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Die heimliche Gemahlin

Titel: Die heimliche Gemahlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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ihrem Haar. Sie verdrängte tapfer jeden Gedanken an mögliches Ungeziefer, das im Dunkeln lauern mochte, legte sich auf die Matratze und zog die Decke bis zur Nasenspitze.
    Obwohl sie eigentlich viel zu aufgeregt zum Schlafen zu sein glaubte, nickte sie rasch ein. Als sie wieder erwachte, verriet ihr ein Blick zur Uhr, dass sie zwei Stunden geschlafen hatte. Das musste wohl die Wirkung des Weins gewesen sein, den sie auf nüchternen Magen getrunken hatte. Tatsächlich fühlte sie sich noch immer ein wenig benommen.
    Sie sah hinüber zum Bett. Es war leer und unberührt. Entschlossen griff sie zum Stock und stand auf, wobei ihr Bein arg schmerzte. Ein Uhr durch, und Daniel saß noch immer unten.
    Liebe Güte, wie lange konnte es denn dauern, eine Horde Schurken auszuhorchen? Immerhin tat er ja wohl seit Stunden nichts anderes!
    Betrübt erinnerte sie sich an das dralle Zimmermädchen. Vielleicht war er ja gar nicht mit Nachforschungen beschäftigt? Ihre Anwesenheit würde ihn wohl kaum von seinen üblichen ... Abenteuern abhalten. Jedenfalls verspürte sie keine Neigung, darauf zu warten, dass er im Morgengrauen von einem Gelage und ... und anderen Ausschweifungen zurückkehrte.
    Hastig steckte sie das Haar wieder auf und stieg dann mühsam die Treppe hinab. Den Schankraum zu finden fiel nicht schwer - laute Trinklieder und Gelächter wiesen ihr den Weg. Ein ungutes Gefühl beschlich sie. Nein, dachte sie, ich habe jedes Recht, nach Daniels Verbleib zu forschen. Immerhin spielte sie seine Gemahlin.
    Der Anblick, der sich ihr im Schankraum bot, schockierte sie. Der niedrige Raum war von Rauchschwaden erfüllt, die von den zahlreichen Pfeifen und Zigarren aufstiegen. Der Alkohol floss in Strömen, und die wenigen anwesenden Frauen hetzten von Tisch zu Tisch, um große Krüge vor den Herren abzustellen, die ununterbrochen nach mehr Bier schrien. Obwohl die Mädchen ein wenig offenherzig gekleidet waren und die ein oder andere offen flirtete, blieb ihnen für mehr doch kaum Zeit.
    Die Männer hingegen waren mehr oder weniger betrunken. Was für eine traurige Bande von Säufern! Einer der Kerle fiel über seinen Kumpan, als er versuchte, einen Veitstanz aufzuführen, ein zweiter kniff einer der Bedienungen ins Hinterteil, die daraufhin seine Hand wegschlug.
    Wahrlich, dies schien kaum der rechte Aufenthaltsort für eine Dame zu sein.
    „Helena?“ rief eine ungläubige Stimme zu ihrer Rechten. Ängstlich wandte sie den Kopf. An einem Eichentisch saßen sechs Männer, die sie unverwandt anstarrten - unter ihnen Daniel, auf dessen Gesicht nach anfänglichem Erstaunen nun Wut stand.
    Die anderen fünf hingegen wirkten ausgesprochen erfreut, sie zu sehen. Einer stand sogar auf, verneigte sich und sagte: „Willkommen, Madame. Setzen Sie sich doch zu uns. Wir spendieren Ihnen auch einen Krug Ale, nicht wahr, meine Freunde?“
    Die anderen grinsten nur und nickten begeistert. Großer Gott, wo war sie hier nur hingeraten?
    „Du sprichst gerade mit meiner Gattin, du Esel“, wies Daniel ihn zurecht und erhob sich. „Und die wird jetzt unverzüglich wieder nach oben in unser Zimmer gehen und sonst nirgendwohin.“
    Diese Bemerkung erregte ihren Zorn. Sie mochte sich am Nachmittag ja durchaus unmöglich benommen haben, aber das gab ihm kein Recht, sie wie ein kleines Kind ins Bett zu schicken. Die Männer machten einen weniger verwahrlosten Eindruck, als sie erwartet hatte. Warum sollte sie sich nicht einen Augenblick zu ihnen setzen?
    Lächelnd trat sie an den Tisch. „Sei doch nicht albern, Danny. Ich bleibe selbstverständlich hier. Oben langweile ich mich nur.“
    „Sei vernünftig, Helena ...“
    „Beruhige dich, Brennan, und setz dich!“ rief der Mann, der Helena eingeladen hatte, und zog rasch einen freien Stuhl heran. „Deine Frau ist vollkommen sicher bei uns.“ „Vielen Dank“, erklärte sie strahlend und nahm Platz. „Danny versucht immer, mich zu beschützen. Er übertreibt es manchmal ein wenig damit. Aber ich verdiene schließlich auch ein wenig Abwechslung.“
    Der übermäßig besorgte Gemahl setzte sich nun auch seinerseits wieder, durchbohrte sie aber förmlich mit wütenden Blicken. Sie seufzte. Wenn er ohnehin beschlossen hatte, für den Rest seines Lebens böse auf sie zu sein, konnte sie die Lage kaum noch verschlimmern.
    „Na, Mrs. Brennan“, warf einer der Kerle ein. „Ihr Gatte hat aber auch allen Grund, ein Auge auf eine so hübsche kleine Frau zu haben.“
    „Papperlapapp. Auch eine

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