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Die heimliche Gemahlin

Titel: Die heimliche Gemahlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Derlei stand nur dem eigenen Gemahl zu.
    Gemahl. „Danny?“ fragte sie neugierig mit weit geöffneten Augen.
    „Hm?“
    „Ist es immer so, wenn ein Mann und eine Frau ... es tun?“
    Nachdenklich stützte er sich auf die Ellbogen und zog ihr das Unterkleid über die Beine. „Manchmal.“ Er wich ihrem Blick aus. „Kommt ganz darauf an, was genau du damit meinst.“
    „Rosalind erzählte mir, dass ein Mann dabei sein ... seinen ...“
    „Ja, gewöhnlich schon.“ Er legte sich neben sie, so dass sie die Wölbung unter seiner Hose spüren konnte. „Deshalb ist er jetzt so groß. Damit der Mann in die Frau eindringen kann.“
    Heiß schoss ihr das Blut in die Wangen. „Ist er immer so hart?“ Liefen Männer etwa immer mit so einem aufgerichteten Speer umher? Weshalb war ihr das nur bisher nie aufgefallen?
    Er lächelte nachsichtig - ein Lächeln, das kaum den Hunger zu verbergen vermochte, der in seinen Augen lag. „Nein, nur, wenn ein Mann sehr erregt ist, ohne Erleichterung zu finden.“ Er presste sich gegen ihre Hüfte. „Wie jetzt.“
    „Also bin ich ... noch immer eine Jungfrau?“
    Rasch drehte er sich auf den Rücken und betrachtete die Zimmerdecke. „Ich habe dich nicht für immer ruiniert, falls dir das Sorge bereitet.“
    Doch wie gern er es getan hätte!
    Aber stimmte das eigentlich? Abrupt stand er vom Bett auf, als ob er gar nicht schnell genug vor Helena flüchten könnte, was ihr selbst in diesem ermatteten Zustand nicht entging. Gleichermaßen erleichtert und verletzt, beobachtete sie, wie er Hemd und Beinkleider abstreifte und sich dann nur mit den Unterhosen angetan auf die Matratze legte.
    Ob er wirklich mit ihr hatte schlafen wollen? Oder war sie nur gerade die Frau gewesen, die zufällig in dieser Nacht zur Verfügung gestanden hatte? Weil sie ihn gegen seinen Willen verführt hatte?
    Ihr Verhalten war wahrhaft schändlich gewesen! Wenn er es darauf angelegt hätte, sie hätte ihm alles geschenkt.
    Fast wäre sie in ein lautes Schluchzen ausgebrochen. Ja, sie hatte gewollt, dass er ganz von ihr Besitz ergriff! Bis jetzt hatte sie nie zugegeben, wie freudlos ihr Leben war, dem jede Leidenschaft fehlte. Doch heute Nacht, leicht angetrunken, gestand sie sich die Wahrheit ein. Den eigenen Ruf unwiederbringlich zu ruinieren erschien im Vergleich geradezu verlockend.
    Beinah hätte sie sich ganz vergessen und gefragt, warum er sein Werk nicht vollendet hatte. Die Wölbung seiner Hose ließ keinen Zweifel daran, dass er erregt war. Offenbar aber nicht genug, um mit ihr zu schlafen. Weshalb nur?
    Ihm fiel auf, dass sie ihn musterte. „Schlaf jetzt. Dir bleiben ohnehin nur noch wenige Stunden. Es wird ein langer Tag morgen, und wir haben einiges zu besprechen.“
    Mit Mühe unterdrückte sie die Frage, die sie ihm eigentlich gern gestellt hätte. Nein, sie durfte sich nicht auch noch die Blöße geben, ihn förmlich anzuflehen, in ihr Bett zu kommen und mit ihr zu tun, was ... Wenn er nach all diesen Küssen ... und Zärtlichkeiten keine Lust dazu verspürte, fand er sie offenbar wenig verführerisch.
    Kein Wunder, immerhin waren so erfahrene Frauen wie Sally nur allzu gern bereit, mit ihm das Bett zu teilen. Eine Träne lief ihr über die Wange. Entschlossen wischte sie sie fort. Dann drehte sie sich auf die Seite, zog die Decke unters Kinn und schloss die Augen. Eigentlich musste sie ihm dankbar sein, weil er sie nicht entjungfert, sondern vor diesem Schicksal bewahrt hatte. Doch in Gedanken war sie noch immer bei jenen köstlichen Empfindungen ...
    Zum Teufel mit dir, Daniel Brennan. Warum bin ich dir nicht gut genug?

11. KAPITEL
    Juliet zitterte vor Kälte und rieb sich unter dem Umhang die Arme. Ein kalter Wind wehte von See her durch die Nacht. Der Herbst kündigte sich bereits an. Der dünne Samtstoff der Pelerine vermochte nicht, sie gegen die Kühle zu schützen. Die feuchte Luft durchdrang jede Faser, genau wie eine unbestimmbare böse Vorahnung von Juliet Besitz ergriff.
    Unsicher spähte sie am massiven Pipewell Tor vorbei, hinüber zu Will, der am Rand der Landstraße Richtung Rye stand und wartete. Das Tor stammte aus jenen fernen Jahren, in denen Winchelsea noch von einem großen Wall umgeben gewesen war.
    Will war viel wärmer gekleidet, aber sie hatte kaum Zeit zum Anziehen gefunden, nachdem sie in der Hütte erwacht war und festgestellt hatte, dass er gerade dabei war, sich hinauszuschleichen. Auf der Stelle hatte sie beschlossen, ihm zu folgen, um herauszufinden, wohin er

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