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Die heimliche Gemahlin

Titel: Die heimliche Gemahlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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und sich endlich verabschiedete. Doch er kündigte an, mit frischem Bettzeug zurückzukehren.
    „Wird deine Mutter denn nicht böse sein, wenn sie zurückkommt und die Wäsche ist schmutzig?“ fragte Helena, als er ihr einen Stapel Laken und eine Decke entgegenstreckte.
    Er zuckte die Achseln. „Ich wasch es morgen früh. Eine vornehme Dame wie Sie kann doch nicht auf einer Pferdedecke übernachten. “
    „Da bin ich ganz deiner Meinung“, stimmte Daniel zu und nahm dem Jungen den Stapel ab. „Und nun musst du uns entschuldigen. Meine Gattin und ich würden jetzt gerne schlafen.“
    Betrübt nickte Seth und schlenderte hinaus. Erleichtert schloss Daniel die Stalltür hinter ihm.
    „Du hättest nicht so unfreundlich zu dem Jungen sein dürfen.“ Helena humpelte zu den Satteltaschen, die über eine Wand der Box hingen, und kramte darin herum. „Er wollte uns nur helfen.“
    Mit einem verächtlichen Lachen folgte Daniel ihr in die Box. „Er wollte sich doch nur bei dir einschmeicheln. Ich hätte ihm gleich sagen sollen, dass in dieser Hinsicht jeder Versuch zwecklos ist.“ Damit breitete er das Betttuch über die Pferdedecke, zog anschließend die Waffe aus dem Mantel und legte sie in einer Ecke ab.
    „Was willst du damit andeuten? Könntest du mich freundlicherweise aufklären?“ meinte sie und warf schwungvoll ihre Habseligkeiten aus der Tasche auf den Boden.
    „Es bedeutet, meine Liebe“, erwiderte er heftig, „dass du einfach unversöhnlich bist. Ein Mann begeht einen einzigen Fehler, und schon ...“
    „Einen Fehler?“ wiederholte sie. „Das soll also lediglich ein kleiner unbedeutender Ausrutscher gewesen sein?“ Ihre hochmütige Art reizte ihn nur noch mehr. „Also gut, es war mehr als das. Ja, ich war Crouchs rechte Hand.“ Mühsam rang er nach Fassung, um nicht einen Wutanfall zu bekommen. „Das ist alles sehr lange her, verdammt! Ich war zwar kein unbedeutendes kleines Licht, aber ich habe schon seit Jahren nichts mehr mit der Schmuggelei zu schaffen.“
    Schwungvoll wirbelte sie herum. „Mir ist die Schmuggelei vollkommen gleich! Du warst jung und wolltest überleben. Ich war nie arm. Wie käme ich also dazu, dir deshalb irgendwelche Vorhaltungen zu machen?“
    „Na, wenn das nicht auch eine Lüge ist! Ich bin hier offensichtlich nicht der Einzige, der anderen irgendwelche Märchen auftischt!“ entgegnete er zornig.
    „Du arroganter Kerl! Glaubst du, ich hätte nicht längst durchschaut, dass du mehr als ein Laufbursche für die Bande warst? Dafür kennst du dich viel zu gut mit dem Schmuggelgeschäft aus! Denk nur nicht, ich wäre gestern Nacht so betrunken gewesen, dass ich der Unterhaltung zwischen dir und diesen Kerlen nicht hätte folgen können.“
    Jetzt war er doch erstaunt. Er verengte die Augen. „Aber du hast nicht geahnt, dass ich zu Crouchs Leuten gehörte und sogar einmal eng mit dem Mann verbunden war, der deine Schwester entführt hat, oder? Und nun hältst du mich für einen weit schlimmeren Schurken als diesen Halunken selbst!“
    „Ganz recht“, stimmte sie schnippisch zu. In ihren Augen spiegelte sich tiefe Traurigkeit. „Allerdings nicht, weil du früher einer seiner Männer warst, sondern, weil du mich belogen hast! Dabei hatte ich dein Wort, dass dies nie wieder vorkommt. Aber kaum drehst du dich um, fängst du gleich wieder damit an.“
    Sprachlos stand er vor ihr, und seine Wut schmolz dahin. „Ich habe dir vertraut“, fuhr sie fort, „wie keinem Mann zuvor. Ich habe Dinge mit dir getan, die ich ...“ Sie verstummte und wandte den Kopf ab, damit er den Schmerz in ihrem Blick nicht sah.
    Dann fügte sie flüsternd hinzu: „Während der ganzen Zeit hast du mir allerdings überhaupt kein Vertrauen entgegengebracht. Nein, ich durfte die Wahrheit nicht erfahren! Du würdest Crouch gar nicht kennen, hast du mir versichert und mich dann auch noch hinsichtlich des Grundes belogen, aus dem er Juliet hat entführen lassen ..."
    „Nein, ich habe dir in diesem Punkt mitgeteilt, was ich denke.“
    „Aber du hast behauptet, nichts vor mir zurückzuhalten - und das war eine Lüge! “
    Schmerzhaft krampfte sich ihm der Magen zusammen. Guter Gott, er hatte sie völlig missverstanden! Sie verabscheute ihn nicht wegen seiner Vergangenheit, sondern weil er ihr diese verschwiegen hatte!
    Was hatte er sich nur dabei gedacht? Farnsworth hatte sie damals belogen, dann ihr Vater, Griffith und schließlich er selbst im letzten Sommer. Und gerade, als sie ihm verzeihen

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