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Die heimliche Gemahlin

Titel: Die heimliche Gemahlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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die Gestalt ihnen zu und legte die Hand an die Stirn, um die Augen vor der Sonne abzuschirmen. „Ihr scheint in Schwierigkeiten zu stecken.“
    „Mr. Wallace?“ Helena warf Daniel einen fragenden Blick zu.
    Der nickte. Niemand anders als John Wallace schien ihren kleinen Unfall eingefädelt zu haben. Jetzt mussten sie nur herausfinden, weshalb.

13. KAPITEL
    Düstere Vorahnungen beschlichen Helena, als Wallace sich näherte. Er zügelte die Stute, stieg aber nicht ab. Stattdessen blickte er überlegen auf Daniel und Helena herab und stützte eine Hand lässig auf den Sattelknopf. Glaubte Daniel tatsächlich, dass sich Wallace am Geschirr zu schaffen gemacht hatte? Oder hatte sie ihn falsch verstanden?
    Mr. Wallace schien bester Laune angesichts ihres Unglücks zu sein. „Es sieht so aus, als wäre Ihnen das Geschirr gerissen. Wirklich scheußliches Pech. Aber das Gig war eh schon halb hinüber. Es wäre höchstwahrscheinlich sowieso bald zusammengebrochen.“
    „Was ja nun früher passiert ist, weil jemand nachgeholfen hat“, erwiderte Daniel ruhig.
    Wallace ignorierte die Bemerkung. „Tja, Brennan, ich glaube, wir wollen beide nicht, dass deine kleine Gattin zu Fuß geht. Da ich euch nicht beide auf meinem Pferd mitnehmen kann, sollte sie mit mir reiten. Ich werde sie in die nächste Stadt bringen und von dort jemanden herschicken, damit er dir mit dem Gig hilft. Du wartest in der Zwischenzeit am besten hier.“
    „Vergiss es“, antwortete Daniel und stellte sich beschützend neben Helena.
    „Ich mag lahm sein, Mr. Wallace“, begann diese, „bin aber trotzdem in der Lage, bis in die nächste Stadt zu laufen. Machen Sie sich keine Sorgen.“ Das war selbstverständlich eine blanke Lüge, doch schon bei dem Gedanken, mit diesem Schurken auf einem Pferd zu sitzen, wurde Helena ganz unwohl zu Mute. Sie hakte sich bei Daniel ein. „Außerdem bleibe ich natürlich an der Seite meines Gemahls. Trotzdem wären wir Ihnen sehr verbunden, wenn Sie vorreiten und uns Hilfe schicken würden.“
    Ihr zitterte die Hand. Daniel drückte sie beruhigend. „Sei vernünftig, Brennan“, meinte Wallace. „Du willst doch nicht stundenlang hier sitzen und auf deinen Retter warten. Im Dunkeln kann das gefährlich werden.“
    „Sie wird nirgendwo mit dir hinreiten“, verkündete Daniel bestimmt. „Also mach, dass du weiterkommst. Es wäre nett, wenn du uns jemanden schicken könntest, der uns hilft. Falls dir nicht danach der Sinn steht, werden wir es auch ohne dich schaffen.“
    Kopfschüttelnd griff Mr. Wallace daraufhin in die Rocktasche und holte eine Pistole heraus. „Ich hatte eigentlich gehofft, dass sich das hier verhindern ließe, aber du lässt mir keine andere Wahl, Brennan, als Gewalt anzuwenden. Deine Frau wird jetzt mit mir kommen.“
    Helena krallte sich in Daniels Arm. Lieber Gott, mit einem Mann, der sich nichts dabei dachte, Leute mit der Pistole zu bedrohen, war nicht zu spaßen!
    „Die kannst du getrost wieder einstecken“, entgegnete Daniel. „Du hast nur einen Schuss. Mit dem musst du mich töten. Sonst kriegst du sie nie.“
    Wallace richtete die Mündung auf seinen Gegenspieler. „Verlockender Gedanke ..."
    „Nein!“ Entschlossen stellte sich Helena zwischen die beiden Männer. Dieser Vorfall war ihre Schuld. Sie hätte gestern nicht in den Schankraum gehen dürfen. Keinesfalls sollte Daniel für ihren Fehler sein Leben lassen. Außerdem hatte sie bereits einen Plan. „Ich komme mit, wenn Sie Daniel nichts tun.“
    „Geh aus dem Weg!“ rief Daniel und versuchte, sie am Arm zu packen. Doch sie humpelte ein paar Schritte vorwärts.
    Daniel folgte ihr, und Wallace richtete die Pistole auf Helena. „Zurück, Danny-Boy, oder sie wird gleich die Englein singen hören.“
    „Verdammt, Helena!“ schrie Daniel, tat aber, wie ihm geheißen. „Bist du vollkommen wahnsinnig geworden?“ Auch sie selbst hatte allmählich Zweifel an ihrem Geisteszustand. Bisher hatte sie noch nie in den offenen Lauf einer Pistole geblickt.
    „Lass sie, Brennan“, meinte Wallace. „Du möchtest doch nicht, dass deiner hübschen Gattin etwas zustößt.“
    „Was willst du damit andeuten?“ erwiderte Daniel.
    „Das wirst du schon früh genug herausfinden.“ Wallace nickte Helena zu. „Und Sie, Mrs. Brennan, kommen jetzt hübsch hier herüber. Aber langsam, wenn Sie nicht Ihr gutes Bein verlieren möchten.“
    Sie tat so, als hörte sie Daniels wütenden Aufschrei nicht, und ging auf Wallace zu. Ihr Plan

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