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Die heimliche Gemahlin

Titel: Die heimliche Gemahlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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zu sich um und guckte sie zornig an. „Kannst du dir denn einfach nicht vorstellen, dass es einem Mann um dich gehen könnte? Ist denn das so schwer zu begreifen?“
    „Ja!“ Es war ihr entschlüpft, ohne dass sie vorher darüber nachgedacht hatte. Mit Mühe unterdrückte sie ein Schluchzen. „Es ist schwierig für mich, das zu glauben. Bisher war es noch bei keinem Mann so. Sie sehen in mir alle nur eine spitzzüngige alte Jungfer, die noch dazu verkrüppelt ist. Und du hattest so viele wunderschöne Frauen in deinem Bett
    „Das ist es also! Die anderen Frauen!“ Zärtlich wischte er ihr die Tränen aus dem Gesicht. „Für mich bist du schöner als jede andere Frau auf der Welt. Ich wollte jede von ihnen nur für eine Nacht.“ Bitter lächelte er sie an. „Und die Damen interessierten sich für mich am nächsten Morgen auch kaum mehr, um der Wahrheit die Ehre zu geben. Sie wollten mein Geld. Vielleicht reizte die eine oder andere auch, einmal das Bett mit dem Sohn des berühmten Wild Danny Brennan zu teilen. Ich hatte mein Vergnügen mit ihnen, aber keiner habe ich wirklich etwas bedeutet. Mit diesen Frauen zu schlafen bedeutete mir nichts. Ich blieb dennoch einsam.“
    Er umfasste ihr Kinn und zwang sie, ihn anzuschauen. „Aber bei dir, Liebes, ist das alles anders. Du siehst in mir nur Daniel Brennan und bist nicht hinter meinem Geld her, bewunderst mich nicht wegen meines Vaters oder suchst nur die Befriedigung deiner Begierden. Deshalb ist es so wunderbar, wenn wir uns lieben. Ich habe Leidenschaft vorher nie auf diese Weise erlebt - unsere Körper scheinen zu einem einzigen zu verschmelzen. Zwei Menschen, die einander wirklich etwas bedeuten. Weshalb sollte ich mich da nach einer anderen Frau sehnen?“
    Das Herz wollte ihr in der Brust zerspringen, als sie ihn nun anblickte. Er wusste mit Worten umzugehen, und wie gern hätte sie ihm geglaubt! Wären seine unzähligen Affären nicht gewesen, vielleicht wäre es ihr gelungen!
    „Du musst mir jetzt noch keine Antwort geben, Liebste“, flüsterte er. „Lass mir nur einfach Zeit, dir zu beweisen, wie ernst es mir damit ist, dir treu zu sein. Ich möchte nach allen Regeln der Kunst um dich werben. Aber bitte nimm mir nicht jede Hoffnung auf eine Zukunft mit dir. Versprich, dass du meinen Antrag zumindest in Betracht ziehst.“
    „Gut“, hauchte sie und fühlte, wie ihr ein wenig leichter ums Herz wurde. „Einverstanden, Danny.“ Mein Liebster.
    Schockiert hielt sie den Atem an. War sie wirklich so dumm gewesen, sich in diesen Teufel zu verlieben?
    Jede Frau würde seinem Charme erliegen. Er war mutig, stark und zärtlich. Aber natürlich hatte er auch schlechte Seiten: Ständig machte er sich über Helena lustig und versuchte, sie herumzukommandieren. Damit machte er sie fast wahnsinnig. Aber oft traute er sich auch, das auszusprechen, was sie nur dachte.
    Ihn zu lieben war eben deshalb völliger Irrsinn. Sie hatte auch Farnsworth ihr Herz geschenkt und es später bitter bereut, als er sie im Stich ließ. Obwohl sie nicht glaubte, dass auch Danny sie betrügen würde, war sie nicht bereit, sich ihm jetzt auszuliefern. Dennoch gestattete sie ihm, sie noch einmal lang und zärtlich zu küssen, und setzte ihm keinerlei Widerstand entgegen. Es war wie ein Versprechen, dass er ihr Vertrauen nie missbrauchen würde.
    Er zog sie an sich. „Komm, Süße, wir sollten jetzt schlafen.“
    „Noch nicht“, antwortete sie und machte sich von ihm los. „Ich muss ... mir erst... nun ja ... das Blut ab waschen.“
    Er seufzte. „Natürlich. Was bin ich doch für ein Dummkopf! Aber ich besitze eben keine Erfahrung mit Jungfrauen.“ Er zog die Decke bis zur Hüfte. „Gut, gut. Aber beeil dich. Es wird nur allzu schnell wieder Morgen.“
    Sie zog das Unterkleid über den Kopf, griff nach dem Stock und der Funzel und ging hinaus zur Pumpe. Sie wollte sich wirklich waschen, doch das war nicht ihr einziger Grund, das Bett im Heu zu verlassen. Die Unterhaltung hatte sie in solche Aufregung versetzt, dass sie unmöglich still daliegen konnte. Von schlafen ganz zu schweigen. Es gab einiges zu überdenken. Und das konnte sie am besten mit einem Stift oder Pinsel in der Hand.
    Die Nachtluft ließ sie erzittern. Auch das Wasser war eiskalt. Sie beeilte sich und hoffte inständig, der junge Seth möge nicht ausgerechnet in diesem ungünstigen Augenblick vors Haus treten. Dann eilte sie zurück in den Stall und legte den warmen Umhang an. In den Satteltaschen suchte und

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