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Die heimliche Gemahlin

Titel: Die heimliche Gemahlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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und Ihrer Gemahlin etwas für die weitere Reise einpacken soll. Vielleicht finde ich in der Küche ja noch ein kleines Stück Pastete.“ Damit eilte sie davon.
    „Was sind Sie für ein schrecklicher Lügner!“ rief Helena. „Ihre Mutter, der Engel von Sussex, also wirklich!“ „Das war die reine Wahrheit“, protestierte er und steckte die Porträts wieder ein. „Ich habe nicht behauptet, sie hätte ein Gasthaus in Sussex geführt. Lediglich, dass ich dort aufgewachsen bin. Außerdem hieß meine Mutter wirklich Molly. Allerdings Molly Blake, denn Papa hat sie nie geheiratet. Bevor sie ihn traf, hat sie tatsächlich das Gasthaus ihres Vaters geführt. Allerdings lag es in Essex.“
    Er seufzte scheinbar tief betrübt. „Wild Danny hatte einen schlechten Einfluss auf die gute Molly.“
    „Das kann man wohl sagen. Und was ist mit ihm ? Der war doch niemals Soldat!“
    Er lächelte. „Doch, doch, als junger Mann. Wäre es Ihnen lieber gewesen, ich hätte der Frau anvertraut, welcher Beschäftigung mein Herr Vater wirklich nachging?“
    „Liebe Güte, nein! Wenn die Wirtin Sie eingangs schon für einen irischen Dieb gehalten hat, möchte ich gar nicht wissen, was Sie von Ihnen dächte, wenn sie davon Kenntnis hätte, dass Ihr Papa ein Straßenräuber war.“
    „Sehen Sie, meine Liebe, man muss den Leuten nicht alles sagen. Dennoch ist es ratsam, so nah wie möglich an der Wahrheit zu bleiben. Das habe ich von Griffith gelernt, als ich in seinem Auftrag auf Swan Park diese kleine Charade aufführte. Ich habe nie gelogen - nur das ein oder andere Detail unerwähnt gelassen.“
    Wie wahr! Dieser Kerl hätte Medusa becircen können, mit seinem Charme und seinen Andeutungen!
    Lässig ließ er die Börse in die Rocktasche gleiten. Erst jetzt fiel Helena auf, dass er für sie mit bezahlt hatte. Das kam überhaupt nicht infrage!
    „Daniel, ich bestehe darauf, sämtliche Kosten für diese Reise zu übernehmen.“
    Wie eben der Wirtin, zwinkerte er nun auch ihr charmant zu. „Nur keine Sorge, meine Liebe. Ich hole mir von Griffith jeden Penny zurück.“
    „Oh.“ Darauf war sie nicht gekommen. „Wird er denn damit einverstanden sein? So viel Geld auszugeben, damit Juliet nicht ...“
    „Seien Sie versichert, Rosalind wird ihm keine andere Wahl lassen.“
    „Ich weiß nicht. Immerhin sind die beiden nun verheiratet, und, na ja ... Männer neigen dazu, sich nach der Eheschließung in wahre Tyrannen zu verwandeln. Ganz gleich, wie reizend und verständnisvoll sie sich vorher gezeigt haben mögen.“
    „Ist das wahr?“ Er nahm noch einen Schluck Ale, lehnte sich zurück und schaute ihr in die Augen. „Sollten Sie zufällig verheiratet sein, ohne dass ich davon wüsste?“
    „Unsinn!“
    „Woher wollen Sie dann so gut über die Ehe Bescheid wissen?“
    Schutzsuchend zog sie die Pelerine enger um die Schultern. Himmel, ihr Rücken schmerzte schrecklich - und sie musste gleich wieder hinauf in den Sattel! „Dafür braucht es nicht viel Erfahrung. Ich kann lesen. Und auch in Stratford-upon-Avon heiraten die Menschen.“
    „Ah, verstehe. Daher kennen Sie also jeden Gemahl unter der Sonne derart genau.“ Spöttisch zog er eine Braue hoch.
    „Tun Sie nur nicht so“, wehrte sie ab. „Sie sind gerade seit einem Tag mein ,Gemahl und haben sich schon als echter Tyrann erwiesen.“
    Seine Augen funkelten. „Das liegt nur daran, dass mir bei unserem Arrangement zwar die ganze Verantwortung eines Ehemanns aufgebürdet wird, ich auf die Vergnügen des Ehelebens aber verzichten muss. Dabei wäre ein kleines Entgegenkommen durchaus ..."
    „Vergessen Sie’s“, erwiderte sie eilig, und ein Schauer lief ihr über den Rücken.
    „Dann werden Sie sich wohl an meine tyrannische Art gewöhnen müssen, Teuerste.“ Er lächelte. „Wo wir gerade dabei sind: Sind Sie fertig? Können wir aufbrechen?“
    Sie nickte. Obwohl ihr alles wehtat, freute sie sich fast auf den Ritt - schließlich konnte man sich dabei nicht unterhalten. Und dieses höchst anstößige Gespräch mit Daniel musste sofort aufhören.
    Doch als sie versuchte aufzustehen, erlebte sie eine böse Überraschung: Ihre Beine waren noch schwächer als zuvor. Helena wusste nicht, ob sie überhaupt würde stehen können!
    Das durfte Daniel auf keinen Fall bemerken.
    Mit einiger Mühe brachte sie ein Lächeln zu Stande. „Gehen Sie doch schon einmal vor und befragen den Stallknecht. Ich werde mir noch die Nase pudern. Danach komme ich dann zu Ihnen.“
    „Gut.“ Er

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