte Daniel. „Damit hast du doch dein Schmuggelgeschäft aufgebaut.“
    „Ein anderes Handwerk hatte ich nicht

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