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Die heimliche Gemahlin

Titel: Die heimliche Gemahlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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brächtest.“
    „Es geht mir nicht um Geld. Leider kann ich dich nicht zurückbringen, bevor ich habe, was Crouch mir versprochen hat. Aber ich schwöre dir beim Grab meines Vaters, dass dir nichts geschehen wird.“
    Sie guckte ihn hochmütig an. „Da du zweifellos der Sohn des Teufels bist, ist dies kaum ein Trost!“
    Sein warmes Lachen überraschte sie, und sie glaubte, das Herz müsste ihr zerspringen. „Wäre dir ein Schwur auf das Grab meiner Mutter lieber?“
    „Durchaus nicht“, flüsterte sie. Tränen liefen ihr über die Wangen. „Ich kann dir nie wieder trauen, selbst wenn du einen Eid auf alle Bibeln der Welt ablegen würdest.“ Sanft wischte er eine ihrer Tränen mit dem Daumen fort, aber Juliet schlug seine Hand weg. Er musterte sie. „Dennoch, dir bleibt nichts anderes übrig, als mir zu vertrauen. Habe ich dich bis jetzt etwa schlecht behandelt oder dir in irgendeiner Weise wehgetan?“
    Ja, das hatte er - wenn auch nicht körperlich. Und auch sonst war ihr übel mitgespielt worden. „Mein Ruf ist für immer ruiniert.“
    „Nein, das ist er nicht“, versicherte er. „Deine Familie glaubt, du wärst mit mir davongelaufen. Und wie du selbst sagtest, kann Helena dir nicht folgen. Sie werden die ganze Angelegenheit also verschweigen, bis wir als verheiratete Leute wiederkehren. Zwar wirst du nicht als meine Gemahlin heimkehren, aber zu ihnen zurückkommen wirst du doch, falls du dich bis dahin klug verhältst, Juliet.“
    Der nachsichtige Ton seiner Worte stachelte ihren Zorn an. „Von nun an wieder Lady Juliet, Sir“, entgegnete sie. Wenn sie sich doch nur an die Regeln gehalten hätte, die Helena ihr stets eingeschärft hatte. Nun, jetzt war sie klüger! Nie im Leben würde sie wieder so dumm und vertrauensselig sein! „Sie werden mich entweder angemessen ansprechen oder gar nicht, Mr. Morgan oder Pryce, wie auch immer Sie heißen mögen.“
    „Morgan. Morgan Pryce.“ Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, als er nun die Hand ausstreckte. „Enchanté, Lady Juliet.“
    Helena hatte inzwischen schmerzhaft erfahren müssen, weshalb Mrs. Nunley wohlerzogene Damen vor überzogenem Alkoholgenuss warnte. Der Tag danach machte wirklich jede Erklärung überflüssig!
    Schwach beugte sie sich über die Schüssel neben dem Bett und betete, sich nicht weiter übergeben zu müssen. Der Regen peitschte inzwischen gegen die Fensterscheibe, nachdem es am Morgen nur grau und trübe gewesen war. Das Wetter gab wahrlich eine passende Untermalung für die Hölle ab, in der Helena sich gerade befand. Offenbar quälte Ale den Körper am meisten, wenn es ihn wieder verließ. Sie schwor, in diesem Leben nicht noch einmal Bekanntschaft mit dem Bierkrug zu machen.
    Glücklicherweise war sie in ihrem Leid allein. Über einem der Stühle hing Daniels Mantel. Daniel konnte also nicht weit sein, war aber dankenswerterweise zumindest derzeit nicht anwesend. Auf keinen Fall durfte er sie in diesem Zustand sehen: Sie zitterte am ganzen Körper, und das Unterhemd war feucht von Schweiß.
    Sie wischte sich den Mund mit einem Waschlappen ab, griff dann in die Tasche ihrer Schürze, die über dem Bettpfosten hing, und suchte nach einer getrockneten Nelke. So bekam man zumindest einen frischen Atem. Helena biss auf das Gewürz und schmeckte das vertraute Aroma. Kurz darauf fühlte sie sich besser. Vielleicht würde sie diese Folterqualen tatsächlich überleben. Für diesen unwahrscheinlichen Fall nahm sie sich fest vor, zumindest den Ratschlag Mrs. Nunleys, der den Alkoholgenuss betraf, stets zu befolgen.
    Unglückseligerweise war dies nicht die einzige Benimmregel, gegen die sie in der letzten Nacht verstoßen hatte. Wenn die Erinnerung auch ein wenig unscharf war, wusste Helena dennoch sehr genau, dass sie sich so leichtfertig wie eins von Daniels Flittchen benommen hatte. Wenn er auch nur einen kleinen Schritt weitergegangen wäre, hätte sie noch weit Schlimmeres geschehen lassen. Himmel, was sollte nur aus ihr werden?
    Als es an der Tür klopfte, stöhnte Helena auf. Zum Teufel, er kam also zurück. Hätte er nicht noch ein wenig länger fernbleiben können?
    Die Tür wurde einen Spaltbreit geöffnet. „Helena, ich komme jetzt herein, bedecke dich.“
    Eilig spuckte sie die Nelke in die Waschschüssel und zog dann die Decke bis zum Kinn hoch.
    „Was hast du?“ fragte Daniel von der Tür aus.
    Müde lächelte sie ihm zu. Er wirkte ernstlich besorgt. „Ich habe gestern nur zu viel getrunken.“
    Sofort

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